St. Jakobus der Ältere (Weiskirchen)
Die Kirche St. Jakobus der Ältere ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in Weiskirchen, Landkreis Merzig-Wadern, Saarland. Die Kirche trägt das Patrozinium von Jakobus dem Älteren und ist in der Denkmalliste des Saarlandes als Einzeldenkmal aufgeführt.[1]
Geschichte
Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1830 bis 1833 errichtet. Zuvor war um das Jahr 1830 die gotische Vorgängerkirche abgerissen worden.[2]
Von 1945 bis 1948 erfolgte eine Restaurierung und im Jahr 1952 eine Erweiterung der Kirche. Die Erweiterungsmaßnahme, für die Architekt Franz Luy (Weiskirchen) verantwortlich zeichnete ging einher mit dem Abbruch des klassizistischen Chors und dem Bau einer Sakramentskapelle.[2]
In den Jahren 1979 bis 1991 folgten weitere Restaurierungs- und Umbauarbeiten, wobei sich die Umbauten auf die Gestaltung des Innenraums bezogen.[2]
Ausstattung
Zur Ausstattung der Kirche gehören Werke des Bildhauers Willi Hahn (Trier). Dazu zählen der Ambo von 1979, der Altar von 1981, sowie die 63 Zentner schwere Sakramentssäule aus Sandstein in der Sakramentskapelle von 1982, die biblische Szenen aus Altem und Neuem Testament darstellt. In der Sakramentskapelle befindet sich außerdem eine oktogonale, aus Bronze geschmiedete 9 Zentner schwere Leuchterkrone von 1990 des Metallbildhauers Klaus Apel (Trier-Kernscheid).[2]
Von dem Kölner Bildhauer und Goldschmied Egino Weinert stammen die Kreuzwegstationen sowie zahlreiche sonstige Bronzearbeiten, wie z. B. der Gnadenstuhl oder der Barmherzige Vater.[2]
Weitere sakrale Ausstattungsgegenstände sind das um 1500 entstandene Taufbecken, zahlreiche Heiligenfiguren aus dem 17. und frühen 18. Jahrhundert, ein Reliquiar aus dem 17. Jahrhundert im gotischen Stil, ein großes Altarhängekreuz aus der Zeit um 1630, sowie zwei barocke Monstranzen.[2]
Sechs Fenster der Kirche aus den Jahren 1951 bis 1961 zeigen Darstellungen der Heilsgeheimnisse. Vor der Pieta-Kapelle befindet sich ein großes Gitter mit Bergkristall und Krone und sieben Schwertern.[2]
Orgel
Die Orgel der Kirche wurde 1951 von der Firma Gebr. Späth Orgelbau (Mengen) erbaut. Das Instrument verfügt über 26 (27) Register, verteilt auf 2 Manuale und Pedal. Die Disposition lautet wie folgt:[3]
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
Glocken
Im Jahr 1955 goss die Saarlouiser Glockengießerei in Saarlouis-Fraulautern, die von Karl (III) Otto von der Glockengießerei Otto in Bremen-Hemelingen und dem Saarländer Alois Riewer 1953 gegründet worden war, für die Jakobus-Kirche fünf Bronzeglocken mit den Schlagtönen: cis′ – e′ – fis′ – gis′ – h′. Die Glocken haben folgende Durchmesser: 1475 mm, 1240 mm, 1104 mm, 984 mm, 861 mm und wiegen: 1930 kg, 1225 kg, 825 kg, 615 kg, 415 kg .[4][5]
Literatur
- Kristine Marschall: Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland. Institut für Landeskunde im Saarland, Saarbrücken 2002, ISBN 978-3-923877-40-9, S. 666.
- Pfarrer Klaus Stahl: Krone des Lichtes. Sakralleuchter der Pfarrkirche „St. Jakobus“ Weiskirchen. Weiskirchen 1990
- Alois Thomas und Ulrich Craemer: Neue Bauten im Bistum Trier. Monographien des Bauwesens. Folge 17. Hg. von der Abteilung „Bau und Kunst“ des Bischöflichen Generalvikariats Trier. Stuttgart 1961
Weblinks
Einzelnachweise
- Denkmalliste des Saarlandes, Teildenkmalliste Landkreis Merzig-Wadern (Memento des Originals vom 2. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF), abgerufen am 14. April 2014
- Informationen zur Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere Auf: www.kunstlexikonsaar.de, abgerufen am 14. April 2014
- Die Orgel der Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere Auf: www.organindex.de, abgerufen am 14. April 2014
- Gerhard Reinhold: Otto-Glocken – Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, hier insbes. S. 87 bis 95, 567.
- Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, hier insbes. S. 105 bis 112, 518, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).