St. Gereon (Boslar)

St. Gereon ist die römisch-katholische Pfarrkirche des Linnicher Stadtteils Boslar im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen.

St. Gereon in Boslar

Die Kirche ist unter Nummer 8 in die Liste der Baudenkmäler in Linnich eingetragen.

Geschichte

Eine Kirche in Boslar wurde das erste Mal 1274 urkundlich erwähnt. Dieses Gotteshaus war ein Bauwerk der Romanik aus dem 12. Jahrhundert. Reste dieses Kirchenbaus finden sich noch im Mittelschiff, im Untergeschoss des Turms und im nördlichen Seitenschiff. Die Boslarer Pfarrei wurde erst im Liber valoris aus der Zeit um 1300 erwähnt. Im 15. Jahrhundert wurde die heutige Kirche im Baustil der Gotik errichtet. Nur einige Reste der Vorgängerkirche blieben dabei erhalten. Zu dieser Zeit besaßen die Herren von Paland das Patronatsrecht. 1750 wurde der Glockenturm in barocken Formen umgebaut und erhielt somit sein heutiges Erscheinungsbild. Durch einen Blitzschlag stürzte 1803 der Turmhelm auf das Mittelschiff und zerstörte auch die Gewölbe. In den folgenden Jahren wurden der Turmhelm und die Gewölbe wiederhergestellt. Im Jahr 1868 wurde die südliche Sakristei angebaut und 1875 der Hauptchor und die nördliche Sakristei nach Plänen des Kölner Architekten Heinrich Wiethase. Das Gewölbe im südlichen Seitenschiff wurde 1870 erneuert.[1]

Architektur

St. Gereon ist eine dreischiffige Backsteinhallenkirche mit fünf Jochen im Baustil der Gotik. Im Westen befindet sich der eingezogene, dreigeschossige gotisch-barocke Glockenturm. Im Osten an das Kirchenschiff angebaut ist der zweijochige und dreiseitig geschlossene Chor in neugotischen Formen. An der Nord- und Südseite ist je eine Sakristei angebaut. Den gesamten Kirchenraum überspannt ein Kreuzrippengewölbe.[2]

Ausstattung

In der Kirche befindet sich als Hochaltar ein flandrischer Schnitzaltar aus der Zeit um 1520. Er stammt ursprünglich aus der Kirche des Klosters Schwarzenbroich und kam nach der Auflösung des Klosters 1804 nach Boslar. Zwischen 1848 und 1849 wurde der Altar durch Leonhard Kauff aus Rödingen restauriert. Des Weiteren sind Kirchenbänke aus der Zeit um 1900 erhalten. Außerdem besitzt die Kirche einige bunt bemalte Heiligenfiguren.[3]

Orgel

Die Kirche verfügt über eine digitale Sakralorgel des Modells Monarke von der Firma Johannus mit folgender Disposition:

Pedal C–f1
Principalbass16′
Subbass16′
Principalbass8′
Gedacktbass8′
Oktavbass4′
Posaune16′
Trompete8'
Hauptwerk C–c4
Prinzipal8′
Rohrflöte8′
Quintadena8′
Oktave4′
Hohlflöte4′
Quinte223
Octave2′
MixturIV
Trompete8′
Schwellwerk C–c4
Gedackt8′
Viola da Gamba8′
Vox Coelestis8′
Principal4′
Rohrflöte4′
Nassat223
Blockflöte2′
Terz135
ScharfIII
Oboe8'
  • Koppeln: SW/HW, HW/P, SW/P
  • Spielhilfen: Setzeranlage, Piano, Mezzoforte, Forte, Fortissimo, Tutti, Crescendopedal, Zungenabsteller, Tremulant, Manual Bass, Cantus Firmus, Transposer

Glocken

Nr.
 
Name
 
Durchmesser
(mm)
Gewicht
(kg, ca.)
Schlagton
(a′ = 435 Hz)
Gießer
 
Gussjahr
 
Bemerkungen
 
1Große Maria1.5202.200es′ –3/16Heinrich von Oedt1338Bis 1805 an St. Maria im Kapitol, Köln
2Gereon1.106830ges′ –4/16Christian Claren, Sieglar1855-
3Kleine Maria867400b′ –6/16Christian Claren, Sieglar1855-

[4]

Einzelnachweise

  1. Karl Franck Oberaspach und Edmund Renard: Die Kunstdenkmäler des Kreises Jülich, in: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz Band 8, Düsseldorf 1902, S. 45.
  2. Karl Franck Oberaspach und Edmund Renard: Die Kunstdenkmäler des Kreises Jülich, in: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz Band 8, Düsseldorf 1902, S. 46.
  3. http://www.linnich.de/unsere_stadt/kultur_freizeit/sehenswuerdigkeiten.php (abgerufen am 7. September 2014)
  4. Begleittext Youtubevideo des Geläutes, 27. Oktober 2015

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