St. Elisabeth (Alsleben)
Die Kirche Sankt Elisabeth ist die katholische Kirche in Alsleben (Saale), einer Stadt im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt. Die Kirche gehört zur Pfarrei St. Michael Aschersleben und ist die südlichste Kirche im Dekanat Egeln des Bistums Magdeburg. Das Gebäude hat die Adresse Wörthe 9 und ist im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt unter der Erfassungsnummer 094 60022 als Baudenkmal aufgeführt.
Geschichte
1547 wurde in Alsleben die Reformation durchgeführt, womit die Bevölkerung protestantisch wurde. 1561 erfolgte die Säkularisierung des Klosters Alsleben. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde nur ein einzelner Katholik in Alsleben gezählt. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts ließen sich im Zuge der Industrialisierung weitere Katholiken in Alsleben nieder.
1858 begann sich in Alsleben eine Missionspfarrei zu entwickeln, da die nächstliegenden katholischen Kirchen weit entfernt lagen. In diesem Jahr fand in Alsleben eine katholische Taufe statt, und von da an wurden gelegentlich katholische Gottesdienste in Alsleben abgehalten. Finanzielle Unterstützung gewährte der Missionspfarrei der katholische Politiker Hermann von Mallinckrodt. Ostern 1861 wurde in Alsleben eine katholische Schule eröffnet, die zunächst mit acht Kindern begann und bis zur Errichtung des Missionshauses mehrmals ihren Standort wechseln musste. Am 21. Juni 1861 erfolgte die Gründung der Kirchengemeinde Alsleben, und Alsleben bekam einen Missionspfarrer.
1874 wurde die Schule in das am Südwestrand der Altstadt neuerbaute Missionshaus verlegt, 1874/75 erfolgte im Stil der Neugotik der Bau der angrenzenden St.-Elisabeth-Kirche.
An das Kirchenschiff ist anstelle eines Turmes rechtwinklig als Missionshaus ein Pfarr- und Schulhaus angebaut. In dieser Bauform entstanden, überwiegend gegen Anfang des 20. Jahrhunderts, auch andere Kirchen, wie zum Beispiel Herz Jesu (Atzendorf), St. Norbert (Calbe), Herz Jesu (Eilsleben), Herz Jesu (Gerbstedt), Herz Jesu (Hecklingen), St. Marien (Loburg), St. Josef (Löderburg), Herz Jesu (Osternienburg), Heilig Kreuz (Sandersleben), St. Joseph (Schöppenstedt), St. Franziskus Xaverius (Unseburg), St. Paulus (Unterlüß) und Maria Hilfe der Christen (Wietze).
1877 bekam die Kirche eine historische Glocke geschenkt, die noch heute im Dachreiter hängt. Von 1892 bis 1896 war an der Kirche der spätere Paderborner Dompropst Johannes Linneborn als Seelsorger tätig.
Ab September 1892 wurde durch die Seelsorger der St.-Elisabeth-Kirche auch die Herz-Jesu-Kirche in Gerbstedt mitbetreut. Von Alsleben aus wurde 1937 die Pfarrvikarie Könnern als Tochtergemeinde ausgegliedert, die über eine bereits 1932 eingeweihte Kapelle verfügte.[1] 1946 folgte die Errichtung der Pfarrvikarie Löbejün als zweite Tochtergemeinde. Am 1. Juli 1953 wurde das Dekanat Bernburg errichtet, dem die aus dem Dekanat Eisleben kommende Pfarrei Alsleben mit ihren Kuratien Könnern und Löbejün angeschlossen wurde.
Aufgrund der geringer werdenden Katholikenzahl wurde am 1. September 1996 das Dekanat Bernburg wieder aufgelöst und dem Dekanat Egeln angeschlossen, zu dem die St.-Elisabeth-Kirche bis heute gehört. Um 2007 erfolgte im Bistum Magdeburg der Zusammenschluss von Kirchengemeinde zu Gemeindeverbünden, die inzwischen zur Pfarrei erhobene Kirchengemeinde Alsleben wurde dem Gemeindeverbund Aschersleben – Alsleben – Güsten – Sandersleben angeschlossen. Damals gehörten zur Pfarrei Alsleben rund 340 Katholiken. Um 2010 fusionierten die Kirchengemeinden des Gemeindeverbundes zur heutigen Pfarrei St. Michael Aschersleben.
Literatur
- Gerhard Wagner: Zuwanderer in Alsleben. Die Entstehung der kath. Gemeinde. In: Civitas Alslebiensis Alsleben/Saale e. V. – Heimatverein Alsleben an der Saale, Jahrgang 1992, Heft 2, S. 30–33.
- Rudolf Joppen: Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg. Band 12, Teil 6, St. Benno Verlag, Leipzig 1971, S. 129–134.
Weblinks
Einzelnachweise
- Rudolf Joppen: Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg. Band 21, Teil 10, St. Benno Verlag, Leipzig 1978, S. 86.