St.-Kilian-Kirche (Dankmarshausen)
Die evangelische St.-Kilian-Kirche ist ein Kirchengebäude in Dankmarshausen, einer Gemeinde im Wartburgkreis (Thüringen). Die Kirche gehört zu den ältesten im Werratal. Die Gemeinde gehört zum Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[1]
Geschichte und Architektur
Die Saalkirche mit Westturm und einem polygonalen Schluss an der Ostseite steht am Ufer der Werra auf einer Anhöhe.[2] Der untere Teil des Turmes stammt frühestens von 1431.[2] Das fünfseitige Chorpolygon wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet.[2] Das Kirchengebäude wurde in der Nähe eines Vorgängers gebaut; Gründe dafür sind nicht überliefert. Der Bau steht auf einem mit einer Mauer umgebenen Friedhof. Sowohl die Mauer als auch der Turm haben Schießscharten, die eine Nutzung als Wehrkirche belegen. Die Kirche gewährte außerdem Verfolgten kirchliches Asyl.
Im Oktober 1727 entzündete sich der Glockenstuhl des Turmes und brannte nieder. Durch Funkenflug fingen etliche Häuser in der Nähe Feuer und wurden zerstört.[3] Das Schiff wurde von 1731 bis 1732 erneuert, gleichzeitig erhielt der Turm einen Aufsatz aus Holz.[2] Weitere Renovierungen erfolgten 1948 und 1975.[2]
Am Kielbogenportal an der Westseite des Turmes sind mehrere Jahreszahlen angebracht. Der Stein im Scheitel zeigt die Zahl 1431; vielleicht ist es ein wiederverwendeter Stein. Die anderen Jahreszahlen sind 1586, 1731 und 1948.[2] Die Vorhalle im Turm hat ein Tonnengewölbe aus Stein, das Tonnengewölbe im Saal hingegen besteht aus Holzbrettern, der Chor hat ein Kreuzrippengewölbe. Im Saal befinden sich eine zweigeschossige Empore sowie ein Patronatsstand.[2]
Im Jahr 2002 wurde die Kirche nach dem heiligen Kilian benannt, der als Missionsbischof in diesem Gebiet tätig gewesen sein soll.[4]
Ausstattung
- Der Taufstein wurde um 1600 angefertigt, er wurde möglicherweise in späterer Zeit überarbeitet.[2]
- Die spätbarocke Kanzel aus Holz wurde um 1733 eingebaut.[2] Sie wird von einem sechsseitigen Pfeiler getragen. Die Füllungen des Korbes haben keinen Figürlichen Schmuck, sie sind schlicht gehalten. Der Schalldeckel wurde an zwei Eisenstangen aufgehängt.[5]
- Das Lesepult ist eine Arbeit des 18. Jahrhunderts.[2]
- Der Orgelprospekt im Barockstil steht auf der Empore an der Westseite, er ist mit Schnitzereien und Engelsköpfen verziert. Das Instrument wurde 1871 und 1964 restauriert.[2] Bei der Renovierung im Jahr 1964 wurde das Instrument vollständig zerlegt und gereinigt. Die letzte Teilrenovierung erfolgte 1998.[6]
Literatur
- Georg Dehio, bearbeitet von Stephanie Eißling, Franz Jäger und anderen Fachkollegen: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, 2003, ISBN 3-422-03095-6.
Einzelnachweise
- Website des Kirchenkreises (Memento des Originals vom 29. Juli 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- Georg Dehio, bearbeitet von Stephanie Eißling, Franz Jäger und anderen Fachkollegen: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, 2003, ISBN 3-422-03095-6. S. 201.
- Die Anfänge
- Website des Kirchenkreises (Memento des Originals vom 3. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 3. Juli 2015.
- Kanzel
- Orgel.