St.-Hildegard-Kirche (Mannheim)
Die St.-Hildegard-Kirche ist eine katholische Kirche im Mannheimer Stadtteil Käfertal. Sie wurde zwischen 1959 und 1961 nach den Plänen von Heinz Heß erbaut.
Geschichte
Nach dem Ersten Weltkrieg entstand südlich von Käfertal am Bäckerweg eine neue Wohnsiedlung. 1931 wohnten dort bereits mehr als 3.000 Menschen, davon 1.400 Katholiken. Zum Gottesdienst mussten sie in die Käfertaler St.-Laurentius-Kirche oder in die Neckarstädter St.-Bonifatius-Kirche gehen. Zwischen 1934 und 1935 wurde nach den Plänen des Architekten Josef Lutz an der Ecke Bäckerweg/Dürkheimer Straße ein rechtwinkliger Baukomplex errichtet, der eine Notkirche, ein Pfarrhaus und ein Schwesternhaus umfasste. Am 17. Februar 1935 wurde die Kirche Hildegard von Bingen geweiht und im April desselben Jahres errichtete der Freiburger Erzbischof Conrad Gröber eine Pfarrkuratie.
Durch die nahe gelegenen Werke von BBC und Hommel war die Gegend im Zweiten Weltkrieg ein bevorzugtes Ziel der alliierten Fliegerangriffe und die Kirche wurde mehrfach stark beschädigt. Nach dem Krieg folgte der Wiederaufbau und im September 1946 konnte die Kirche neu benediziert werden. Aufgrund des weiteren Wachstums der Siedlung wurde der Bau einer neuen, größeren Kirche notwendig. 1959 begann der Bau der heutigen St.-Hildegard-Kirche, am 21. Juni 1961 wurde sie geweiht. Im Jahr 2003 schlossen sich die benachbarten Gemeinden St. Laurentius, St. Hildegard und Zwölf Apostel (Vogelstang) zur Seelsorgeeinheit Käfertal-Vogelstang zusammen. 2008 knickte der Orkan Emma das Kreuz auf dem Kirchturm um.[1]
Am Abend des 17. Oktobers 2017 wurde ein Brandanschlag auf den Kirchturm verübt. Die polizeiliche Ermittlungsarbeit zu diesem Fall führte am 5. Dezember zur Festnahme eines 24-jährigen Mannes mit pakistanischer Staatsangehörigkeit.[2]
Beschreibung
Die St.-Hildegard-Kirche steht im Osten von Käfertal-Süd. Schräg gegenüber befindet sich die fast zeitgleich gebaute evangelische Philippuskirche. Der Stil erinnert an die fünf Jahre zuvor errichtete St.-Pius-Kirche in Neuostheim. Der gelb verklinkerte Bau besitzt keine Fenster, zur Beleuchtung ist im oberen Viertel ein vierreihiges Band von Glaswaben eingelassen. Bedeckt ist die Kirche mit einem flachen Satteldach. Der stützenlose Innenraum mit seinen Lochziegelwänden ist betont nüchtern gehalten. Die Orgel wurde 2008 geweiht.
Der freistehende Glockenturm ist auf einem quadratischen Grundriss an die Straße gestellt und im selben Stil wie das Gotteshaus gehalten. Bekrönt wird er von einem weißen Kreuz. Von der Straße führen zwei Laubengänge zur Kirche, die sie umschließen und zu den dahintergestellten Gemeinde- und Pfarrhaus führen.
Literatur
- Karl Anton Straub: Mannheimer Kirchengeschichte: Katholische Vergangenheit und Gegenwart. Mannheim 1957.
- Andreas Schenk: Architekturführer Mannheim. Berlin 1999, ISBN 3-496-01201-3.
- Werner Wolf-Holzäpfel: Katholische Kirchen. In: Mannheim und seine Bauten 1907–2007. Band 3: Bauten für Bildung, Kultus, Kunst und Kultur. Mannheim 2002, ISBN 3-923003-85-4.
Einzelnachweise
- Mannheimer Morgen 5. März 2008 (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.