Sorghof (Pfofeld)

Sorghof i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Pfofeld i​m Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).

Sorghof
Gemeinde Pfofeld
Höhe: 424–426 m ü. NHN
Einwohner: 6 (31. Dez. 2010)
Postleitzahl: 91738
Vorwahl: 09834
Sorghof von Südwesten
Sorghof von Südwesten

Lage

Die Einöde l​iegt südlich d​es Kleinen Brombachsees, k​napp einen Kilometer v​on Langlau entfernt. Im Süden verläuft d​ie Bahnlinie Gunzenhausen–Pleinfeld. Eine Verbindungsstraße, d​ie in Thannhausen v​on der südlich verlaufenden Staatsstraße 2222 abzweigt u​nd nach Langlau führt, verbindet Sorghof m​it dem Umland.

Ortsnamendeutung

Der Sorghof mit umgebender Landschaft von Osten aus

Der Ortsnamenforscher Robert Schuh n​ennt zwei mögliche Deutungen: „Hof a​uf dürftigem Boden (der d​em Besitzer v​iel Sorge bereitet)“ o​der „Hof a​n der Flurgrenze/am Waldesrand“ („Sorge“ h​ier von mhd. „zarge“ = „Rand, Saum, Einfassung, Umrandung“).[1]

Geschichte

1593 wird der Hof erstmals als „Neu Sorg“ (im Sinne von neu erbaut?) erwähnt; der Besitzer hieß Hans Riell und war der Herrschaft Absberg vogtbar. 1608 ist „Sorg ein Schaffhoff“, der nach wie vor den Absbergern vogtbar ist und bezüglich der Fraisch nach Gunzenhausen gehört. 1652 untersteht der Hof „Neusorg“ dem Deutschordensamt Absberg; die Absberger waren zwei Jahre zuvor ausgestorben. Für 1732 erfährt man, dass der Hof der Deutschordenskommende Ellingen gehört und ins evangelische Thannhausen gepfarrt ist; der Große Zehnt geht zum Deutschen Orden nach Absberg, der Kleine in die Pfarrei Thannhausen, die Vogtei außer Ettern (inner Ettern lag sie beim Deutschen Orden)[2] und die hohe Fraisch nahmen das ansbachisch-markgräfliche Oberamt Gunzenhausen wahr. 1739 ist die Bezeichnung „Sorghof“, 1750 „Neuer Sorgen Hoff“, auf dem Caspar Wustum sitzt.[3] 1792 wird die Einöde mit dem Markgrafentum Ansbach preußisch. Am Ende des Heiligen Römischen Reichs geht der Sorghof mit dem ehemaligen Fürstentum Ansbach infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1806 an das neue Königreich Bayern über, wo er 1808 dem Steuerdistrikt, ab 1811 der Ruralgemeinde Thannhausen im Landgericht/Rentamt Gunzenhausen eingegliedert ist.[4] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern, die am 1. Mai 1978 in Kraft trat, wurde die Gemeinde Thannhausen aufgelöst,[5] der Sorghof kam zu Pfofeld.

Einwohnerzahlen

  • 1818: 12 Einwohner[6]
  • 1824: 11 Einwohner, 1 Anwesen[6]
  • 1867: 8 Einwohner, 3 Gebäude[7]
  • 1929: 7 Einwohner[8]
  • 1950: 13 Einwohner, 1 Anwesen[6]
  • 1961: 5 Einwohner, 1 Wohngebäude[9]
  • 1979: 5 Einwohner[1]
  • 1987: 4 Einwohner[10]
  • 31. Dezember 2010: 6 Einwohner[11]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Schuh, S. 271
  2. Historischer Atlas, S. 163
  3. Dieser Abschnitt nach Schuh, S. 271f.
  4. Historischer Atlas, S. 240f.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 731.
  6. Historischer Atlas, S. 240
  7. J. Heyberger und andere (Bearb.): Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. München 1867, Spalte 1036
  8. Statistische Beschreibung der Pfarreien der Evang.-Luth. Kirche in Bayern r. d. Rheins. Nürnberg 1929, S. 40
  9. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. München 1964, Spalte 787
  10. gov.genealogy.net
  11. Website der Gemeinde Pfofeld (Memento des Originals vom 10. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pfofeld.de
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