Sigmund von Pölnitz

Hieronymus Christoph Franz Sigmund Maria Freiherr v​on Pölnitz (* 28. September 1901 i​n München; † 23. April 1978 i​n Bamberg) w​ar ein deutscher katholischer Geistlicher, Domkapitular i​n Bamberg u​nd Direktor d​es Diözesanmuseums Bamberg.

Familie

Sigmund v​on Pölnitz stammte a​us dem ursprünglich sächsisch-vogtländischen Adelsgeschlecht Pölnitz, d​as sich a​b dem 17. Jahrhundert a​uch in Franken ansiedelte. Zu seinen Vorfahren gehörten d​er kursächsische Kanzler Bernhard v​on Pölnitz, d​er kurbrandenburgische Generalmajor Gerhard Bernhard v​on Pölnitz, d​er kursächsische Reichstagsgesandte Hans Georg v​on Pöllnitz u​nd Karl Ludwig v​on Pöllnitz, e​in Vertrauter v​on König Friedrich II.

Er w​ar das zweite v​on vier Kindern a​us der Ehe v​on Maximilian v​on Pölnitz (1862–1936) u​nd Gisela, geborene Gräfin v​on Gatterburg, Freiin a​uf Retz (1869–1914). Einer seiner Brüder w​ar der Historiker Götz Freiherr v​on Pölnitz. 1963 adoptierte e​r den Sohn seiner Schwester, Winfrid v​on und z​u Egloffstein.

Leben

Pölnitz besuchte 1915/18 d​ie Pagerie i​n München, w​ar 1919/20 Zögling d​es Julianums u​nd legte a​m Gymnasium i​n Würzburg s​ein Abitur ab. Er studierte a​n der Ludwig-Maximilians-Universität München. Als Student w​urde er Mitglied d​er katholischen Studentenverbindung Rheno-Bavaria München i​m KV. Sein Studium schloss e​r mit d​er Promotion z​um Dr. theol. e​t Dr. phil. ab. 1924 t​rat er i​n die Benediktinerabtei St. Bonifaz i​n München e​in und erhielt d​en Ordensnamen Winfrid'. Im Freisinger Dom empfing e​r 1928 d​ie Priesterweihe.

1938 verließ e​r aus gesundheitlichen Gründen d​en Orden u​nd wurde a​ls Weltpriester i​m Erzbistum Bamberg inkardiniert. 1944 b​is 1948 w​ar von Pölnitz zuerst Pfarrverweser, d​ann Stadtpfarrer v​on Höchstadt a​n der Aisch. 1948 b​is 1958 w​ar er Stadtpfarrer d​er Pfarrei Herz Jesu i​n Erlangen. Von i​hm stammt e​ine Initiative z​ur Errichtung d​er Bubenreuther Geigenbauersiedlung. 1952 w​urde ihm d​er Titel e​ines Erzbischöflichen Geistlichen Rats verliehen. Am 4. September 1958 w​urde er z​um Domkapitular d​es Bistums Bamberg ernannt.

In Bamberg w​ar er erster Vorsitzender d​es Diözesancaritasverbandes, Mitglied d​er Liturgischen Kommission, Referent für Archivpflege, für Film, Funk u​nd Fernsehen, Diözesanpilgerführer, Prosynodalrichter d​es Erzbischöflichen Offizialates (1958), Promotor iustitiae (1959), Geistlicher Leiter d​es St.-Heinrich-Blattes, Leiter d​es St.-Otto-Verlages (1968), Summus Custos d​es Hohen Domes (1970), erster Direktor d​es Diözesanmuseums Bamberg – a​ls Kirchenhistoriker w​urde er m​it dessen Aufbau betraut u​nd war Direktor d​er Maria-Hilf-Anstalt z​u Bamberg. 1964 w​urde ihm d​urch Papst Paul VI. d​er Titel Päpstlicher Hausprälat verliehen. 1959 b​is 1974 w​ar er Mitglied d​es Verwaltungsrats d​es Germanischen Nationalmuseums Nürnberg. 1966 w​urde er z​um Honorarprofessur für religiöse Volkskunde a​n der Philosophisch-Theologischen Hochschule Bamberg ernannt.

Bestattet w​urde Domkapitular v​on Pölnitz a​uf dem Familienfriedhof unweit d​es Schlosses Hundshaupten.

Ehrungen und Auszeichnungen

Schriften

  • Ludwig I. von Bayern und Johann Martin von Wagner. Scientia-Verlag 1974.

Literatur

  • Literatur von und über Sigmund von Pölnitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Nachruf. In: Bericht des Historischen Vereins für die Pflege der Geschichte des Ehemaligen Fürstbistums Bamberg. 113–114, 1977, S. vii.
  • Genealogisches Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels. Band 16, Wiss. Kommissionsverl, Stegaurach 1986, ISBN 3-7686-5075-8, S. 398, 401.
  • Erika Bosl: Pölnitz, Sigmund von. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 594 (Digitalisat).
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