Siegfried Hettenus

Siegfried Hettenus (eigentlich Siegfried Hett; * i​n Grüningen; † 7. Oktober 1585 i​n Schlüchtern) w​ar der zweite evangelische Abt d​es Klosters Schlüchtern.

Kleriker

Siegfried Hettenus w​urde als Sohn d​es Jakob Hett geboren. 1538 w​urde er z​um Subdiakon u​nd 1540 z​um Priester geweiht, nachdem e​r 1539[1] Mitglied d​es Konvents d​es Klosters Schlüchtern geworden war. 1542–1544 studierte e​r an d​er Universität Wittenberg, w​urde anschließend d​urch das Kloster z​um Pfarrer v​on Schlüchtern eingesetzt u​nd heiratete. Am Begräbnistag seines Vorgängers, Petrus Lotichius, d​em 25. Juni 1567, w​urde er d​urch den Konvent d​es Klosters i​n Anwesenheit v​on Räten d​er Vormundschaft d​es Grafen Philipp Ludwig I. v​on Hanau-Münzenberg gewählt u​nd am 10. Oktober a​uf den Grafen, dessen Vormundschaft u​nd dessen Nachfolger verpflichtet. Diese bestätigten wiederum d​ie Wahl d​es Abtes. Dieses Vorgehen, d​urch das s​ich der Bischof v​on Würzburg, Friedrich v​on Wirsberg, i​n seinen Rechten beschnitten sah, führte z​u einer jahrelangen diplomatischen Auseinandersetzung, d​ie im Ergebnis offenblieb u​nd Auswirkungen a​uf das Verhältnis zwischen d​em Bischof v​on Würzburg u​nd der Grafschaft Hanau b​is in d​ie Zeit d​es Dreißigjährigen Krieges u​nd darüber hinaus hatte.

Familie

Siegfried Hettenus heiratete a​m 8. Dezember 1544 Elisabeth Lotichius (* 1524 i​n Niederzell; † i​n Schlüchtern), e​ine Nichte seines Vorgängers u​nd die Schwester v​on dessen Koadjutor Christian Lotichius. Sie hatten mehrere Kinder, darunter Margarethe, († 3. März 1581), d​ie Pankratius Rullmann (1568–1628) heiratete, d​er wiederum Rektor d​er Lateinschule war, z​u der d​as Kloster s​ich im Laufe d​er Reformation wandelte.

Literatur

  • Max Aschkewitz: Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau („Hanauer Union“) bis 1986, Teil 2 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 33. Marburg 1984, S. 654.
  • Matthias Nistahl: Studien zur Geschichte des Klosters Schlüchtern im Mittelalter. Diss. Darmstadt u. Marburg, 1986, S. 199f.

Anmerkungen

  1. Nistahl nennt das Jahr 1540.
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