Siegesturm (Bayreuth)
Der Siegesturm ist ein aus Sandstein erbauter Rundturm auf dem 463 m ü. NHN hohen Gipfel Hohe Wart im Höhenzug Hohe Warte. Der im Stadtgebiet von Bayreuth gelegene Aussichtsturm ist 17 Meter hoch, auf die Plattform führt eine Wendeltreppe mit 97 Stufen. Errichtet wurde er zum Gedenken an den Sieg im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71.
Siegesturm (Bayreuth) | |||||||||
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Basisdaten | |||||||||
Ort: | Bayreuth | ||||||||
Land: | Bayern | ||||||||
Staat: | Deutschland | ||||||||
Höhenlage: | 463 m ü. NHN | ||||||||
Verwendung: | Aussichtsturm | ||||||||
Zugänglichkeit: | ja (April–Oktober)[1] | ||||||||
Turmdaten | |||||||||
Bauzeit: | 1874 | ||||||||
Gesamthöhe: | 17 m | ||||||||
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Positionskarte | |||||||||
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Geschichte
Die Grundsteinlegung auf dem damals „Auf dem spitzen Stein“ genannten Gipfel erfolgte bei strömendem Regen am 6. Mai 1874,[2] als sich ganz Deutschland in einem patriotischen Zustand befand. Etwa vier Monate später, am 2. September 1874, wurde der Turm feierlich eröffnet. Die Kosten in Höhe von 1200 Mark hatten die Bewohner Bayreuths und seiner Umgebung aufgebracht.[3] Während der Feierlichkeiten, an denen zahlreiche Vereine teilnahmen, wurde der Turm geweiht und eine Gedenktafel enthüllt. Jene enthält unter anderem die Namen von 28 Soldaten aus der Region, die im Verlauf des Kriegs ihr Leben verloren.[4]
1953 nutzte die 1914 in Bayreuth gegründete[5] Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft AG (BELG) den Turm für Versuche zum Empfang von Fernsehsignalen.[6] In neuerer Zeit wurde ein Absperrgitter an der Turmspitze angebracht, um Suizidversuche zu unterbinden.
Anfang Dezember 2021 wurde der Turm aus Sicherheitsgründen gesperrt, da Teile von Sandsteinen im Bereich der Krone abzustürzen drohten. Zur Sanierung, die bis April 2022 angedacht ist, soll der obere Ring aus drei Sandsteinreihen vorübergehend komplett abgenommen werden.[4] Mitte Februar 2022 wurde bekannt, dass eine Ausschreibung vorbereitet und mit Kosten in Höhe von 150.000 Euro gerechnet werde.[7]
Gedenktafel
Die Inschrift der Gedenktafel lautet: „Dem Ruhme der deutschen Siege 1870/71 und dem ehrenden Andenken an die gefallenen Bayreuther Söhne geweiht“.
Besonderheiten
- Die Baukosten des Turms in Höhe von 1200 Mark wurden von den Bewohnern Bayreuths und der Umgebung aufgebracht.
- Über der Gedenktafel steht „Siegesthurm“, was der damals gültigen Rechtschreibung nach korrekt war.
- Der Turm bietet einen Ausblick über das gesamte Bayreuther Stadtgebiet.
Sonstiges
Aus demselben Anlass ließ Herzog Alexander Friedrich Wilhelm von Württemberg unweit des nahegelegenen Eckersdorf einen Turm mit quadratischem Grundriss errichten, der ebenfalls als Siegesturm bezeichnet wird.[8] Einen weiteren Siegesturm nach Plänen von Karl Wölfel ließ er 1873 im 1945 zerstörten „Belvedere“ in Meyernberg bauen.[9]
Weblinks
Literatur
- Heimatkurier (Beilage des Nordbayerischen Kuriers) 04/1999
Einzelnachweise
- https://www.bayreuth-tourismus.de/entdecken/noch-mehr-bayreuth/bayreuth-fuer-kinder/siegesturm/
- W. Bronnenmeyer: Richard Wagner. Bürger in Bayreuth. Ellwanger, Bayreuth 1983, S. 49 und 54.
- Bernd Mayer: Mit patriotischem Überschwang erbaut in: Heimatkurier 4/1999 des Nordbayerischen Kuriers, S. 7.
- Siegesturm unter Wert? in: Nordbayerischer Kurier vom 4./5. Dezember 2021, S. 11.
- Bayernwerk Geschichte bei bayernwerk.de, abgerufen am 3. September 2018
- Bernd Mayer: Bayreuth im zwanzigsten Jahrhundert, S. 94.
- Siegesturm wird wieder schön – und sicher in: Nordbayerischer Kurier vom 16. Februar 2022, S. 7.
- Siegesturm Eckersdorf bei eckersdorf.de, abgerufen am 11. September 2015
- Zeichen des Wandels an vielen Stellen in: Nordbayerischer Kurier vom 1. Oktober 2021, S. 8.