Shiv Kumar Sharma

Shiv Kumar Sharma (* 13. Januar 1938 in Jammu)[1] ist ein indischer Santurvirtuose.[2][3]

Shiv Kumar Sharma (2009)

Angeleitet von seinem Vater Uma Datta Sharma lernte er zunächst Tabla, Santur und Gesang.[2] Nach seinem ersten größeren öffentlichen Auftritt 1955 mit der Santur[4][5] konzentrierte er sich auf dieses Instrument[6] (wenn er auch weiterhin als Tablaspieler hervortrat)[7]. Er trägt den Titel für anerkannte Musiker Pandit.

Shiv Kumar Sharma wird zugeschrieben, das ehemals kaschmirische Volksmusikinstrument zu einem akzeptierten Konzertinstrument für indische klassische Musik gemacht zu haben.[8][2][3] Obwohl es aufgrund seiner Struktur nicht möglich ist, zwischen den Tönen hin- und herzugleiten, und es deshalb zum Spielen von Ragas etwas ungeeignet ist,[2] gelang es Sharma durch Veränderung des ursprünglichen Instruments[9][7] und neue Spieltechniken,[2] die Santur in die Konzertsäle zu bringen.[5][4]

Seinen ersten Auslandsauftritt 1968 hatte er in den USA mit Ravi Shankar. Danach führten ihn wiederholt Konzertreisen nach Europa und Amerika. Mit Ustad Zakir Hussain trat Pandit Shiv Kumar Sharma gemeinsam auf; und sie spielten CDs ein. Ebenfalls entstanden Tonträger mit Hariprasad Chaurasia und auch mit Vishwa Mohan Bhatt. Er tritt seit Ende der 1990er Jahre mit seinem ebenfalls Santur spielenden Sohn Rahul auf.[10] Sharma schrieb Musik für eine Reihe von Hindi-Filmen.

Ihm wurden zahlreiche Auszeichnungen zuteil, darunter e​in Sangeet Natak Akademi Award (1986), d​er Padma Shri (1991) u​nd der Padma Vibhushan (2001).[1]

Shiv Kumar Sharmas Name i​st zum Synonym für indische Santurmusik geworden.[1]

Literatur

  • Shiv Kumar Sharma, Ina Puri: Journey with a Hundred Strings. My Life in Music. Illustrationen von Manjit Bawa. Viking Press, Neu-Delhi / New York 2002, ISBN 978-0-670-04933-2 (englisch, Autobiografie).
Commons: Shivkumar Sharma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Shiv Kumar Sharma. Sangeet Natak Akademi, abgerufen am 11. Mai 2019 (englisch).
  2. Jan Reichow: Santur, Shivkumar Sharma und eine Punjabi Melodie. Im Beiheft zur CD Shivkumar Sharma, Zakir Hussain,Shefali Nag: India: Raga Purya Kalyan. Classical Indian Music. In: Westdeutscher Rundfunk Köln (Hrsg.): World Network. Network Medien, 1991, OCLC 874762892. (India: Raga Purya Kalyan bei MusicBrainz, belegt die deutsche Schreibweise „Santur“ gegenüber der in diesem Zusammenhang häufigen englischen Schreibweise „santoor“).
  3. India: Shivkumar Sharma. In: networkmedien.de. Archiviert vom Original am 9. Dezember 2017; abgerufen am 28. Juni 2019 (offenbar zur von Jan Reichow kommentierten CD Shivkumar Sharma: India: Raga Purya Kalyan, OCLC 874762892, die deutsche Seitenversion [Flaggensymbol] belegt die deutsche Schreibweise „Santur“ gegenüber der in diesem Zusammenhang häufigen englischen Schreibweise „santoor“).
  4. Virginia Gorlinski: Shiv Kumar Sharma. In: Encyclopædia Britannica. Abgerufen am 26. Mai 2019 (englisch).
  5. Paul M. Gifford: The Hammered Dulcimer: A History. Scarecrow Press, Lanham, Maryland 2001, ISBN 0-8108-3943-1, S. 53 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 11. Mai 2019]).
  6. Sharma, Shivkumar. In: Dale Hoiberg (Hrsg.): Student’s Britannica India. Band 4. Popular Prakashan, Neu-Delhi 2000, ISBN 978-0-85229-760-5, S. 389 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 11. Mai 2019]).
  7. Ken Hunt: Shivkumar Sharma. Artist Biography. In: Allmusic. Abgerufen am 24. Juni 2019.
  8. Sharma, Shivkumar. In: Student’s Britannica India. Band 4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 11. Mai 2019]).
  9. Gifford: The Hammered Dulcimer. S. 59 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 11. Mai 2019]).
  10. Pradeep Thakur: Indian Music Masters of Our Times – I. Pradeep Thakur & Sons, Mundian Ludhiana 2010, ISBN 978-81-908705-6-6, S. 198 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 11. Mai 2019]).
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