Share GmbH
share ist eine deutsche Konsumgütermarke mit Produkten in den Bereichen Lebensmittel, Getränke und Körperpflege. Auf Basis des „1+1 Prinzips“ (auch bekannt als „Buy-One Give-One“ Prinzip) wird für jedes share-Produkt ein äquivalentes Produkt oder eine Leistung gespendet.[2][3]
Share GmbH | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | 2017 |
Sitz | Berlin-Kreuzberg |
Leitung | Sebastian Stricker (Geschäftsführer), Iris Braun, Ben Unterkofler und Tobias Reiner |
Mitarbeiterzahl | 40[1] |
Umsatz | 12 Mio. € (2019)[1] |
Branche | Konsumgüter |
Website | www.share.eu |
Stand: Oktober 2019 |
Geschichte
Share wurde 2017 von Sebastian Stricker, Iris Braun, Ben Unterkofler und Tobias Reiner gegründet. Die Idee baut auf der von Stricker gegründeten Spenden-Initiative des UN World Food Programms ShareTheMeal auf.[4][5][6][7][8]
Im März 2018 wurden die ersten share-Produkte, bestehend aus Wasser, Nussriegel und Seife, verkauft. Neben dem Start im Online-Shop durch eine Kooperation mit Rewe und dm in über 5.000 Filialen in Deutschland.[5][9] Im ersten Jahr machte share einen Umsatz von 10 Millionen Euro.[10] Es war der größte Launch einer sozialen Konsumgütermarke in Deutschland.[11] 2019 investierte die Bitburger Holding 1 Million Euro, außerdem folgten Kooperationen mit Aral und Eurowings.[12][6][3] Seit Ende 2019 wird share auch in dm-, Merkur- und Billa-Filialen in Österreich verkauft.[13][14][1] Seit 2020 kooperiert share mit Shell und der Deutschen Bahn als Vertriebspartner,[1][15][16] im Juni 2020 startete die Marke in dm-Filialen in Tschechien und unterstützt unter anderem die lokalen Food Banks mit Lebensmittelspenden.[17]
Produkte
Neben den Startprodukten Mineralwasser, Bio-Nussriegeln und Handseife[18][19] verkauft das Unternehmen inzwischen auch aromatisiertes Wasser, Milchersatzprodukte, Bio-Schokolade, Bio-Studentenfutter, sowie Bambus-Zahnbürsten,[10][13] Grundnahrungsmittel wie Reis, Pasta und Mehl[20] sowie Duschgel, Shampoo, Handcreme und Toilettenpapier.[21][3] Zudem verkauft share Schreibwaren sowie Mützen und Schals.[22][23][24]
Spenden
Share investiert ca. 7 % des Umsatzes in soziale Projekte.[1] Im ersten Jahr hat das Start-up über 8 Millionen Produkte verkauft und dadurch den Bau oder die Reparatur von 51 Brunnen in Liberia, Kambodscha und Äthiopien, sowie die Verteilung von 2 Millionen Mahlzeiten und 550.000 Seifen in nationalen und internationalen Hilfsprogrammen finanziert.[25][6] Dafür arbeitet share mit Hilfsorganisationen wie dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, Aktion gegen den Hunger, Caritas Österreich, der Welthungerhilfe und der Tafel Deutschland e.V. zusammen.[26][13] Inzwischen wurden mehr als 30 Millionen Hilfeleistungen mit dem Verkauf von share Produkten finanziert.[27][15]
Rezeption
Das Start-up bekam große Aufmerksamkeit in der deutschen Presse für sein Social Entrepreneurship Modell[28][29][30][31] und einer Innovation im Verpackungsbereich, der ersten Mineralwasserflasche aus 100 Prozent recyceltem Altplastik auf dem deutschen Markt.[32][33][34][35]
Wenige Monate nach dem Launch wurde share als B Corporation zertifiziert und 2019 als „Best for the World“ B Corp in der Kategorie „Community“ ausgezeichnet.[36] Damit gehört share zu den 10 % der Unternehmen, die weltweit den größten Nutzen für die Gemeinschaft erbringen.[37]
Kathrin Krause vom Verbraucherzentrale Bundesverband kritisierte allerdings, dass share nichts an den Ursachen von Hunger und auch nichts am Preisdruck, den Händler auf ihre Produzenten ausüben, ändere.[18][7] Insgesamt ist die Rezeption jedoch überwiegend positiv.[5][14][6][19][26][29] Melchior Poppe von Focus Online stellt besonders den ganzheitlich Ansatz von share heraus – im ökologischen, wie im sozialen Kontext: „Nachhaltigkeit auf der ganzen Linie, also – bezahlbar und mit positiven Auswirkungen für jedermann.“[26]
Burkhard Wilke, Geschäftsführer des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen kritisierte eine „gewisse Intransparenz“ bei share, da auf dem Produkt die exakte Höhe der jeweiligen Spendensumme nicht angegeben sei.[38] Seit Herbst 2018 weist share die Spendensumme für das jeweilige Produkt online aus. Ein QR Code auf der Produktverpackung ermöglicht dem Verbraucher direkten Zugang zu den Projektinformationen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Chloé Lau: Share: Doctor Do-Good. In: Forbes Magazin. 4. März 2020, abgerufen am 25. August 2020.
- Unsere Mission bei share: Teilen für eine bessere Welt | 1 + 1 Prinzip. In: www.share.eu. Abgerufen am 28. März 2019.
- Jacqueline Goebel: Share-Gründer über Ethik: „Theoretisch kann man alles immer nachhaltiger und besser machen“. In: Wirtschaftswoche. 29. Dezember 2019, abgerufen am 25. August 2020.
- ShareTheMeal: Über uns. In: www.sharethemeal.org. Abgerufen am 8. Oktober 2019.
- Michael Scheppe: Start-up-Gründer Sebastian Sticker: Share-the-Meal-Chef überzeugt Rewe und dm von seinen Produkten. In: Handelsblatt. 12. März 2018, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- Katrin Terpitz: Gründer Sebastian Stricker: Mit seiner Marke hilft dieser Sozialunternehmer Notleidenden. In: Handelsblatt. 28. April 2019, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- Daniel Hüfner: Share-Gründer reagiert auf Kritik von Verbraucherschützern. In: t3n. 24. September 2018, abgerufen am 2. Dezember 2019.
- Oliver Voss: In Deutschland gekauft, weltweit geholfen. Der Tagesspiegel, 12. März 2018, abgerufen am 2. Dezember 2019.
- Anne-Katrin Schade: „Bei Food funktionieren die meisten Startup-Produkte nicht im Handel“. In: Gründerszene. 6. Juni 2019, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- Jessica von Blazekovic: Start-up Share: Jeder Riegel eine Spende. Hrsg.: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 22. Juli 2019, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 8. Oktober 2019]).
- redaktion: Durch Einkaufen Gutes tun – Berliner Start-up „share“ gelingt deutschlandweit größter Launch einer sozialen Marke. In: StartupValley Magazine. 12. März 2018, abgerufen am 25. August 2020.
- Heribert Waschbüsch: Das Unternehmen Bitburger steigt bei Spenden-Start-up Share ein. Trierischer Volksfreund, 4. August 2019, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- Martin Ross: dm kooperiert mit sozialer Marke „share“. In: CASH – Das Handelsmagazin. 12. August 2019, abgerufen am 2. Dezember 2019.
- Kaufen und sofort teilen: Ein Sozialunternehmen will Helfen revolutionieren. In: derStandard. 16. Oktober 2019, abgerufen am 2. Dezember 2019.
- Umfrage: Corona bedroht die Existenz vieler sozialer Start-ups. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 21. August 2020, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 25. August 2020]).
- Gustav Theile: Sozialunternehmen Share kooperiert mit Ölkonzern Shell. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 24. August 2020, abgerufen am 25. August 2020.
- share: Lebensmittelrettung in Tschechien. Abgerufen am 25. August 2020.
- Hanna Gersmann: „share“-Produkte beim dm und Rewe: Kann man so wirklich Gutes tun? Berliner Morgenpost, 15. Juli 2018, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- Alexander Winkler: „Share“ – Durch Einkaufen die Welt retten? SWR, 4. April 2018, abgerufen am 2. Dezember 2019.
- share: share Lebensmittel. Abgerufen am 25. August 2020.
- share: share Hygieneartikel. Abgerufen am 25. August 2020.
- share Schreibwaren. Abgerufen am 29. Dezember 2020.
- Wärme für dich. Wärme für ein Kind. Abgerufen am 29. Dezember 2020.
- Der schiefste Charity-Song der Welt? Darum singen Stars jetzt für Mützen und Schals bei dm. In: Focus Online. 13. November 2020, abgerufen am 29. Dezember 2020.
- share ist ein Jahr alt! In: www.share.eu. 12. März 2019, abgerufen am 28. März 2019.
- Melchior Poppe: Um Hunger zu bekämpfen: Gründer will die Art, wie wir einkaufen, revolutionieren. In: FOCUS Online. 23. Januar 2019, abgerufen am 16. April 2019.
- share: Soziale Nachhaltigkeit bei share. Abgerufen am 25. August 2020.
- Marcel Rosenbach, Simone Salden: Share will Kunden dazu bringen, beim Einkauf zu spenden. In: Spiegel Online. 14. September 2018, abgerufen am 2. Dezember 2019.
- Michael Kläsgen: Einkaufen und Gutes tun. Hrsg.: Süddeutsche Zeitung. 11. März 2018, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 16. April 2019]).
- Frühstücksfernsehen – Beim Einkaufen die Welt verbessern. Sat.1, 28. Dezember 2018, abgerufen am 16. April 2019.
- Florian Gehm: Share the meal: Das plant der Sozialunternehmer Stricker. Hrsg.: Die Welt. 25. März 2019 (welt.de [abgerufen am 16. April 2019]).
- Marcel Rosenbach, Simone Salden: Kampf gegen Plastikmüll: Share bringt erste voll recycelte Wasserflasche auf den Markt. Hrsg.: Spiegel Online. 14. September 2018 (spiegel.de [abgerufen am 16. April 2019]).
- Teilen für eine bessere Welt: Dieses Berliner Start-Up produziert erste voll recycelte Wasserflasche. Galileo, 26. November 2018, abgerufen am 16. April 2019.
- Peter Carstens: Share Mineralswasser: 100 Prozent Recycling: Klingt gut – oder? In: GEO.de. 27. September 2018, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- Philipp Krohn: Berliner Start-up: Die soziale Flasche. Hrsg.: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 17. September 2019, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 2. Dezember 2019]).
- B Corporation: share | Certified B Corporation. Abgerufen am 25. August 2020 (englisch).
- B Corporation: Best For The World 2019 Honorees | Certified B Corporation. Abgerufen am 25. August 2020 (englisch).
- Lisa Wurscher: Charity-Shopping: Mit gutem Gewissen konsumieren. Bayerischer Rundfunk, 17. Dezember 2018, abgerufen am 2. Dezember 2019.