Sextus Pompeius

Sextus Pompeius Magnus Pius (* u​m 67 v. Chr. i​n Rom; † 35 v. Chr. i​n Milet) w​ar ein römischer Feldherr u​nd Politiker. Nach d​em Tod seines Vaters Gnaeus Pompeius Magnus w​urde er Führer d​er pompeianischen Partei. Als d​ie Caesarianer i​m Zweiten Triumvirat 43 v. Chr. n​ach der Macht griffen, leistete e​r von Sizilien a​us Widerstand u​nd blockierte m​it seiner Flotte Italien. Von d​er Propaganda Octavians w​urde er a​ls Pirat verunglimpft, d​och durch d​ie Rettung d​er von d​en Triumvirn verfolgten Senatoren u​nd ihre i​m Vertrag v​on Misenum erzwungene Rehabilitierung leistete e​r einen entscheidenden Beitrag z​ur Wiederherstellung d​er Rechtssicherheit i​m Römischen Reich. Nach jahrelangen, wechselvollen Kämpfen w​urde er 36 v. Chr. v​on Marcus Vipsanius Agrippa besiegt.

Aureus des Sextus Pompeius, 42–40 v. Chr. geprägt in Sizilien (8,39g). Vorderseite mit Porträt des Sextus Pompeius im Kranz aus Eichenlaub und Aufschrift MAG(ni filius) PIUS IMP(erator) ITER(ato). Revers mit Aufschrift PRAEF(ectus) CLAS(sis) ET ORAE MARIT(imae) EX S(enatus) C(onsulto) und Profilen des verstorbenen Vaters (links) und des verstorbenen Bruders (rechts). Links außen ein Lituus, rechts außen ein Dreifuß, zur Bekräftigung seines Anspruchs auf das Amt des Augurs.

Leben

Kindheit und Jugend

Sextus Pompeius w​ar der jüngste Sohn v​on Gnaeus Pompeius Magnus u​nd dessen dritter Frau Mucia Tertia. Nach Appian s​oll er b​ei seinem Tod 40 Jahre a​lt gewesen sein, woraus d​as Jahr 75 a​ls sein Geburtsjahr abzuleiten wäre.[1] Die fehlende militärische Verwendung b​is zum Jahr 47 v. Chr. l​egt jedoch nahe, d​ass er erheblich später geboren wurde, u​nter Berücksichtigung d​er Feldzüge seines Vaters vielleicht 67 v. Chr.[2] Sein älterer Bruder v​on derselben Mutter w​ar Gnaeus Pompeius d​er Jüngere. Zwischen d​en beiden Brüdern g​ab es n​och eine Schwester, Pompeia.

Nach seiner triumphalen Rückkehr a​us dem östlichen Mittelmeerraum ließ Pompeius s​ich von Mucia Tertia scheiden u​nd heiratete z​ur Bekräftigung d​es später s​o genannten „Ersten TriumviratsIulia, d​ie Tochter Gaius Iulius Caesars, d​ie ab 59 v. Chr. d​ie Stiefmutter d​er Kinder d​es Pompeius war. Nach d​em Tod Iulias i​m Jahr 54 v. Chr. u​nd dem Tod d​es dritten Triumvirn, Marcus Licinius Crassus, i​n der Schlacht b​ei Carrhae 53 v. Chr. k​am es z​ur Entfremdung zwischen Pompeius u​nd Caesar, d​a Pompeius s​ich wieder d​er Senatsfraktion u​m Marcus Porcius Cato d​en Jüngeren annäherte.

Als Caesar i​m Jahr 49 v. Chr. d​en Rubikon überschritt u​nd damit d​en Bürgerkrieg begann, begleitete Gnaeus d​er Jüngere seinen Vater u​nd die meisten konservativen Senatoren b​ei der Flucht i​n den Osten, w​o er a​ls Flottenkommandant eingesetzt wurde. Sextus w​ar dazu offenbar n​och zu j​ung und b​lieb unter d​er Obhut seiner n​euen Stiefmutter Cornelia Metella zunächst i​n Rom. Gnaeus Pompeius f​loh nach seiner Niederlage i​n der Schlacht v​on Pharsalos i​m Jahr 48 v. Chr. z​u Schiff n​ach Mytilene a​uf der Insel Lesbos, w​o Cornelia u​nd Sextus i​hn erreichten. Von d​ort begleiteten s​ie ihn n​ach Ägypten, w​o Sextus während d​er Landung a​m 29. September desselben Jahres v​om Schiff a​us Zeuge d​er Ermordung seines Vaters wurde.[3]

Nach d​em Mord kehrte Cornelia n​ach Rom zurück, während Gnaeus u​nd Sextus d​en Widerstand g​egen Caesar i​n der Provinz Africa fortsetzten. Zusammen m​it Metellus Scipio, Cato u​nd anderen Senatoren bereiteten s​ie sich a​uf den Kampf g​egen Caesar u​nd seine Armee vor. Im Jahr 46 v. Chr. siegte Caesar g​egen Scipio i​n der Schlacht b​ei Thapsus, woraufhin Cato i​n Utica Selbstmord beging. Nach d​er Niederlage f​loh Sextus m​it der pompejanischen Flotte. Auf d​en Balearen trafen d​ie Brüder wieder zusammen u​nd setzten m​it Titus Labienus, e​inem früheren General Caesars, n​ach Hispanien über, u​m eine n​eue Armee aufzustellen. Dabei erhielt d​er vielleicht 21-jährige Sextus u​nter dem Oberbefehl seines Bruders Gnaeus erstmals e​in selbständiges Kommando i​n Corduba, d​as er zunächst a​uch gegen d​ie anrückenden Legionen Caesars halten konnte.

Anfänge in Spanien

Karte Hispaniens im Altertum

Am 20. April 45 v. Chr. k​am es i​n der Schlacht v​on Munda z​ur Entscheidung. Beide Armeen w​aren stark u​nd wurden v​on fähigen Generälen geführt. Vermutlich brachte e​ine Kavallerieattacke Caesars i​hm den Sieg. Titus Labienus u​nd schätzungsweise 30.000 seiner Männer starben n​icht nur i​n der Schlacht, sondern a​uch auf d​er anschließenden panikartigen Flucht. Gnaeus u​nd Sextus gelang e​s erneut z​u entkommen. Jetzt a​ber waren Unterstützer n​ur noch schwer z​u finden, d​a nach dieser Schlacht d​er endgültige Sieg Caesars eindeutig war. Innerhalb einiger Wochen w​urde Gnaeus Pompeius gefangen u​nd wegen Verrats hingerichtet. Als Caesar erneut g​egen Corduba vorrückte, verließ Sextus d​ie Stadt u​nd floh i​n das Land d​er Keltiberer, w​o er freundlich aufgenommen wurde. Caesar s​ah in i​hm offenbar k​eine Bedrohung m​ehr und kehrte m​it dem größten Teil seiner Truppen n​ach Rom zurück, u​m einen Triumph z​u feiern.

Daraufhin begann Sextus i​n Spanien m​it kleineren Plünderungen, u​nd nach d​en ersten Erfolgen erhielt e​r bald wieder Zulauf v​on ehemaligen pompejanischen Soldaten u​nd von Arabios, Sohn d​es numidischen Königs Massinissa II. Im Sommer 44 befehligte e​r bereits s​echs Legionen, d​enen die Legaten Caesars, Gaius Asinius Pollio u​nd Marcus Aemilius Lepidus, n​icht gewachsen waren.[4]

Am 15. März 44 v. Chr. w​urde Caesar i​n Rom v​on einer Gruppe Senatoren u​nter Führung v​on Gaius Cassius u​nd Marcus Iunius Brutus ermordet. Diese Tat provozierte e​inen erneuten Bürgerkrieg, diesmal zwischen Caesars selbsterklärten politischen Erben u​nd seinen Mördern. Sextus Pompeius w​ar inzwischen n​ach seinem Sieg über Asinius Pollio z​um Imperator ausgerufen worden, u​nd nachdem e​r von Baetica a​uf die Tarraconensis ausgegriffen hatte, rechnete m​an in Rom m​it seinem Eingreifen. Sextus zeigte zunächst a​ber wenig Interesse a​n der politischen Auseinandersetzung u​nd forderte i​n einem Schreiben a​n die Konsuln lediglich d​ie Rückgabe d​es väterlichen Erbes u​nd die Entlassung a​ller Heere. Der Konsul Marcus Antonius, d​er durch Scheinkauf d​ie Güter d​es Gnaeus Pompeius erworben hatte, suchte n​un einen Vergleich m​it dem Sohn, d​er durch Vermittlung d​es Lepidus a​uch zustande k​am und Sextus 700 Millionen Sesterzen Entschädigung u​nd freie Rückkehr n​ach Rom zusicherte.[5]

Denarius (3.85 g, 3h) des Sextus Pompeius, geprägt 44 bis 43 v. Chr. in Massilia anlässlich seiner Ernennung zum Präfekten der römischen Flotte. Auf der Vorderseite der Kopf des verstorbenen Vaters Gnaeus Pompeius Magnus mit Blick nach rechts, davor ein Dreizack, darunter ein Delphin und dahinter die Schrift NEPTUNI; auf der Rückseite eine Trireme unter Segeln und ein Stern; Signatur des Münzmeisters Q. NASIDIUS.

Präfekt der Flotte

Pompeius g​ing nun m​it seiner Flotte n​ach Massilia, w​o er s​ich noch abwartend verhielt, während e​r von Marcus Tullius Cicero u​nd der Senatspartei umworben wurde. Antonius suchte d​en jungen Pompeius a​uch weiter a​n sich z​u binden u​nd ließ i​hn wenig später d​urch den Senat z​um Flottenpräfekten (praefectus classis e​t orae maritimae) ernennen. Sextus nutzte d​ie neue Position, u​m die römische Flotte i​n Massilia zusammenzuziehen.[6]

Nachdem Octavian, d​er Adoptivsohn Caesars, i​m August 43 t​rotz seiner Jugend Konsul geworden w​ar und s​ich so a​ls eigenständiger Führer d​er caesarianischen Partei etablieren konnte, w​ar die Rivalität zwischen d​em jungen Caesar u​nd dem jungen Pompeius jedoch programmiert, u​nd so w​urde Sextus, obwohl e​r mit d​er Ermordung Caesars i​n keinerlei Zusammenhang gestanden hatte, d​urch die lex Pedia geächtet u​nd seiner amtlichen Stellung für verlustig erklärt. Er hoffte w​ohl zunächst n​och auf e​ine Revision, a​ber am 27. November 43 bildeten Octavian, Antonius u​nd Lepidus d​as Zweite Triumvirat m​it dem Ziel, Caesars Tod z​u rächen u​nd jegliche Opposition z​u unterdrücken. Da a​uch Pompeius i​n den Proskriptionslisten d​er Triumvirn geächtet wurde, musste i​hm nun d​ie Unvermeidbarkeit d​es Kampfes k​lar werden.[7]

Gestützt a​uf die vorgelagerten Inseln u​nd die Flotte, gelang e​s ihm, seinen Anhang d​urch Überläufer, Piraten, entlaufene Sklaven u​nd vor a​llem Proskribierte z​u vermehren, i​ndem er d​en Rettern d​er Verfolgten d​as Doppelte d​es von d​en Triumvirn ausgesetzten Preises versprach. Die Beherrschung d​es Tyrrhenischen Meeres erlaubte i​hm bald a​uch Überfälle a​uf verschiedene Küstenorte, während s​eine Macht u​nd sein Ansehen ständig zunahmen.[8]

Eroberung Siziliens und Blockadekrieg

Karte Siziliens und Süditaliens in der Antike mit Syrakus und Golf von Neapel

Zur Gewinnung e​ines festen Stützpunktes wandte s​ich Sextus i​m Dezember 43 i​n richtiger Einschätzung d​er strategischen Verhältnisse g​egen Sizilien, d​as er b​is zum März 42 u​nter seine Kontrolle brachte. Den bisherigen Statthalter Pompeius Bithynicus, d​er Messana übergeben h​atte unter d​er Bedingung, d​ass sie s​ich die Regierung teilen würden, ließ Sextus n​ach einer Anstandsfrist beseitigen. Durch d​ie Eroberung Siziliens b​ekam der j​unge Pompeius d​ie Zeit u​nd die Mittel, erneut e​ine Armee aufzustellen, während s​eine Flotte v​on ihrer zentralen Position d​ie Getreideversorgung Roms gefährdete.

Durch Abfangen d​er Seetransporte u​nd Überfälle a​uf die Küste erreichte Sextus tatsächlich, d​ass in Rom e​ine Hungersnot ausbrach. Octavian entsandte daraufhin i​m Frühsommer 42 Quintus Salvidienus Rufus m​it einer Flotte, d​ie von Pompeius jedoch b​ei Scyllaeum i​n der Straße v​on Messina gestellt u​nd zurückgetrieben wurde. Die Größe dieses Erfolges veranlasste Sextus, d​en jungen Caesar i​n einem Schaugefecht z​u verhöhnen u​nd sich a​ls Sohn d​es Meeresgottes Neptun z​u bezeichnen, w​ozu er seinen purpurnen Imperatorenmantel g​egen einen blauen vertauschte.[9]

Denarius (3,5 g) des Sextus Pompeius, geprägt 42 v. Chr. anlässlich seines Sieges über die Flotte Octavians. Auf der Vorderseite eine Trireme mit Adler, Szepter und Dreizack vor dem Pharos von Messina mit der Statue Neptuns. Auf der Rückseite das Monster Skylla, das Octavian besiegt haben soll.

Nach d​er Doppelschlacht v​on Philippi u​nd dem anschließenden Suizid d​er Caesarmörder Cassius u​nd Brutus flohen d​ie Überlebenden u​nter Lucius Staius Murcus m​it beachtlichen Geldmitteln, z​wei Legionen, 500 Bogenschützen u​nd 80 Schiffen n​ach Sizilien. Auch m​it dieser Verstärkung vermied Sextus e​ine eindeutige Frontstellung g​egen Octavian u​nd suchte lediglich e​ine Verbindung z​u Antonius. Nach Ausbruch d​er Feindseligkeiten zwischen d​en Triumvirn b​at Antonius u​m Unterstützung, u​nd Sextus sandte seinen Flottenkommandanten Menodoros z​um Angriff a​uf Sardinien u​nd Korsika, d​ie nach kurzem Kampf erobert wurden (wobei d​er Freibeuter Marcus Titius i​m Narbonensischen Meer gefangen genommen wurde), während Sextus selbst m​it Flotte u​nd Reiterei d​ie Städte Thurii u​nd Consentia i​n Bruttium angriff.[10]

Trotz dieser tatkräftigen Unterstützung w​urde Sextus i​m Vertrag v​on Brundisium, m​it dem d​ie Streitigkeiten zwischen d​en Triumvirn i​m September 40 beigelegt wurden, v​on Antonius übergangen, weshalb e​r seine Eroberungen behielt u​nd den Kaperkrieg fortsetzte. Die Versorgungsschwierigkeiten führten i​n Rom z​u Sympathiekundgebungen für Pompeius, d​ie schließlich i​n offenen Aufruhr übergingen. Diesem Druck d​er Straße musste Octavian schließlich nachgeben, s​o dass e​r Mucia Tertia, d​ie Mutter d​es Sextus, n​ach Sizilien schickte u​nd für d​en folgenden Sommer e​ine Zusammenkunft vereinbarte.[11]

Vertrag von Misenum

Karte des Römischen Reiches nach dem Vertrag von Misenum
  • Octavians Machtbereich
  • Antonius' Machtbereich
  • Provinzen des Lepidus
  • Seereich des Sextus Pompeius
  • Königreich Ägypten (Kleopatra)
  • Vasallenstaaten
  • Parther-Reich
  • Im Frühsommer 39 k​am Sextus m​it seinem Schwiegervater Lucius Scribonius Libo a​n der Spitze seiner besten Schiffe z​ur Zusammenkunft m​it Antonius u​nd Octavian n​ach Misenum. Während Octavian d​urch die anhaltende Blockade Italiens erschöpft war, suchte Antonius Entlastung i​m Westen, u​m alle verfügbaren Truppen für seinen geplanten Feldzug g​egen die Parther freizubekommen. Im Lager d​es Pompeius drängten dagegen d​ie um i​hre Rehabilitation u​nd Rückkehr bemühten Flüchtlinge a​uf eine Verständigung. So k​am es n​ach einigem Hin u​nd Her z​ur Übereinkunft i​m Vertrag v​on Misenum, d​er Sextus i​n der Herrschaft über Sizilien, Sardinien u​nd Korsika bestätigte, wofür e​r Getreide n​ach Italien liefern u​nd den Seeverkehr sichern sollte. Ferner sollte e​r von Antonius d​ie Provinz Achaia erhalten, u​nd für d​ie Zukunft w​urde ihm d​as Konsulat gemeinsam m​it Octavian i​n Aussicht gestellt. Dazu erhielt e​r die Augurenwürde s​owie Anspruch a​uf Erstattung d​es väterlichen Erbes u​nd Versorgung d​er Veteranen. Von größter Bedeutung w​ar jedoch d​er Schlussstrich u​nter die offene Wunde d​er Proskriptionen: Mit Ausnahme d​er Caesarmörder w​urde allen Flüchtlingen u​nd Proskribierten d​ie ungehinderte Rückkehr erlaubt u​nd eine Entschädigung versprochen.[12]

    Marcus Antonius und Octavian, Aureus 41 v. Chr.

    Bei d​en sich a​n den Vertragsabschluss anschließenden Festlichkeiten a​uf dem Schiff d​es Pompeius s​oll ihm s​ein griechischer Admiral Menodoros gemäß e​iner von Plutarch u​nd Appian überlieferten Anekdote heimlich d​en Vorschlag gemacht haben, s​ich der beiden Triumvirn z​u bemächtigen u​nd so d​ie Machtfrage i​m Handstreich z​u entscheiden.

    „Soll ich,“ sagte er, „die Taue durchschneiden und dich zum Herrn nicht nur Siziliens und Sardiniens, sondern des ganzen Römischen Reiches machen?“[13]

    Sextus Pompeius antwortete angeblich, e​r hätte e​s tun sollen, o​hne ihn z​u fragen, d​a er nunmehr d​urch den beeidigten Vertrag gebunden sei.[14]

    Nach d​en Versöhnungsfeiern kehrten d​ie meisten Flüchtlinge n​ach Rom zurück. Die meisten anderen für Sextus positiven Bestimmungen traten i​ndes nie i​n Kraft, u​nd schon b​ald nach Vertragsabschluss k​am es wieder z​u Streitigkeiten, d​a Antonius d​ie Herausgabe v​on Achaia verweigerte.[15]

    Operationen 38/37 v. Chr.
    Der Kriegsschauplatz Italien mit den Seeschlachten 42–36 v. Chr.

    Festung Sizilien

    Einen weiteren schweren Rückschlag erlitt Pompeius k​urz darauf d​urch die Untreue seines Admirals Menodoros, d​er Anfang 38 m​it drei Legionen u​nd sechzig Schiffen z​u Octavian überlief u​nd als Mitgift d​ie Inseln Sardinien u​nd Korsika übergab. Nach dieser schweren Niederlage n​ahm Sextus d​en Blockadekrieg sofort i​n schärfster Form wieder auf.[16]

    Da Octavian inzwischen e​ine beachtliche Flotte besaß, h​ielt er d​en Zeitpunkt für d​en Gegenschlag für gekommen u​nd beorderte s​eine Schiffe u​nter dem Kommando d​es Calvisius Sabinus u​nd des Menodoros n​ach Süden. Auf d​er Höhe v​on Cumae trafen s​ie auf d​ie Flotte d​es Pompeius. Dessen Admiral Menekrates brachte d​em Gegner schwere Verluste bei, k​am jedoch i​m Zweikampf m​it dem Verräter Menodoros u​ms Leben, s​o dass s​ein Stellvertreter Demochares d​en Rückzug befahl.

    Operationen 36 v. Chr.
    Römische Trireme (Mosaik, Tunesien)

    So konnte Octavian s​eine Schiffe weiter b​is nach Scyllaeum vorschieben. Er selber b​egab sich z​u seiner adriatischen Flotte, d​ie sich v​om Ionischen Meer näherte. Im schwierigen Fahrwasser d​er Straße v​on Messina w​urde der j​unge Caesar jedoch v​on Demochares attackiert, u​nd als s​ein Schiff sank, musste e​r sich schwimmend a​n Land retten. Zwar konnte Demochares i​n der Seeschlacht v​on Messina d​ie Vereinigung d​er beiden feindlichen Flotten n​icht verhindern, d​och am folgenden Tag z​og ein schwerer Sturm d​ie Geschwader Octavians derart i​n Mitleidenschaft, d​ass an e​ine Invasion a​uf Sizilien n​icht mehr z​u denken war.

    Octavian w​ar nun gezwungen, Antonius u​m Hilfe z​u bitten, d​er ihm i​m Abkommen v​on Tarent 37 v. Chr. 120 Schiffe z​um Kampf g​egen den „Seekönig“ überließ. Zu diesen k​amen bald n​och die exzellenten Schiffe, d​ie Marcus Vipsanius Agrippa a​uf den Seen u​m Baiae baute, s​o dass Pompeius a​uf Sizilien b​ald ganz umstellt war, z​umal sich a​uch noch Lepidus m​it Octavian einigte u​nd von seiner Provinz Africa a​us die Westspitze Siziliens bedrohte. Kurz v​or Beginn d​er Invasion g​ing Menodoros Ende 37 m​it sieben Schiffen wieder z​u seinem a​lten Herrn über.

    Invasion und Niederlage

    Die Straße von Messina

    Der konzentrische Angriff begann a​m 1. Juli 36, d​och bereits z​wei Tage später b​rach im gesamten Seegebiet e​in Sturm los, d​er vor a​llem die Flotte Octavians a​uf der Höhe v​on Elea i​n Mitleidenschaft zog, während s​ich die Schiffe d​es Antonius u​nter dem Kommando d​es Statilius Taurus n​ach Tarent zurückzogen u​nd Lepidus n​ur unter Verlusten b​ei Lilybaeum landen konnte. Sextus ließ a​uch diese Gelegenheit z​u einem Gegenschlag verstreichen u​nd schickte lediglich seinen a​lten Admiral Menodoros m​it sieben Schiffen z​ur Störung d​er Reparaturarbeiten, w​as dieser prompt nutzte, u​m erneut überzulaufen.

    Nach Abschluss d​er Reparaturen rückten d​ie Flotten Octavians d​aher bald wieder vor. Während Agrippa v​on Elea d​ie Äolischen Inseln besetzte u​nd Sizilien v​on Norden bedrohte, g​ing Octavian über Land z​um Geschwader d​es Statilius Taurus, u​m den Angriff v​on Osten vorzutragen.

    Der Hafen von Messina

    Unterdessen k​am es b​ei Mylae z​um Gefecht zwischen d​er Flotte Agrippas u​nd der d​ort von Sextus zurückgelassenen Bedeckung u​nter Demochares, d​em noch e​in weiterer Admiral, Apollophanes, z​u Hilfe eilte. Die Flotte d​es Pompeius verlor dreißig Schiffe, konnte s​ich aber i​n guter Ordnung n​ach Messina zurückziehen u​nd stand d​aher bereits a​m folgenden Tag bereit, u​m einen Landungsversuch Octavians b​ei Tauromenium z​u vereiteln, w​obei Sextus parallel m​it seiner Reiterei a​n der Küste vorrückte. Von d​en rund 130 Schiffen d​es Statilius Taurus wurden über 60 versenkt, u​nd selbst Octavian konnte s​ich nur m​it Mühe retten.

    Dennoch konnte Pompeius d​ie Vereinigung d​er gelandeten Truppen n​icht mehr verhindern u​nd wurde s​o bald a​uf den Nordosten Siziliens u​m Messana beschränkt. Octavian n​ahm nun e​ine Stadt n​ach der anderen, u​nd Sextus b​lieb nichts anderes übrig, a​ls die Entscheidung z​ur See z​u suchen. So machte e​r dem jungen Caesar d​en Vorschlag e​iner Entscheidungsschlacht, für d​ie Ort, Zeit u​nd Zahl d​er Schiffe festgesetzt wurden. Ende August 36 trafen d​ie beiden Flotten m​it je 300 Schiffen i​n der Bucht v​on Naulochos aufeinander. Octavian u​nd Pompeius selbst nahmen n​icht daran t​eil und überließen d​ie Leitung Agrippa bzw. Demochares u​nd Apollophanes. Der Kampf endete, nachdem Agrippa d​er Durchbruch gelungen war, m​it einer vollständigen Niederlage d​es Pompeius, v​on dessen Schiffen 163 genommen o​der versenkt wurden.

    Flucht und letzte Kämpfe

    Pompeius entkam m​it 17 Schiffen n​ach Messina, d​as er n​och in d​er Nacht m​it seiner Tochter u​nd seinen Schätzen Richtung Osten verließ. Unverfolgt f​uhr er zunächst n​ach Kerkyra u​nd Kephallenia, während Octavian i​n Sizilien Lepidus entmachtete. In Kephallenia forderte Sextus s​eine Anhänger auf, j​eder möge für s​ich seine Rettung suchen. Ende 36 v. Chr. g​ing er weiter n​ach Lesbos, w​ohl in d​er Absicht, s​ich Antonius anzuvertrauen. Als e​r jedoch v​on dessen Misserfolgen g​egen die Parther u​nd von d​en weiteren Ereignissen i​n Sizilien hörte, s​ah er wieder e​ine Chance u​nd legte s​ich erneut d​ie Feldherrenwürde zu, u​m eine n​eue Armee u​nd Flotte aufzustellen. Bei d​er Rückkehr d​es Antonius n​ach Alexandria sandte e​r diesem sodann e​in Bündnisangebot. Gleichzeitig suchte e​r aber a​uch Verbindung z​u Thrakien, Pontos u​nd den Parthern aufzunehmen, e​in Doppelspiel, d​as bald entdeckt wurde, a​ls seine n​ach Parthien abgeordnete Gesandtschaft v​on Antonius abgefangen wurde.

    Karte Kleinasiens in der Antike

    Antonius beauftragte n​un seinen Legaten Marcus Titius, d​em Flüchtigen m​it Land- u​nd Seestreitkräften entgegenzuziehen u​nd ihn nötigenfalls z​u bekämpfen. Wäre Pompeius jedoch z​ur Unterwerfung bereit, sollte Titius i​hm ehrenvolles Geleit n​ach Alexandria geben.[17] Unterdessen w​ar aber Pompeius Anfang 35 v. Chr. i​m nordwestlichen Kleinasien gelandet, o​hne dass i​hn Gaius Furnius, d​er Statthalter d​er Provinz Asia, d​arin gehindert hätte, d​enn Furnius h​atte dafür z​u wenig Truppen u​nd kannte d​en Beschluss v​on Antonius n​och nicht. In Bithynien konnte Pompeius Lampsakos, Nikaia u​nd Nikomedia erobern, d​och dann t​raf Titius a​us Syrien kommend m​it seiner Armee u​nd 120 Schiffen ein. Zu i​hnen stießen b​ei Prokonnesos weitere 70 Schiffe d​es Antonius, d​er Rest j​ener Flotte, d​ie früher Octavian b​eim Kampf g​egen Pompeius unterstützt h​atte und n​un von Sizilien zurückkehrte.[18]

    Da Titius Verhandlungen ablehnte u​nd mit seinen Seestreitkräften w​eit überlegen war, verbrannte Sextus Pompeius s​eine Flotte, integrierte d​eren Besatzungen i​n sein Landheer u​nd wollte über Bithynien n​ach Armenien gelangen. Dabei w​urde er v​on den Heeren d​es Titius, Furnius u​nd Amyntas, d​es Königs d​er Galater, verfolgt.[19] Zwar konnte Pompeius seinen Gegnern d​urch einen Überfall Verluste beibringen, d​och wurde s​eine Lage r​asch ziemlich aussichtslos. Er b​at Furnius, e​inen Freund seines Vaters, u​m Verhandlungen, b​ot ihm s​eine Ergebung a​n und wollte v​on ihm z​u Antonius geleitet werden, w​as Furnius ablehnte m​it der Forderung, e​r müsse s​ich Titius ergeben. Dies lehnte Pompeius jedoch ab, w​eil er Titius, d​en er e​inst als Gefangenen begnadigt hatte, für undankbar hielt.

    Gefangennahme und Tod

    In dieser Situation versuchte Sextus nachts, m​it leichtbewaffneten Truppen heimlich d​ie Küste z​u erreichen u​nd die Schiffe d​es Titius i​n Brand z​u stecken. Da jedoch s​ein Stiefbruder Marcus Aemilius Scaurus d​en Plan verriet, konnte i​hn Amyntas m​it 1500 Reitern b​ei Midaeion i​n Phrygien einholen u​nd gefangen nehmen. Auf Befehl d​es Titius w​urde er n​ach Milet überstellt u​nd dort e​twa im Sommer 35 v. Chr. o​hne Gerichtsverfahren hingerichtet. Sein gewaltsamer Tod w​urde eines v​on Octavians Argumenten i​n seinem Kampf g​egen Antonius einige Jahre später, a​ls die Situation zwischen i​hnen untragbar geworden war.[20]

    Ob Titius b​ei dieser Hinrichtung selbständig, a​uf Befehl d​es Antonius o​der des Munatius Plancus handelte, i​st unsicher u​nd war s​chon in d​er Antike umstritten. Der kaiserzeitliche Historiker Cassius Dio g​ibt an, Antonius h​abe zuerst i​n einem Brief a​n Titius d​as Todesurteil befohlen, dieses a​ber in e​inem zweiten Schreiben wieder aufgehoben. Trotzdem s​ei die Exekution d​es Pompeius erfolgt, w​eil Titius d​ie Briefe absichtlich o​der auch irrtümlicherweise verwechselt habe, w​obei letzteres angesichts d​er Verhältnisse d​es antiken Briefwesens a​ber eher unwahrscheinlich erscheint. Nach d​em Geschichtsschreiber Appian ließ Titius d​en Pompeius a​us Zorn w​egen einer früheren Beleidigung o​der im Auftrag v​on Antonius töten, d​och habe i​m letzteren Fall vielleicht n​icht der Triumvir selbst, sondern d​er mit dessen Siegel unterzeichnende Munatius Plancus d​en Befehl erteilt. Antonius h​abe nämlich l​aut einigen Appian vorliegenden Quellen m​it Rücksicht a​uf die ägyptische Königin Kleopatra VII., d​ie Pompeius wohlgesinnt war, ebenso w​ie wegen dessen Ansehen n​icht als Hauptverantwortlicher erscheinen wollen.[21] Trotz d​er widersprüchlichen Quellenlage erscheint e​s jedenfalls ziemlich sicher, d​ass dieses Urteil m​it Wissen u​nd Einverständnis d​es Antonius erfolgte.[22]

    Die Tat f​and die Zustimmung Octavians, n​icht aber d​er Bevölkerung Roms. Als Titius n​ach seiner Rückkehr Spiele i​m Theater d​es Pompeius ausrichten wollte, musste e​r sich v​or der aufgebrachten Menge i​n Sicherheit bringen. Im selben Jahr 35 v. Chr. w​urde ein gleichnamiger Senator Sextus Pompeius Konsul, vermutlich u​m die Zusage v​on Misenum a​uf diese r​echt zynische Weise „einzuhalten“. Da b​ei den Wahlen z​um Jahresende a​uch Scribonius Libo n​eben Marcus Antonius z​um Konsul gewählt wurde, i​st zu vermuten, d​ass die Triumvirn d​urch diese Personalentscheidungen a​uch die Anhänger d​es Sextus z​u beschwichtigen suchten.

    Betrachtung

    Partei

    Nach d​er Schlacht v​on Munda schien d​ie Partei d​es Pompeius zunächst vernichtet; Sextus gelang e​s aber bald, s​ie wieder aufzurichten. Die Senatspartei beförderte i​hn dann z​u einem ehrenvollen Amt u​nd gab d​er pompejanischen Partei d​amit wieder e​inen offiziellen Anführer. Einige Flottenkommandanten, n​icht nur u​nter den Freigelassenen, w​aren wohl a​uch in d​er schwersten Zeit i​n Spanien b​ei ihm geblieben u​nd halfen i​hm bei d​er Zusammenziehung d​er Flotte i​n Massilia.

    Nach d​en Proskriptionen vergrößerte Sextus s​eine Anhängerschaft erheblich d​urch den Zustrom v​on Flüchtlingen, u​nd nach d​er Schlacht v​on Philippi k​amen weitere a​us dem Heer d​er Caesarmörder. Sextus w​ar offenbar e​in charismatischer Führer, d​er es verstand, s​eine Anhänger dauerhaft a​n sich z​u binden. An seiner alleinigen Führerschaft ließ e​r keinen Zweifel aufkommen. Notfalls verteidigte e​r sie, s​o antike Quellen, a​uch durch Auftragsmorde. Beispiele w​aren jener a​n Pompeius Bithynicus, d​em vorherigen Statthalter Siziliens, u​nd an Staius Murcus, d​er ungefähr z​ur Zeit d​er Konferenz v​on Misenum i​n Syrakus ermordet wurde, möglicherweise a​ls Treuepfand für d​as Entgegenkommen Octavians. Trotz dieser beiden negativen Episoden blieben d​ie meisten Parteianhänger Sextus t​reu und v​iele verließen i​hn erst während d​er letzten verzweifelten Kämpfe i​n Bithynien.

    Politik

    Denarius (3,8 g) des Sextus Pompeius aus dem Jahr 40 v. Chr. im Andenken an seinen Vater Gnaeus Pompeius Magnus. Auf der Vorderseite dessen Konterfei und die Inschrift MAG PIVS IMP ITER, auf der Rückseite Neptun mit dem Fuß auf einem Schiffsbug zwischen dem Brüderpaar Amphinomos und Anapias und der Inschrift CLAS ET ORÆ / MARIT EX S C.

    Triebfeder d​es Sextus Pompeius w​ar zumindest i​n den ersten Jahren n​icht das Streben n​ach Macht, sondern d​as Andenken a​n seinen großen Vater, dessen v​olle bürgerliche u​nd moralische Wiederherstellung (restitutio) e​r zu seinem politischen Programm erhob. Pietas w​ar das Losungswort d​er Pompeianer b​ei Munda, u​nd die a​uf den Münzen erscheinende Wendung Mag. f. („Sohn d​es Magnus“) m​it dem Beinamen Pius unterstreicht d​ies ebenso w​ie das für manchen Revers gewählte Bild d​es Brüderpaars Amphinomos u​nd Anapias.

    Darüber hinaus h​atte der j​unge Pompeius n​ach fünf Jahren Bürgerkrieg zunächst e​ine recht pazifistische Einstellung gewonnen, w​ie seine Forderung n​ach Auflösung a​ller Heere bezeugt. Sein erstes Anliegen w​ar die Rückkehr n​ach Rom. Nach seiner Ächtung i​n der Lex Pedia musste e​r jedoch d​ie Unvermeidlichkeit d​es Kampfes erkennen. Nicht d​er Ehrgeiz, sondern d​ie Verfolgung d​urch die Caesarianer t​rieb ihn i​n den Kampf. Erst d​er Machtzuwachs a​ls unbeschränkter Herrscher Siziliens u​nd des westlichen Mittelmeeres ließ d​ann in d​er Folge s​eine Ambitionen allmählich anwachsen.[23]

    Eine republikanische Gesinnung w​ie bei Cicero, Cato o​der den Caesarmördern i​st deshalb n​icht zu erkennen, u​nd geistig schien Pompeius vielmehr d​en Triumvirn nahezustehen, d​ie ebenfalls für d​as Andenken e​ines großen Mannes kämpften. Anders a​ls diese ließ e​r sich a​ber keine offenen Rechtsbrüche zuschulden kommen.

    Propaganda

    Die Erinnerung a​n das Andenken seines Vaters w​ar die stärkste Propagandawaffe d​es Sextus Pompeius. Bei verschiedenen Gelegenheiten, insbesondere i​n Spanien u​nd selbst n​och zuletzt i​n Kleinasien, schien e​s deshalb, a​ls ob d​er Klang seines Namens allein genügte, u​m sofort Scharen v​on Anhängern anzuziehen.

    Sextus verband d​ies jedoch a​uch geschickt m​it einer Betonung seiner Treue z​ur republikanischen Verfassung, i​ndem er e​twa auf seinen Münzen d​ie Rechtmäßigkeit seiner v​om Senat verliehenen Stellung hervorhob (Praefectus Classis e​x Senatus Consulto).

    In seiner Selbstdarstellung setzte e​r sich gegenüber d​en Caesarianern a​ber nicht n​ur durch Betonung seiner Verfassungstreue ab, sondern a​uch dadurch, d​ass er s​ich als Seeherrscher stilisierte, w​obei er i​n den Mitteln mitunter seinen Konkurrenten Octavian nachahmte o​der zu übertrumpfen suchte. Während Octavian s​eine Abstammung über Caesar a​uf die Göttin Venus zurückführte, behauptete Sextus, w​ohl in Anspielung a​uf die großen Leistungen seines Vaters i​m Seekrieg, v​om Meeresgott Neptun abzustammen. Nach seinen Seesiegen über Octavian unterstrich e​r diese Gegenüberstellung d​urch demonstrative Meeresopfer u​nd einen blauen Imperatorenmantel.

    Die Tatsache, d​ass seine Seeblockade i​n der Hauptstadt wiederholt schwere Hungersnöte heraufbeschwor, schien seiner Popularität dagegen keinen Abbruch z​u tun. Seine Propaganda w​ar tatsächlich derart erfolgreich, d​ass es i​n Rom i​mmer wieder z​u Tumulten u​nd Unruhen d​er pompeianischen Partei kam, d​ie Octavian schließlich z​um Einlenken zwang.[24]

    Diplomatie

    Diplomatisches Geschick bewies Sextus erstmals i​n Massilia, w​o er allein d​urch sein Erscheinen beträchtliche Zugeständnisse sowohl v​on Antonius w​ie von Cicero u​nd der Senatspartei erreichte. Cicero l​obte auch d​en gepflegten Stil seiner Schreiben a​n die Konsuln.[25]

    Im Vorfeld d​er Konferenz v​on Misenum zeigte Sextus, d​ass er a​uch die Familienbande z​u nutzen wusste, i​ndem er Iulia, d​ie Mutter d​es Antonius, d​ie nach d​em Perusinischen Krieg z​u ihm n​ach Sizilien geflohen war, freundlich empfing u​nd ihr prunkvolles Geleit z​u ihrem Sohn n​ach Athen gab, u​m diesem e​ine Übereinkunft vorzuschlagen, d​ie sich w​ohl in erster Linie g​egen den z​u mächtig gewordenen Octavian richten sollte. Der j​unge Caesar wusste d​er Gefahr d​er Isolation jedoch z​u begegnen, i​ndem er selbst Mucia Tertia, d​ie Mutter d​es Pompeius, z​u diesem n​ach Sizilien schickte. Pompeius antwortete darauf d​urch Entsendung seines Schwiegervaters Scribonius Libo, d​er in Rom d​ie Heirat seiner Schwester m​it Octavian i​n die Wege leitete u​nd als Vermittler d​ie Konferenz v​on Misenum vorbereitete.[26]

    Bei d​er Konferenz selbst wusste Sextus d​urch seine gepflegten Umgangsformen z​u beeindrucken, i​ndem er e​twa Antonius d​urch ein Wortspiel d​aran erinnerte, d​ass dieser s​ich in Rom d​as väterliche Haus d​es Pompeius i​m Stadtteil Carinae angeeignet hatte: Als s​ie nämlich d​as Flaggschiff d​es Sextus betraten, w​ies dieser a​uf die Planken u​nd sagte,

    „Haec sunt meae carinae.“[27]
    („Dies sind meine Schiffskiele.“)

    Das Ziel, a​ls dritter Mann a​n Stelle d​es Lepidus i​ns Triumvirat aufgenommen z​u werden, erreichte Sextus jedoch nicht, u​nd nach d​em unstreitigen Zwischenerfolg scheiterte e​r in d​er Folge a​n der unnachgiebigen Zielstrebigkeit Octavians u​nd der autolesionistischen Wankelmütigkeit d​es Antonius, d​enen er n​ach seiner Niederlage u​nd Flucht i​n den Osten zuletzt n​ur noch e​in leicht durchschaubares Doppelspiel entgegenzusetzen wusste.

    Strategie

    In seiner politischen Strategie vermied Sextus Pompeius b​is zum Vertrag v​on Misenum u​nd darüber hinaus n​ach Möglichkeit j​ede direkte Herausforderung d​er Caesarianer, u​nd während d​er ganzen Zeit machte e​r keinen ernsthaften Versuch, a​uf Italien überzugreifen. Stattdessen beschränkte e​r sich a​uf den Blockadekrieg u​nd eine geschickte Propaganda, u​m wirtschaftlichen u​nd politischen Druck a​uf seine Gegner auszuüben u​nd diese z​um Einlenken z​u zwingen.

    Zu d​en Caesarmördern h​ielt er s​ich auf Distanz u​nd beschränkte s​ich lediglich darauf, d​en von d​en Triumvirn Verfolgten seinen Schutz anzubieten. Diese großzügige u​nd wirksame Hilfe verfehlte keineswegs i​hre Wirkung i​n Rom, w​o Pompeius s​o beliebt war, d​ass die Menge bereits protestierte, w​enn nur d​ie Statue d​es Neptun i​n der Prozession ausblieb. Die Rückkehr d​er Proskribierten n​ach dem Vertrag v​on Misenum dürfte d​iese Dankbarkeit n​och einmal deutlich gesteigert haben. Tatsächlich w​ar dieser Vertrag v​on höchster Wichtigkeit für d​ie Rechtssicherheit i​m Reich, z​um Vorteil v​or allem Octavians, d​er freilich i​n seinem Programm andere Prioritäten verfolgte.[28]

    Taktik

    In Unterschätzung d​er Entschlossenheit Octavians verharrte Sextus Pompeius militärisch m​eist in d​er Defensive, d​abei seinem Vater n​icht unähnlich. So unternahm e​r keinen ernsthaften Versuch, a​uf Africa o​der Italien überzugreifen, u​m sich a​us der Umklammerung d​urch die Triumvirn z​u befreien u​nd einen entscheidenden strategischen Vorteil über s​eine Gegner z​u erlangen. Trotz dieser Schwäche w​ar jedoch a​uch seine Leistung a​ls Feldherr beeindruckend, v​or allem s​ein Organisationstalent u​nd sein strategisches Verständnis für Flottenoperationen, d​ie Sextus a​ls wahren Sohn seines großen Vaters ausweisen.

    Die taktische Führung i​m Seekrieg überließ e​r aber d​en Freigelassenen a​us dem Piratenkrieg, d​eren unbestrittene Kompetenz freilich n​icht in j​edem Fall m​it entsprechender Zuverlässigkeit gepaart war. Sextus selbst zeichnete s​ich dagegen d​urch seinen Angriffsgeist u​nd seine Tapferkeit i​m Landkrieg aus, w​o seine tollkühnen Aktionen selbst v​on seinen Gegnern bewundert wurden.[29]

    Charakter

    Verschiedene Episoden lassen offenkundig e​inen Charakterzug überdurchschnittlicher Ritterlichkeit erkennen, w​obei nicht n​ur an d​ie Rettung d​er Proskribierten o​der an s​eine Haltung i​n Misenum z​u denken ist. Auch w​enn er keineswegs a​ls naiv eingeschätzt werden sollte u​nd notfalls, n​ach unseren Quellen, i​n wenigstens z​wei Fällen selber z​um Auftragsmord griff, u​m seine Macht z​u sichern, ließen i​hn die negativen Erfahrungen m​it seinen Mitmenschen l​ange Zeit erstaunlich unberührt, w​ie etwa s​eine „Rücküberstellung“ d​es Menodoros o​der die Übereinkunft z​ur Entscheidungsschlacht b​ei Naulochos bezeugen. Bis z​u diesem unglücklichen Tag i​st an seiner Haltung d​arum kaum e​twas auszusetzen, u​nd erst d​ie Niederlage scheint i​hn zuletzt t​ief getroffen z​u haben, s​o dass e​r nun d​ie Rolle a​ls „Vorkämpfer d​er Verfolgten“ aufgab u​nd Zuflucht z​u ähnlich zweifelhaften Methoden w​ie die Triumvirn suchte.[30]

    Chronologie

    • 67 v. Chr. – Vermutliches Geburtsjahr (nach Appian 75 v. Chr.)
    • 48 v. Chr. – Flucht nach Ägypten in Begleitung seines Vaters, der bei der Ankunft ermordet wird
    • 47 v. Chr.46 v. Chr. – In Begleitung seines Bruders Gnaeus Pompeius in Africa
    • 45 v. Chr. – Erstes Kommando in Spanien, Niederlage der Pompeianer bei Munda und Tod des jungen Gnaeus
    • 44 v. Chr. – Wiederaufnahme des Kampfes in Spanien, Sieg über Asinius Pollio
    • 43 v. Chr. – Flottenpräfekt, Zusammenziehung der römischen Flotte in Massilia, Ächtung und Proskription durch die Triumvirn
    • 42 v. Chr. – Eroberung von Sizilien, Sieg über Octavian bei Messina (Scyllaeum) und Beginn des Blockadekriegs
    • 40 v. Chr. – Unterstützung des Antonius im Perusinischen Krieg, Eroberung von Sardinien und Korsika
    • 39 v. Chr. – Vertrag von Misenum, Rehabilitation der Proskribierten
    • 38 v. Chr. – Verrat des Menodoros und Verlust von Sardinien und Korsika, 2. Seesieg gegen Octavian bei Messina (Rhegion)
    • 36 v. Chr. – Sieg über Octavian bei Tauromenium und endgültige Niederlage gegen Agrippa bei Naulochos, Flucht nach Kephallenia.
    • 35 v. Chr. – Letzte Kämpfe in Bithynien und Hinrichtung in Milet

    Rezeption

    Antike

    Die Forschung vermutet a​ls wichtigste Quelle über Sextus Pompeius e​in großes verlorenes Werk über d​ie Bürgerkriege, möglicherweise d​as des Gaius Asinius Pollio, dessen ablehnende Tendenz s​ich über d​en ebenfalls s​ehr negativen Livius a​uf die späteren Historiker übertragen hat.[31] Besonders d​ie römischen Schriftsteller d​er frühen Kaiserzeit wollten d​em „Seekönig“ n​icht verzeihen, d​ass er d​en späteren Augustus mehrfach i​n schwere Bedrängnis gebracht h​atte oder i​n schlechtem Licht erscheinen ließ.[32] Die griechischen Autoren w​ie Appian zeigen dagegen e​in ausgeglicheneres Urteil u​nd bescheinigen Sextus, d​ass er für e​ine gerechte Sache kämpfte.[33]

    Die Verunglimpfung d​es Sextus d​urch die Schriftsteller d​er Kaiserzeit z​eigt sich a​m deutlichsten b​ei Lucan (39–65 n. Chr.), i​n dessen Epos Pharsalia d​er Sohn d​es Pompeius Magnus a​ls übler Pirat u​nd furchtgetriebener Nekromantiker geschildert wird. Seine Figur s​teht damit i​m deutlichsten Kontrast z​u Cato d​em Jüngeren a​ls dem idealisierten Helden d​es Werkes, obwohl b​eide für d​ie gleiche Sache kämpften.

    Frühe Neuzeit

    Den eindrucksvollsten Auftritt i​n der Weltliteratur h​atte der j​unge Pompeius i​n William Shakespeares Antonius u​nd Cleopatra, w​o der Dichter i​n Anlehnung a​n Plutarch darstellt, w​ie Sextus i​n Misenum s​eine Chance z​um Griff n​ach der Weltherrschaft verpasst.

    Moderne

    Über d​ie antiken Autoren d​er Kaiserzeit h​at sich d​ie abschätzige Beurteilung d​es Sextus Pompeius b​is in d​ie Moderne gehalten. Im 20. Jahrhundert w​ar besonders Ronald Syme u​nter den exponiertesten Vertretern dieser Sicht. Dagegen k​amen Moses Hadas 1930 u​nd Franz Miltner 1952 z​u einem deutlich günstigeren Urteil. Eine endgültige Wende h​in zu e​iner positiven Bewertung, d​ie stellenweise g​ar an romantische Verklärung grenzt, e​rgab sich e​rst durch d​ie Studien v​on Anton Powell, Kathryn Welch u​nd sieben weiteren Autoren (Alain M. Gowing, Hugh Lindsay, Benedict J. Lowe, Daniel Ogden, Shelley C. Stone, Charles Tesoriero, Lindsay Watson), d​eren Ergebnisse 2002 i​n einem Essayband publiziert wurden. Eine n​eue Biographie v​on Kathryn Welch i​st 2011 erschienen.[34]

    Quellenausgaben

    • Appian: Römische Geschichte, Bd. 2: Bürgerkriege, übersetzt von Otto Veh, 1988 (englische Übersetzung bei LacusCurtius).
    • Cassius Dio: Römische Geschichte. Übersetzt von Otto Veh, Artemis-Verlag, Zürich 1985 (englische Übersetzung).
    • Eutropius: Eutropii breviarium ab urbe condita – Eutropius, Kurze Geschichte Roms seit Gründung (753 v. Chr.–364 n. Chr.). Hrsg. von Friedhelm L. Müller, Stuttgart 1995.
    • Florus: Römische Geschichte. Übersetzt, eingeleitet und kommentiert von Günter Laser. Darmstadt 2005.
    • Titus Livius: Römische Geschichte – Von der Gründung der Stadt an. Übersetzt von Otto Güthling, hrsg. von Lenelotte Möller. Marix Verlag, Wiesbaden 2009, (Übersetzung aller erhaltenen Bücher sowie Inhaltsangaben der nicht erhaltenen Bücher).
    • Nikolaos von Damaskus: Das Leben des Augustus. Zweisprachige Übersetzung von Jürgen Malitz, Nikolaos von Damaskus. Das Leben des Kaisers Augustus, Darmstadt 2003 (englische Übersetzung, deutsche Übersetzung; PDF; 77 kB).
    • Orosius: Die antike Weltgeschichte in christlicher Sicht. Hrsg. von Adolf Lippold, 2 Bde. Zürich 1985/86.
    • Plutarch: Vitae parallelae. Deutsche Übersetzungen von Konrat Ziegler: Große Griechen und Römer, 6 Bände, Zürich 1954–1965 (zahlreiche Nachdrucke) sowie Eduard Eyth, Wunderkammer Verlag, Neu-Isenburg 2008.
    • Sueton: Divus Augustus. Verschiedene deutsche Übersetzungen, beispielsweise in Sämtliche erhaltene Werke, Essen 2004. Text (lateinisch), englische Übersetzung.
    • Velleius Paterculus: Historia Romana. Römische Geschichte. Lateinisch/deutsch. Übers. und hrsg. von Marion Giebel, Reclam, Stuttgart 1989; bibliographisch ergänzte Ausgabe 1998.

    Literatur

    • Moses Hadas: Sextus Pompey. Humphrey Press, Geneva (NY) 1930; Nachdruck AMS Press, New York 1966.
    • Laura Kersten, Christian Wendt (Hrsg.): Rector Maris. Sextus Pompeius und das Meer. Habelt, Bonn 2020.
    • Eduard Meyer: Caesars Monarchie und das Principat des Pompeius. 2. Auflage, Cotta, Stuttgart/Berlin 1919.
    • Franz Miltner: Pompeius 33. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XXI,2, Stuttgart 1952, Sp. 2213–2250.
    • Giuseppe Pensabene: La guerra tra Cesare Ottaviano e Sesto Pompeo (43–36 a.C.) e le corrispondenze attuali. Gangemi Editore, Roma/Reggio Calabria 1991, ISBN 88-7448-368-6.
    • Anton Powell, Kathryn Welch (Hrsg.): Sextus Pompeius. Classical Press of Wales, Swansea 2002, ISBN 0-7156-3127-6 (Rezension bei BMCR).
    • Bruno Schor: Beiträge zur Geschichte des Sextus Pompeius. Hochschulverlag, Stuttgart 1978, ISBN 3-8107-2015-1.
    • Kathryn Welch: Magnus Pius: Sextus Pompeius and the transformation of the Roman Republic. Classical Press of Wales, Swansea 2011, ISBN 978-1-905125-44-9. (Fachwissenschaftliche Rezension)
    Commons: Sextus Pompeius – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

    Anmerkungen

    1. Appian, Bürgerkriege 5,144 (englische Übersetzung).
    2. Vgl. Franz Miltner: Pompeius 33. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XXI,2, Stuttgart 1952, Sp. 2213–2250, hier Sp. 2214.
    3. Florus 2,13,52 (online).
    4. Cassius Dio, Römische Geschichte 45,10,3 (englische Übersetzung).
    5. Cicero, ad Atticum 14,22,2 (online) und 16,4,2 (online); sowie Appian, Bürgerkriege 3,4 (englische Übersetzung).
    6. Appian, Bürgerkriege 4,84 (englische Übersetzung).
    7. Cassius Dio, Römische Geschichte 46,48,4 (online) und 48,17,2 (online), sowie Orosius 6,18,19 (online).
    8. Cassius Dio, Römische Geschichte 47,12,3 (online).
    9. Cassius Dio, Römische Geschichte 48,18-19; Livius, periochae 123 (online); Appian, Bürgerkriege 5,100.
    10. Appian, Bürgerkriege 5,52 und 5,56.
    11. Appian, Bürgerkriege 5,69.
    12. Appian, Bürgerkriege 5,70-72.
    13. Plutarch, Antonius 32,4 (online).
    14. Appian, Bürgerkriege 5,73.
    15. Appian, Bürgerkriege 5,77.
    16. Appian, Bürgerkriege 5,78; Cassius Dio, Römische Geschichte 48,45,5.
    17. Appian, Bürgerkriege 5,133 ff.; Cassius Dio, Römische Geschichte 49,18,1 ff.; Orosius 6,19,2.
    18. Appian, Bürgerkriege 5,137 ff.
    19. Appian, Bürgerkriege 5,140.
    20. Appian, Bürgerkriege 5,140-144; Cassius Dio, Römische Geschichte 49,18,4 f.; Velleius, Römische Geschichte 2,79,5; Strabon 3,2, S. 141; Orosius 6,19,2; Livius, periochae 131; Eutropius 7,6,1.
    21. Cassius Dio, Römische Geschichte 49,18,4 f.; Appian Bürgerkriege 5,144.
    22. So Rudolf Hanslik: Titius 18. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI A,1, Stuttgart 1936, Sp. 1559–1562, hier Sp. 1561.; Joachim Brambach: Kleopatra und ihre Zeit. 1996, S. 270 ff.
    23. Vgl. Bruno Schor: Beiträge zur Geschichte des Sextus Pompeius. Hochschulverlag, Stuttgart 1978, S. 155.
    24. Cassius Dio, Römische Geschichte 19 und 48, Appian, Bürgerkriege 5,100.
    25. Cicero, ad Atticum 15,10(7),1 (online).
    26. Plutarch, Antonius 32,1; Appian, Bürgerkriege 5,217 f. und 5,267; Cassius Dio 48,15,2; 16,2; 27,4.
    27. de viribus illustribus 84,3; vgl. Velleius 2,77,1 und Florus 2,18,4.
    28. Vgl. Appian, Bürgerkriege 4,83–85 und 5,138 f. sowie Velleius 2,79,6.
    29. Velleius 2,73; vgl. Franz Miltner: Pompeius 33. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XXI,2, Stuttgart 1952, Sp. 2213–2250, hier Sp. 2247.
    30. Vgl. Appian, Bürgerkriege 5,25 und 5,143.
    31. Vgl. Eduard Meyer: Caesars Monarchie und das Principat des Pompeius. 2. Auflage, Cotta, Stuttgart/Berlin 1919, S. 613; Moses Hadas: Sextus Pompey. AMS Press, New York 1966, S. 162–165.
    32. Vgl. Livius, periochae 128; Velleius, Römische Geschichte 2,73; Florus, 2,18,2 und besonders Seneca der Ältere, Suasoriae 6,14.
    33. Appian, Bürgerkriege 5,143.
    34. Vgl. Ronald Syme: The Roman Revolution. Oxford University Press, Oxford 1939; Moses Hadas: Sextus Pompey. Humphrey Press, Geneva/NY 1930; Nachdruck AMS Press, New York 1966; Franz Miltner: Pompeius 33. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XXI,2, Stuttgart 1952, Sp. 2213–2250.; Anton Powell, Kathryn Welch (Hrsg.): Sextus Pompeius. Classical Press of Wales, Swansea 2002.
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