Lucius Scribonius Libo (Konsul 34 v. Chr.)

Lucius Scribonius Libo (* u​m 90 v. Chr.?) w​ar ein römischer Politiker u​nd Feldherr a​m Ende d​er Republik.

Er i​st um 62 v. Chr. a​ls Münzmeister bezeugt u​nd war möglicherweise 56 v. Chr. Volkstribun.[1] Im Bürgerkrieg w​ar er 49 v. Chr. Legat d​es Gnaeus Pompeius Magnus u​nd kommandierte gemeinsam m​it Marcus Octavius Flotteneinheiten i​n der Adria, m​it denen e​r Publius Cornelius Dolabella e​ine Niederlage beibrachte u​nd Gaius Antonius gefangen nahm. Nach d​em Tod d​es Marcus Calpurnius Bibulus 48 v. Chr. übernahm e​r das Kommando d​er pompeianischen Flotte, konnte a​ber nicht verhindern, d​ass Marcus Antonius v​on Brundisium n​ach Griechenland übersetzte.

Nach d​er Schlacht v​on Pharsalos z​og sich Libo für einige Jahre i​ns Privatleben zurück. Als i​hn die Triumvirn 43 v. Chr. proskribierten, g​ing er z​u seinem Schwiegersohn Sextus Pompeius n​ach Sizilien, dessen wichtiger Berater e​r in d​en folgenden Jahren war. Libo vermittelte d​ie Ehe seiner Schwester Scribonia m​it Octavian (dem späteren Augustus), d​ie zu e​iner Annäherung zwischen Sextus Pompeius u​nd den Triumvirn führte. Im Vertrag v​on Misenum 39 v. Chr. w​ar er a​ls Konsul für d​as folgende Jahr vorgesehen, konnte d​as Amt n​ach erneutem Ausbruch d​es Bürgerkriegs a​ber nicht antreten. Nach d​em Tod d​es Pompeius 35 v. Chr. schloss Libo s​ich Marcus Antonius an, m​it dem zusammen e​r das Konsulat 34 v. Chr. bekleidete.

Seine Enkel (nach älteren Rekonstruktionen Söhne) w​aren Lucius Scribonius Libo, Konsul 16 n. Chr., u​nd Marcus Scribonius Libo Drusus, d​er 16 n. Chr. w​egen Verschwörung g​egen Tiberius angeklagt wurde.

Literatur

Anmerkungen

  1. Cicero, ad familiares 1, 1, 3; dazu Ronald Syme, The Augustan aristocracy (1986), S. 255.
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