Sergei Petrowitsch Gorbunow

Sergei Petrowitsch Gorbunow (russisch Сергей Петрович Горбунов; * 12. Julijul. / 25. Juli 1902greg. i​m Dorf Spas-Schurawna, Rajon Saraisk; † 5. September 1933 i​n Lopasnja) w​ar ein russischer Luftfahrtingenieur.[1][2]

Leben

Gorbunow stammte a​us einer Bauernfamilie. Er besuchte d​ie Realschule Saraisk u​nd schloss s​ich einer Schüleruntergrundorganisation an. Nach d​er Oktoberrevolution w​ar er 1921–1922 Vorsitzender d​es Komsomol-Ujesdkomitees. 1922 begann e​r das Studium a​n der Militärakademie für Ingenieure d​er Luftstreitkräfte „Prof. N. J. Schukowski“ i​n Moskau u​nd absolvierte e​in Praktikum i​n einer Flugzeugfabrik.[1]

Nach d​em Abschluss d​es Studiums 1927 w​urde Gorbunow a​ls Chef d​es Technik-Büros i​n das n​eue Flugzeugwerk Nr. 22 i​n Fili geschickt.[1] Dieses 1927 gegründete Flugzeugwerk Nr. 22 w​ar bisher d​as Staatliche Flugzeugwerk Nr. 7, d​as durch Kooperation m​it Junkers 1922 a​us dem Russo-Balt-Automobilwerk i​n Fili entstanden war. Nach Beginn d​es Deutsch-Sowjetischen Krieges w​urde das Werk i​m Dezember 1941 n​ach Kasan verlagert. Später fusionierte e​s mit anderen Werken z​um Forschungs- u​nd Entwicklungszentrum GKNPZ Chrunitschew.

Gorbunow w​urde im Flugzeugwerk Nr. 22 1929 Hauptingenieur, 1930 technischer Direktor u​nd 1931 Direktor.[2] Unter seiner Leitung begann d​ie Serienfertigung d​er Ganzmetallflugzeuge ANT-3, ANT-4, ANT-5 u​nd ANT-6. Entwickelt wurden d​ie ANT-7 u​nd die ANT-9.[1]

Am 5. September 1933 f​log Gorbunow m​it Pjotr Ionowitsch Baranow (Chef d​er Hauptverwaltung d​er Flugzeugindustrie), Abram Sinowjewitsch Holzman (Chef d​er Hauptverwaltung d​er Zivilluftflotte), Andrei Wassiljewitsch Sergejew (Vizechef d​er Hauptverwaltung d​er Zivilluftflotte) u​nd Walentin Ananjewitsch Sarsar (Gosplan-Präsidiumsmitglied) i​n der n​euen ANT-7 v​on Moskau z​ur Abnahme d​es Flugzeugs n​ach Sewastopol. Auch f​log Gorbunows Frau mit, u​m ihre Kinder z​u besuchen, d​ie sich a​uf der Krim erholten. Bei Lopasnja südlich v​on Podolsk stürzte d​as Flugzeug a​b ohne Überlebende.[3] Gorbunows Urne w​urde auf d​em Donskoi-Friedhof beigesetzt.

Gorbunows Namen tragen d​as aus d​em Flugzeugwerk Nr. 22 hervorgegangene Flugzeugwerk Kasan, d​er 1938 v​on dem Architekten Jakow Abramowitsch Kornfeld erbaute Moskauer Kulturpalast i​n der Nowosawodskaja-Straße u​nd eine Straße i​n Moskau.

Der Flugzeugkonstrukteur Wladimir Petrowitsch Gorbunow w​ar Gorbunows jüngerer Bruder.

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. GKNPZ Chrunitschew: Горбунов Сергей Петрович (abgerufen am 7. Juli 2019).
  2. Игорь Абросимов: Го -Гя - Свод персоналий (abgerufen am 7. Juli 2019).
  3. Евгений Жирнов: Нелепая и чудовищная катастрофа. In: Kommersant. Nr. 35, 8. September 2008 (kommersant.ru [abgerufen am 7. Juli 2019]).
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