Senigallia
Senigallia (Romagnol auch S’nigaja[2]) ist eine Stadt und ein Seebad an der Adria in der italienischen Provinz Ancona. Sie hat 44.659 Einwohner (Stand 31. Dezember 2019), die auf einer Fläche von 115 km² wohnen.
Senigallia | ||
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Staat | Italien | |
Region | Marken | |
Provinz | Ancona (AN) | |
Koordinaten | 43° 43′ N, 13° 13′ O | |
Höhe | 5 m s.l.m. | |
Fläche | 115 km² | |
Einwohner | 44.659 (31. Dez. 2019)[1] | |
Postleitzahl | 60019 | |
Vorwahl | 071 | |
ISTAT-Nummer | 042045 | |
Volksbezeichnung | Senigalliesi | |
Schutzpatron | San Paolino | |
Website | Senigallia | |
Senigallia, Piazza Garibaldi |
Lage
Senigallia liegt etwa auf halber Strecke zwischen der Provinzhauptstadt Ancona (etwa 30 km südöstlich) und der Küstenstadt Fano (etwa 22 km nordwestlich). Am kleinen Hafen der Stadt mündet der Fluss Misa in die Adria. Westlich der Stadt verläuft die Autostrada A14 (Autostrada Adriatica). Ferner besitzt die Stadt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Bologna–Ancona.
Geschichte
Im Altertum war Sena, das ursprünglich zu Umbrien gehörte, ein Hauptort der nach Oberitalien eingewanderten keltischen (gallischen) Senonen. Nach deren Unterwerfung durch Rom wurde der Ort 283 v. Chr. römische Kolonie und trug wegen seiner Lage im Ager Gallicus auch den Namen Sena Gallica oder Senagallia.
Im Jahr 551 fand vor der Küste des damals noch Sena Gallica genannten Ortes die Seeschlacht von Sena Gallica zwischen der oströmischen Flotte und der ostgotischen Flotte statt, die mit einer Niederlage der Ostgoten endete. Im 6. Jahrhundert wurde auch das heute noch bestehende römisch-katholische Bistum Senigallia gegründet.
Im frühen Mittelalter gehörte Senigallia zur Pentapolis. Im 15. bis zum 19. Jahrhundert war es eine vielbesuchte Messestadt. Ab 1631 unterstand die Stadt der gefestigten Herrschaft des Kirchenstaats, nachdem durch Erlöschen im Mannesstamm das zuletzt belehnte Haus Della Rovere erloschen war.
In Senigallia wurde ein goldenes Medaillon gefunden, welches das einzig erhaltene zeitgenössische Porträt des Ostgoten-Königs Theoderich des Großen darstellt.
Sehenswürdigkeiten
- Rocca Roveresca, Renaissancefestung der Della Rovere, ab 1480 nach Plänen von Baccio Pontelli erbaut, heute Museum
- Il Duomo, die Kathedrale des Bistums
- Palazzo Comunale, Rathaus der Stadt, zwischen 1611 und 1613 erbaut
- Geburtshaus des Papstes Pius IX.
- Baviera Palast
- Rocca Roveresca
- Kathedrale
- Palazzo Comunale
- Geburtshaus Pius IX.
- Palazzetto Baviera
- Palazzo Gherardi
- Rotonda a Mare
Partnerstädte
Senigallia pflegt Städtepartnerschaften mit[3]
Alle vier Städte sind untereinander gleichfalls Partnerstädte. Jährlich finden zahlreiche Begegnungen und Austausche sowohl zwischen Schulen und Vereinen als auch Praktikantenaustausch von Industrie und Handel statt.
Persönlichkeiten
- Francesco Arsilli (ca. 1470–ca. 1540), Arzt und Dichter
- Francesco Maria I. della Rovere (1490–1538), Herzog von Urbino
- Giovanni Fagnano (1715–1797), Mathematiker und Geistlicher
- Leonardo Antonelli (1730–1811), Kardinal
- Angelica Catalani (1780–1849), Sopranistin
- Pius IX. (1792–1878), Papst
- Gaetano Bedini (1806–1864), Kardinal
- Alfredo Panzini (1863–1939), Schriftsteller, Historiker, Italianist und Lexikograf
- Alessandro Olivieri (1872–1950), Altphilologe und Papyrologe
- Rodolfo Mondolfo (1877–1976), Philosoph und Philosophiehistoriker
- Renato Cesarini (1906–1969), Fußballspieler und -trainer
- Renato Magi (1913–1951), Motorradrennfahrer
- Mario Giacomelli (1925–2000), Fotograf
- Renato Sellani (1926–2014), Jazzmusiker
- Carlo Peroni (1929–2011), Comiczeichner
- Franco Gasparri (1948–1999), Filmschauspieler
- Fabrizio Tarducci (Fabri Fibra) (* 1976), Rapper
- Francesco Tarducci (Nesli) (* 1980), Rapper
- Andrea Bari (* 1980), Volleyballspieler
- Blu (* Anfang der 1980er Jahre), Streetart-Künstler
Literatur
- Marinella Bonvini Mazzanti: Senigallia. Edizioni QuattroVenti Srl, Urbino 2008, ISBN 978-88-392-0466-0
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
- Dizionario di toponomastica. Storia e significato dei nomi geografici italiani, S. 617, Mailand 1996
- Website der Stadt