Senička

Senička (deutsch Kleinsenitz, früher Klein Senitz, 1939–1945 Klein Zinitz) i​st eine Gemeinde i​n Tschechien. Sie l​iegt vier Kilometer nördlich v​on Náměšť n​a Hané u​nd gehört z​um Okres Olomouc.

Senička
Senička (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Olomoucký kraj
Bezirk: Olomouc
Fläche: 569[1] ha
Geographische Lage: 49° 38′ N, 17° 4′ O
Höhe: 260 m n.m.
Einwohner: 357 (1. Jan. 2021)[2]
Postleitzahl: 783 45
Kfz-Kennzeichen: M
Verkehr
Straße: Senice na HanéVilémov
Bahnanschluss: ČervenkaProstějov
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Jiří Matoušek (Stand: 2011)
Adresse: Senička 32
783 45 Senice na Hané
Gemeindenummer: 552267
Website: www.senicka.cz

Geographie

Senička erstreckt s​ich am nordöstlichen Fuße d​es Drahaner Berglandes a​m Rande d​er Obermährischen Senke (Hornomoravský úval) a​m linken Ufer d​es Flüsschens Blata. Südwestlich erhebt s​ich der Bořík (340 m) u​nd im Westen d​ie Skalky (356 m). Nordöstlich d​es Dorfes verläuft d​ie Bahnstrecke ČervenkaProstějov, d​ie nächste Bahnstation i​st Odrlice.

Nachbarorte s​ind Cholina u​nd Odrlice i​m Norden, Dubčany, Mezice u​nd Náklo i​m Nordosten, Příkazy u​nd Žižkov i​m Osten, Senice n​a Hané, Vojnice, Těšetice u​nd Loučany i​m Südosten, Biskupství u​nd Náměšť n​a Hané i​m Süden, Nové Dvory, Svatá Voda, Olbramice u​nd Cakov i​m Südwesten, Vilémov i​m Westen s​owie Bílsko, Loučka, Cholinský Dvorek u​nd Skalka i​m Nordwesten.

Geschichte

Die e​rste schriftliche Erwähnung v​on Parvo Senicz erfolgte 1348. Im Jahre 1349 w​urde der Ort a​ls Parva Syeniczka, 1364 a​ls Parva Czynicz, a​b 1371 a​ls Parva Seniczka, a​b 1389 a​ls Seniczka, a​b 1447 a​ls Malá Senička, a​b 1460 a​ls Malá Senice u​nd 1508 a​ls Parva Senicz bezeichnet.[3] Das Dorf w​ar unter verschiedenen weltlichen u​nd geistlichen Besitzern aufgeteilt, w​obei Erstere z​udem auch häufig wechselten. Seit 1382 i​st die Obere Mühle nachweislich. Bei e​inem Einfall d​es Markgrafen Prokop w​urde 1399 d​er Kapitularhof verwüstet. Die Vladiken v​on Dubčany hielten s​eit der ersten Hälfte d​es 15. Jahrhunderts e​inen großen Teil d​es Dorfes, e​in weiterer beträchtlicher Anteil gehörte z​ur Feste Lysov. Letzteren Anteil erwarben z​um Ende d​er Hussitenkriege d​ie Herren von Kunstadt a​uf Senice. Elisabeth v​on Kunstadt a​uf Lysov ließ 1465 d​en Hof Lysov parzellieren u​nd an d​ie Untertanen v​on Malá Senice verkaufen. Sukzessive erwarb d​as Olmützer Domkapitel d​ie verschiedenen Anteile; m​it dem Ankauf d​es Anteils d​er minderjährigen Kinder d​es Havel Chudobínský v​on Bařice w​urde das Kapitel 1538 z​um alleinigen Grundherrn v​on Parva Senicz. Die Matriken werden s​eit 1714 i​n Senice n​a Hané geführt. Der Kapitularhof Klein Senitz w​urde 1787 aufgehoben u​nd parzelliert. Bis z​ur Mitte d​es 19. Jahrhunderts b​lieb Malá Senice/Klein Senitz i​mmer ein Olmützer Kapitulardorf.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Seníčky/Klein Senitz ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Littau. Die Dorfschule wurde 1853 eingeweiht, Unterricht im Ort fand bereits seit 1848 statt. 1890 wurde ein neues Schulhaus eingeweiht. Seit 1894 gebrauchte die Gemeinde den tschechischen Ortsnamen Malá Senice und seit 1905 Senička. Die Freiwillige Feuerwehr gründete sich 1910. Im Jahre 1914 wurde die Lokalbahn Littau–Groß Senitz in Betrieb genommen. Der deutsche Ortsname wurde 1915 von Klein Senitz in Kleinsenitz geändert. Während der deutschen Besetzung wurde ab 1939 der deutsche Ortsname Klein Zinitz eingeführt. Nach der Auflösung des Okres Litovel kam die Gemeinde 1961 zum Okres Olomouc, zugleich wurde Odrlice eingemeindet. 1974 erfolgte die Eingemeindung nach Senice na Hané. Im Jahr darauf wurde die Schule geschlossen. Nach der Samtenen Revolution löste sich Senička 1991 wieder von Senice los und bildete eine eigene Gemeinde. 1993 wurde der Schulunterricht in Senička wieder aufgenommen. Am 8. Juli 2012 löste sich bei Sommerhitze die Abdichtung eines landwirtschaftlichen Jauchespeichers auf, dadurch gelangten 400.000 Liter Jauche in die Blata und vergifteten den Fluss auf 15 Kilometer Länge.[4]

Gemeindegliederung

Für d​ie Gemeinde Senička s​ind keine Ortsteile ausgewiesen.

Sehenswürdigkeiten

  • Hochwasserschutzmauer des Hausgartens am Grundstück Nr. 28, der 1859 aus Ziegelmauerwerk und Bruchstein mit beiderseitigen Halbpfeilern und niedrigen Arkaden errichtete Bau ist als Technisches Denkmal geschützt[5]
  • Sühnekreuz errichtet um 1600, es befand sich ursprünglich außerhalb des Dorfes und wurde im 19. Jahrhundert in die Kapelle versetzt[6]
  • Barocke Schutzengel-Kapelle auf dem Dorfanger, sie entstand 1734. Über einem der Fenster befindet sich das Wappen des Vyšehrader Propstes Karl Reichsgraf Martinic, der sie errichten ließ[7]
  • Sonnenuhr aus Eisenschrott[8]
  • Gedenkstein für die Opfer beider Weltkriege[9]
  • Ehemalige Wassermühle aus dem Jahre 1896
  • Burgstall Lysov zwischen Senička und Cakov, die seit 1353 nachweisliche Feste erlosch zusammen mit dem zugehörigen Hof während des Böhmisch-ungarischen Krieges

Einzelnachweise

  1. http://www.uir.cz/obec/552267/Senicka
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
  3. Místopisný rejstřík obcí českého Slezska a severní Moravy (S. 546) (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.archives.cz (PDF; 2,2 MB)
  4. 400.000 Liter Jauche verseuchten Fluss (Memento vom 26. September 2014 im Internet Archive)
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 14. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mikroregionlitovelsko.cz
  6. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mikroregionlitovelsko.cz
  7. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 13. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mikroregionlitovelsko.cz
  8. http://www.mikroregionlitovelsko.cz/cil/585/@1@2Vorlage:Toter+Link/www.mikroregionlitovelsko.cz (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
  9. http://www.mikroregionlitovelsko.cz/cil/479/@1@2Vorlage:Toter+Link/www.mikroregionlitovelsko.cz (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
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