Senfft von Pilsach

Senfft von Pilsach ist der Name eines oberpfälzischen Uradelsgeschlechts, das im 17. Jahrhundert in Thüringen, Sachsen und später auch in Preußen ansässig wurde.

Stammwappen der Familie Senfft von Pilsach

Geschichte

Im Jahr 1293 ist ein Konrad Senfft als bayerischer Amtsvogt auf der Burg Troßberg in der Oberpfalz nachgewiesen. Seine Familie saß ab etwa 1322 auf der benachbarten Burg Pilsach,[1] wo Eberhard Sepht am 21. Januar 1327 siegelt.[2] Ein Friedrich der Seft wird am 24. April 1372 erstmals urkundlich „von Pilsach“ genannt. Die Stammreihe beginnt mit Friedrich Senft auf Pilsach, das er 1447 von seinem Bruder Eberhard erbte. Die Familie blieb bis 1688 auf dem „unteren Edel-Sitz, dem Wasserschloss“ Schloss Pilsach ansässig. 1629 emigrierten die Senfft über Kursachsen nach Preußen und verkauften 1688 Pilsach.

1693 erwarb Adam Ernst Senfft von Pilsach vom Herzog von Sachsen-Zeitz das Rittergut Löbnitz bei Groitzsch. Dieses blieb bis ins 18. Jahrhundert im Besitz der Familie.[3] Von 1727 bis 1760 befand sich das Rittergut Hain im Besitz von Johann Friedrich Senfft von Pilsach.[4]

1764 erwarb der kursächsische Kreishauptmann des Thüringischen Kreises und Oberaufseher der Saale-Flößerei Adam Friedrich Senfft von Pilsach das Rittergut Zscheiplitz und 1774 das Patronatrecht der dortigen Kirche. Das Gut blieb bis 1798 im Besitz der Familie. Danach hatte die Familie Sitze u. a. in Boblas (1780–1945), Rogätz, Grimma und Reinhardtsgrimma (1908–1945). Ernst Senfft von Pilsach wurde im pommerschen Gramenz ansässig.

Wappen

Das Stammwappen zeigt in Gold einen halben rechtsgekehrten rot-gekrönten und -bewehrten schwarzen Löwen dessen Haupt von einem roten Schwert schräg durchstoßen ist. Auf dem (bis zum 15. Jahrhundert noch nicht)[5] gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken der Löwe mit dem Schwert wachsend.

Bekannte Familienmitglieder

Grabkreuz des Generalleutnants Bodo Senfft von Pilsach in Dresden

Grabstätten

Der deutsche Generalleutnant Bodo Senfft von Pilsach wurde 1937 in auf dem Johannisfriedhof in Dresden-Tolkewitz beerdigt.

Siehe auch

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XIII, Band 128 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2002, ISSN 0435-2408, S. 297–298.
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser 1902. Dritter Jahrgang, S. 781ff
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1861. Elfter Jahrgang, S. 763ff

Einzelnachweise

  1. Staatsarchiv Nürnberg, Eichstätter Lehnbuch, Bd. III, S. 67
  2. Regesta boica VI 214
  3. Eintrag zu Herrenhaus Löbnitz in der privaten Datenbank „Alle Burgen“. Abgerufen am 10. August 2016.
  4. Thomas Bienert: Aus den Augen aus dem Sinn - Verlustkatalog Thüringer Schlösser, Guts- und Herrenhäuser nach Befehl Nr. 209 der Sowjetischen Militäradministration 1946–1949 sowie in der Zeit der DDR und der Gegenwart bis 2015., Arbeitsheft des Thüringer Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, Neue Folge 50, Erfurt 2019, S. 60.
  5. Vgl. historische Siegel des 15. Jahrhunderts
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