Seenotrettungsstation Greifswalder Oie

Die Seenotrettungsstation Greifswalder Oie liegt in Mecklenburg-Vorpommern auf einer kleinen Insel mit Leuchtturm am Übergang des Greifswalder Boddens zur offenen Ostsee. Betreiberin der Station ist die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), die im Nothafen am südlichen Ende der Greifswalder Oie einen Seenotrettungskreuzer (SK) stationiert hat. Der Kreuzer wird durch eine dreiköpfige, fest angestellte Besatzung gefahren, die rund um die Uhr im 250 Meter entfernten Stationsgebäude für einen Einsatz bereitsteht. Alle 14 Tage steuert der Kreuzer das Festland in Freest an, um die Ablösung an Bord zu nehmen. Insgesamt stehen sieben hauptamtliche Kräfte zur Verfügung, die während ihrer Dienstzeit laufend den Schiffsfunk mithört, um im Notfall sofort auslaufen zu können. Die Alarmierung erfolgt ansonsten durch die Zentrale der DGzRS in Bremen, wo die Seenotleitung Bremen (MRCC Bremen) ständig alle Alarmierungswege für die Seenotrettung überwacht.

Seenotrettungsstation Greifswalder Oie
Land Deutschland Deutschland
Stationsgebäude Nothafen
17440 Greifswalder Oie (MV)
Stationsgründung 1881
Träger Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)
Seenotretter 7 Festangestellte
Vormann Jean Frenzel
nächste SK-Station Sassnitz DGzRS
Rettungseinheit
Schiffstyp Seenotrettungskreuzer
Schiffsname SK 38 BERTHOLD BEITZ
Schiffsklasse 20-Meter-Klasse
Besatzung 3 Personen
Arbeitsboot TB 42 ELSE
Liegeplatz im Nothafen
Koordinaten 54.241° N / 13.907° E
auf Station Dezember 2017
vorige Station Neubau
Stand 2020

Einsatzgebiet

Die Seenotretter sichern mit ihrem Kreuzer das Seegebiet vor der Insel Usedom zwischen Rügen und dem polnischen Swinemünde. Daneben führen Einsätze auch in den Greifswalder Bodden bis zur namensgebenden Stadt Greifswald. Im Revier sind größere Schiffe auf dem Weg von und zum Hafen von Swinemünde unterwegs. Daneben fahren Ausflugsschiffe zwischen den Häfen am Bodden und den Inseln Usedom und Rügen. Dabei kommen auch Touristen mit einem kleinen Boot auf die Insel der Seenotretter, wo ansonsten nur noch ein Vogelschutzverein eine Warte betreiben darf. Der Hafen der Greifswalder Oie ist als Nothafen ausgewiesen, der nur im Notfall von der Schifffahrt angelaufen werden darf.[1]

Für Einsätze weit draußen auf der Ostsee liegt der große Ostseekreuzer in Sassnitz bereit.

Aktuelle Rettungseinheit

Seit dem Jahr 2017 hat die DGzRS im Nothafen den ‚kleinen‘ Seenotkreuzer BERTHOLD BEITZ stationiert. Sie ist der fünfte Neubau der 20-Meter-Klasse von der Fassmer-Werft in Berne, der mit seinem 1675 PS (1232 kW) Dieselmotor eine maximale Geschwindigkeit von 22 Knoten (ca. 40 km/h) erreichen kann. Für Flachwassereinsätze führt der Kreuzer in einer Heckwanne ein Tochterboot mit, das mit Hilfe des Außenbordmotors bis zu 28 Knoten schnell ist. Das offene Arbeitsboot ist als Vollkunststoffboot (Rigid Buoyant Boat, RBB) ausgeführt, wodurch das Boot selbst im vollgeschlagenen Zustand schwimmfähig bleibt und damit nahezu unsinkbar ist.

Der Kreuzer wurde maßgeblich durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung finanziert. Daher hat er den Namen des langjährigen Vorsitzenden Berthold Beitz erhalten.

Zusammenarbeit

Für die Ufer- und Strandbereiche im Revier arbeiten die Retter der Oie mit den Kollegen und Seenotrettungsbooten der Nachbarstationen eng zusammen und unterstützen sich gegenseitig.

Durch die Nähe zur polnischen Grenze wird auch die Zusammenarbeit mit den Kollegen der MSPiR gepflegt, die in Swinemünde auf ein größeres Rettungsboot der SAR-3000-Klasse zurückgreifen können.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Station Greifswalder Oie der DGzRS. In: seenotretter.de. Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, abgerufen am 8. Dezember 2020.

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