Seegartenbrücke (Brandenburg an der Havel)
Die Seegartenbrücke[1] gehört rechtlich als letzte Brücke zum Elbe-Havel-Kanal / Mittellandkanal. Sie führt über den Wendsee unmittelbar westlich des Plauer Sees, also nahe dem Zusammentreffen zweier wichtiger Wasserstraßen, dem Elbe-Havel-Kanal und der Unteren Havel-Wasserstraße. Der Plauer See ist Bestandteil der Bundeswasserstraße Untere Havel-Wasserstraße[2] mit der Wasserstraßenklasse IV, für die das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Spree-Havel zuständig ist.
Seegartenbrücke | ||
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Nutzung | Straße | |
Überführt | Koenigsmarckstraße | |
Querung von | Wendtsee/Elbe-Havel-Kanal | |
Ort | Brandenburg an der Havel | |
Konstruktion | Warren-Träger-Fachwerkbrücke/
Fachwerkbrücke mit durchlaufendem Träger | |
Anzahl der Öffnungen | 3 | |
Baubeginn | 17. Mai 2005 | |
Fertigstellung | 31. August 2006 | |
Lage | ||
Koordinaten | 52° 24′ 3″ N, 12° 24′ 43″ O | |
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Geschichte
Die heutige Seegartenbrücke führt die Koenigsmarckstraße von der Nordspitze der Halbinsel Kirchmöser über den Wendsee nach Plaue. Bereits um 1650 wurde an der schmalsten Stelle des Sees im Auftrag von Georg Christoph von Görne, Herr auf Plaue, eine Brücke erbaut. Während der Zeit des Ersten Weltkrieges errichtete man in Kirchmöser West eine Pulverfabrik. Zur Verbesserung der Verkehrsverbindungen nach der Stadt Brandenburg und zur Erschließung des neu entstandenen Industriegebietes errichtete man in den Jahren 1916/17 eine massive Stahlfachwerkbrücke, die Werkamtsbrücke, umgangssprachlich auch Pulverbrücke genannt. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Brücke von der sich zurückziehenden Wehrmacht gesprengt. Erst 1947 entstand eine Fußgängernotbrücke, welche bis 1954 genutzt werden konnte. In den Jahren 1951 bis 1954 wurde die zerstörte Werkamtsbrücke wieder aufgebaut und erhielt nach der Verkehrsübergabe den Namen Rosa-Luxemburg-Brücke, benannt nach der Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung Rosa Luxemburg. Sie diente bis 2005, fast 52 Jahre dem Verkehr. Im Jahre 2005 wurde die Brücke abgerissen und im Sommer 2006 wurde die neue dreifeldrige Stahlfachwerkbrücke als Seegartenbrücke dem Verkehr übergeben.
Namensgeschichte
In den Jahren 1915/16 errichtete man in Kirchmöser West, nah an der Brücke das Offizierskasino Seegarten, ein Clubhaus. Das Backsteingebäude wurde unter anderem als Hotel Seegarten mit Ball- und Gesellschaftshaus genutzt. Zwischen 1928 und 1934 gab es im Haus einen Kinobetrieb. Nach 1950 diente das Gebäude des legendären Seegartens als Klubhaus der Eisenbahner. Mit seinen zahlreichen Interessengemeinschaften, einschließlich Männerchor, eigener Kapelle sowie einer Vielzahl von Veranstaltungen im riesigen Saal erfreute es sich großer Beliebtheit. Seit 2008 gibt es ein Projekt zur Sanierung des leerstehenden Gebäudes.
Literatur
- Hans-J. Uhlemann: Berlin und die Märkischen Wasserstraßen. Transpress Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-344-00115-9.
- Schriften des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e. V. Diverse Jahrgänge. WESKA (Westeuropäischer Schifffahrts- und Hafenkalender), Binnenschifffahrts-Verlag, Duisburg-Ruhrort. OCLC 48960431
- Richard J. Dietrich: Faszination Brücken: Baukunst, Technik, Geschichte. 2. Auflage. 2001, ISBN 3-7667-1511-9.
- Herbert Stertz: Havelschiffahrt unterm Segel. Vom Fellboot zum Plauermaßkahn. Media@Vice, Pritzwalk 2005, ISBN 3-00-016065-5.
- Herbert Stertz: Havelschiffahrt unter Dampf. Wirtschaftsfaktor und Erlebnis. Media@Vice, Pritzwalk 2006, ISBN 3-00-019924-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- Die Seegartenbrücke bei structurae.de/bauwerke
- Verzeichnis E, Lfd. Nr. 60 der Chronik (Memento des Originals vom 22. Juli 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes