Schwarzkehl-Zaunkönig
Der Schwarzkehl-Zaunkönig (Pheugopedius atrogularis) ist eine Vogelart aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae), die in den östlichen karibischen Tiefländern Nicaraguas, Costa Ricas und Panamas verbreitet ist. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt. Die Art gilt als monotypisch.[1]
Schwarzkehl-Zaunkönig | ||||||||||||
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Schwarzkehl-Zaunkönig (Pheugopedius atrogularis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pheugopedius atrogularis | ||||||||||||
(Salvin, 1865) |
Merkmale
Der Schwarzkehl-Zaunkönig erreicht eine Körperlänge von etwa 15,0 cm bei einem Gewicht der Männchen von 24,3 g und der Weibchen von 22,5 g. Er ist ein sehr dunkler Zaunkönig mit schwarzer Kehle. Sein Gefieder erinnert eher an einige Ameisendrosseln als an Zaunkönige. Die Zügel und Ohrdecken sind schwarz mit einigen weißen Markierungen. Der Oberkopf und die Oberseite sind tief rötlich braun, etwas rötlicher am Bürzel. Die Handschwingen und die Armschwingen durchgehend dunkel rötlich braun, die Steuerfedern schwärzlich braun mit unauffällig gelbbraunen Markierungen der Außenfahnen im hinteren Bereich. Das Kinn, die Kehle und der obere Bereich der Brust sind schwarz, mit rötlich brauen Einstreuungen in der Mitte der Brust. Der untere Bereich der Brust und der Bauch sind rötlich kastanienfarben, die Unterschwanzdecken schwarz mit feinen weißen Querstrichen. Die Augen sind rötlich braun, der Schnabel grau bis schwarz und die Beine schwärzlich oder dunkelbraun. Beide Geschlechter ähneln sich. Jungtiere wirken farblich einheitlicher und deutlich matter als erwachsene Vögel. Die Sprenkel an den Ohrdecken fehlen, die Kehle ist matt schwärzlich braun. Dieses hebt sich nicht so stark vom unteren Brustbereich ab. An den Unterschwanzdecken sind keine weißen Streifen zu finden.[2]
Verhalten und Ernährung
Nur wenig Daten zur Ernährung des Schwarzkehl-Zaunkönigs liegen vor. Er scheint sich hauptsächlich von Insekten und Spinnen zu ernähren. Sein Futter sucht er meist in der relativ niederen verworrener Vegetation und oft in Paaren.[2]
Lautäußerungen
Der Gesang des Schwarzkehl-Zaunkönigs besteht aus einer markanten Serie reichhaltiger Pfiffe die in Getriller enden. Dies ist ein Trällern, das heller oder tiefer klingt als in der Phrase zuvor. Weibchen fügen oft eine Serie von Tönen ans Ende einer Phrase hinzu. Die Laute sind schnell, nasal, wie Holz rasselnd was wie praaaat klingt oder kehlig rollend wie biur oder buiurr.[2]
Fortpflanzung
Wenig ist über die Brutbiologie des Schwarzkehl-Zaunkönigs bekannt. Die Brutsaison dauert in Costa Rica wahrscheinlich April/Mai bis August.[2]
Verbreitung und Lebensraum
Der Schwarzkehl-Zaunkönig bevorzugt Tiefland- und Vorgebirgswälder und da speziell regenerierte Lichtungen und Sekundärvegetation. Regelmäßig sieht man ihn in der Nähe von Wasser, wenn gleich seltener als den Kastanienzaunkönig (Cantorchilus nigricapillus).[2]
Migration
Es wird vermutet, dass der Schwarzkehl-Zaunkönig ein Standvogel ist.[2]
Etymologie und Forschungsgeschichte
Die Erstbeschreibung des Schwarzkehl-Zaunkönigs erfolgte 1865 durch Osbert Salvin unter dem wissenschaftlichen Namen Thryothorus atrogularis. Das Typusexemplar wurde von Enrique Arcé bei Tucurrique in der Provinz Cartago gesammelt.[3] Bereits 1851 führte Jean Louis Cabanis die für die Wissenschaft neue Gattung Pheugopedius ein.[4][A 1][A 2] Dieser Name leitet sich von »pheugō φευγω« für »meiden, fliehen« und »pedion, pedon πεδιον, πεδον« für »offenes Land, Boden« ab.[4] Der Artname »atrogularis« ist das lateinische Wortgebilde aus »ater« für »schwarz« und »gularis, gula« für »-kehlig, Kehle«.[5]
Literatur
- Jean Louis Cabanis: Museum Heineanum Verzeichniss der ornithologischen Sammlung des Oberamtmann Ferdinand Heine auf Gut St. Burchard vor Halberstadt. Mit kritischen Anmerkungen und Beschreibung der neuen Arten systematisch bearbeitet von Dr. Jean Cabanis, erstem Custos der Königlichen zoologischen Sammlung zu Berlin und Ferdinand Heine, Stud. philos. In: I. Theil, die Singvögel. Band 1. R. Frantz, Halberstadt 1850 (biodiversitylibrary.org – 1850–1851).
- Edward Clive Dickinson, Leslie K. Overstreet, Robert Jack Dowsett, Murray Duncan Bruce: Priority! The Dating of Scientific Names in Ornithology. Aves Press Limited, Northampton 2012, ISBN 978-0-9568611-1-5.
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- Donald Eugene Kroodsma, David Brewer: Black-throated Wren (Pheugopedius atrogularis). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 4. März 2020 (englisch, hbw.com).
- Osbert Salvin: Descriptions of seventeen new species of birds from Costa Rica. In: Proceedings of the Zoological Society of London for the year 1864. Nr. 14, 1865, S. 579–586 (biodiversitylibrary.org – 1864).
Weblinks
- Pheugopedius atrogularis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2020.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 16. April 2020.
- BirdLife International: Species Factsheet – Black-throated Wren (Pheugopedius atrogularis). Abgerufen am 16. April 2020.
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Black-throated Wren (Pheugopedius atrogularis) in der Internet Bird Collection
- Schwarzkehl-Zaunkönig (Pheugopedius atrogularis) bei Avibase; abgerufen am 16. April 2020.
- Pheugopedius atrogularis im Integrated Taxonomic Information System (ITIS). Abgerufen am 16. April 2020.
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Schwarzkehl-Zaunkönig (Pheugopedius atrogularis)
- Black-throated Wren (Pheugopedius atrogularis) in der Encyclopedia of Life. Abgerufen am 16. April 2020 (englisch).
Einzelnachweise
- IOC World Bird List Dapple-throats, sugarbirds, fairy-bluebirds, kinglets, hyliotas, wrens, gnatcatchers
- Donald Eugene Kroodsma u. a.
- Osbert Salvin, S. 579–580.
- Jean Louis Cabanis, S. 79.
- James A. Jobling, S. 60.
Anmerkungen
- Cabanis kategorisierte den Corayazaunkönig (Pheugopedius coraya) in die neue Gattung.
- Zur Publikationsgeschichte siehe Edward Clive Dickinson u. a. S. 80–81.