Schultaler Gangzug

Der Schultaler Gangzug ist eine Gangstörung im nordwestlichen Harz. Das zu den Oberharzer Erzgängen zählende Rohstoffvorkommen führte nur östlich von Altenau im geringen Umfang Bleiglanz und Zinkblende, welche im 18. und 19. Jahrhundert gewonnen wurden. Im westlichen Verlauf wurde bei bergmännischen Untersuchungsarbeiten der Gangzug stets taub angetroffen. In der Umgebung von Clausthal-Zellerfeld schart sich der Schultaler Gangzug über Diagonal- und Nebengänge mit dem Burgstätter, Zellerfelder und Rosenhöfer Gangzug an.

Verlauf (projiziert auf die Tagesoberfläche)

Prinzessin Marier Gang

Der Prinzessin Marier Gang zweigt südwestlich des Ottiliaeschachtes vom Rosenhöfer Gangzug ab. Weiterer Verlauf: BremerhöheKronenplatz – Anscharung bzw. Störung des Burgstätter Gangzuges (Burgstätter Faule Ruschel) am Schacht Eng(e)lischer Gruß – ehemaliger Ostbahnhof – Waldhaus BrockenblickFortuner Teich – Anscharung an den Schultaler Hauptgang und Zellerfelder Gangzug nördlich des Polstertaler Zechenhauses. Der Verlauf im Großen Flößtal ist nicht näher bekannt.

Schultaler Hauptgang

Übergang in Zellerfelder Gangzug bzw. Prinzessin Marier Gang nördlich des Polsterberger Zechenhauses – ehemaliger Altenauer Bahnhof – Anscharung an den Schatzkammer Gang im Altenauer Ortszentrum – SchultalMühlenbergTischlertalSchachtkopf. Dahinter ist der weitere Verlauf unerforscht.

Paragenese, Besonderheiten

Als Erzmineralien waren wenig Galenit und Sphalerit, seltener Chalkopyrit, sowie Pyrit vorhanden. Klassische Gangarten bestanden in Form von Quarz, Breccien und Calcit.

Aufschlüsse

Übertägige Aufschlüsse oder sonstige Indizien auf den Verlauf eines Ganges sind außer Pingen nicht bekannt.

Bergbaugeschichtlicher Überblick

Untersuchungen des westlichen Bereiches (Prinzessin Marier Gang) erfolgten zum Beispiel durch die namensgebende Grube Prinzessin Marie oder die Grube Löwenburg.

Östlich von Altenau zwischen Tischler- und Scheidewassertal wurde der Schultaler Gangzug zwischen 1711 und 1773 unter anderem durch die Gruben Altenauer Glück und Silberlilie abgebaut. Zu Wasserlösung und Bewetterung des Revieres wurde von 1716 bis 1738 der Schultaler Tiefe Stollen auf 1.800 Meter Länge aufgefahren.

Literatur

  • Torsten Schröpfer: Fundgrube: Wissenswertes über den Westharzer Bergbau und das Hüttenwesen. 1. Auflage. Pieper, Clausthal-Zellerfeld 2000, ISBN 3-923605-08-0.
  • Dieter Stoppel: Gangkarte des Oberharzes. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, 1981, ISSN 0540-679X.
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