Rohstoffvorkommen
Rohstoffvorkommen heißen im Bergbau, in der Geologie und Geografie die bekannten Vorkommen mineralischer und sonstiger Rohstoffe.
Allgemeines
Im Gegensatz zur Lagerstätte sind Vorkommen nicht bauwürdig. „Wird die Bauwürdigkeitsgrenze nicht erreicht, so spricht man von einem Vorkommen“.[1] Deshalb findet ein Abbau ausschließlich bei Lagerstätten statt. Diese Unterscheidung muss jedoch nicht dauerhaft sein. Ändern sich ein oder mehrere Bewertungskriterien der Bauwürdigkeit, so kann sich ein Vorkommen zu einer Lagerstätte wandeln oder eine Lagerstätte unter die Bauwürdigkeitsgrenze fallen. So hat beispielsweise der steigende Goldpreis dazu geführt, dass in Südafrika auch sehr tief liegende Goldvorkommen abbauwürdig wurden, weil hierdurch einige Goldminen wirtschaftlich betrieben werden konnten.[2] Im Bergrecht werden Rohstoffvorkommen als Bodenschatz bezeichnet.
Arten
Als Rohstoffe kommen z. B. Erz- und Halbmetall-Vorkommen, Erdgas-Felder, Kohleflöze, Salzstöcke oder Massenrohstoffe vor.
Sonstige Verwendung
In der allgemeinen Geografie und der Wirtschaftsgeografie umfasst der Begriff manchmal auch die Gesamtheit aller in einem Land vorkommenden Rohstoffe. Dazu zählt z. B. auch Fisch oder Holz. Als Reserven gelten die Ressourcen, die nachgewiesen und derzeit technisch und wirtschaftlich nutzbar sind. Ein größerer Teil der Ressourcen besteht aus nachgewiesenen, derzeit technisch und wirtschaftlich aber nicht gewinnbaren Vorkommen. Ihre Nutzung wäre unökonomisch, also wirtschaftlich nicht sinnvoll, und bleibt vorläufig aus.[3]
Literatur
- Literatur über Rohstoffvorkommen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Horst Roschlau/Hans-Joachim Haberkorn (Hrsg.), Geologisches Grundwissen, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig, 2. Auflage, 1977, S. 118
- Volker Jacobshagen, Geologie von Griechenland, 1986, S. 302
- Giovanni Danielli/Norman Backhaus/Patrick Laube, Wirtschaftsgeografie und globalisierter Lebensraum, 2009, S. 20