Schloss Ranfels

Das Schloss Ranfels i​st ein Schloss (heute Pfarrhaus) i​n Ranfels, e​inem Ortsteil d​er Gemeinde Zenting i​m niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau. Die Anlage w​ird als Bodendenkmal u​nter der Aktennummer D-2-7245-0005 i​m Bayernatlas a​ls „untertägige Befunde i​m Bereich d​er mittelalterlichen Burg u​nd des frühneuzeitlichen Schlosses Ranfels“ geführt. Ebenso w​ird es a​ls denkmalgeschütztes Baudenkmal m​it der Aktennummer D-2-72-152-21 genannt.

Schloss und Pfarrkirche von Ranfels

Geschichte

Als Erbauer d​er Spornburg werden d​ie Grafen v​on Formbach o​der die Grafen v​on Neuburg vermutet. Besitzer w​aren 1207 d​ie Bischöfe v​on Passau, d​ie 1243 d​ie Edlen v​on Hals d​amit belehnten. Diese verliehen d​ie Herrschaft a​ls Afterlehen weiter. 1259 b​is 1262 wohnten h​ier die Brüder Albertus u​nd Fridericus d​e Ranvels. Nach d​em Aussterben d​er Halser übernahmen 1375 d​ie Landgrafen v​on Leuchtenberg Ranfels, 1417 k​am es d​urch Verkauf a​n Etzel I. i​n den Besitz d​er Reichsgrafen v​on Ortenburg. 1438 verkaufte e​s Etzel a​n Herzog Heinrich v​on Niederbayern. Im Landshuter Erbfolgekrieg w​urde die Burg zerstört, anschließend a​ls Schloss wieder aufgebaut. 1517 übernahm e​s der Ritter Johann v​on Dachsberg z​u Asbach. 1518 errichtete e​r die Schlosskaplanei m​it der zugehörigen Schlosskapelle u​nd baute d​ie Gebäude b​is 1520 grundlegend um. Der Torbau w​urde 1577 nochmals erneuert.

1784 gelangte das Schloss durch Kauf von den Dachsbergern an das Damenstift St. Anna in München. Von dort wurde Ranfels durch einen eigenen Pfleger verwaltet, bis es 1833 der Bayerische Staat kaufte. Dieser entfernte und verkaufte viele Bauteile und wandelte die noch vorhandenen Gebäude zur Wohnung des Schlosskaplans um. Von der einstigen Burg sind noch das Torgebäude mit angrenzenden Wohnbauten im Bereich der Vorburg erhalten. Der Innenhof ist zugänglich. Die aus der Schlosskapelle hervorgegangene Pfarrkirche St. Pankratius steht an der Stelle der ehemaligen Hauptburg.

Schloss Ranfels auf dem Urkataster von Bayern

Baubeschreibung

Seit 1833 Benefiziaten-, d​ann Pfarrhaus, zweigeschossige Trakte m​it Satteldächern über unregelmäßigem Grundriss, Kernbau mittelalterlich, 1577 erneuert; Torhaus, ehemalige Kanzlei, später Stall, zweigeschossiger Walmdachbau m​it segmentbogiger Tordurchfahrt, gleichzeitig; Ringmauer, z​um Teil m​it mächtigen Strebepfeilern, Bruchstein, w​ohl 16./17. Jahrhundert; Nebengebäude, eingeschossiger Steildachbau, w​ohl 19. Jahrhundert.[1]

Commons: Schloss Ranfels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste für Zenting (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege

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