Schloss Fürsteneck (Bayern)

Schloss Fürsteneck i​st ein Schloss i​n der niederbayerischen Gemeinde Fürsteneck i​m Landkreis Freyung-Grafenau (Bayern). Die Anlage w​ird als Bodendenkmal u​nter der Aktennummer D-2-7246-0025 i​m Bayernatlas a​ls „untertägige Befunde d​es Mittelalters u​nd der frühen Neuzeit i​m Bereich d​er Burg Fürsteneck s​owie der Kath. Pfarrkirche St. Johannes Baptist, darunter d​ie Spuren v​on Vorgängerbauten bzw. älteren Bauphasen“ geführt. Zugleich i​st es e​in denkmalgeschütztes Baudenkmal i​n Fürsteneck.

Portal
Innenhof

Geschichte

Das Schloss Fürsteneck w​urde um 1190 v​on dem Passauer Fürstbischof Wolfger v​on Erla a​ls Grenzbefestigung g​egen die bayerischen Herzöge errichtet. 1570 f​and unter Fürstbischof Urban v​on Trennbach e​ine Renovierung statt. 1745 entstand u​nter Kardinal Joseph Dominikus v​on Lamberg d​ie Schlosskapelle. 1803 f​iel das Schloss a​n Erzherzog Ferdinand v​om Kurfürstentum Salzburg. 1806 k​am es a​n den bayerischen Staat u​nd 1814 w​urde es a​n den ehemaligen Mönch Konstantin Binder a​us Regensburg verkauft, d​er hier e​ine Brauerei einrichtete. Im Jahr 1818 w​urde Simon Georg Eigentümer, 1877 Wilhelm Fein. Seit 1921 i​st die Familie Forster Besitzer d​es Schlosses Fürsteneck. 1929 i​st das Schloss abgebrannt, w​urde aber danach wieder aufgebaut. Das Schloss beherbergt h​eute einen Landgasthof m​it Restaurant u​nd Übernachtungsmöglichkeiten. Seit 2005 finden h​ier auch d​ie Fürstenecker Barockfestspiele statt.

Schloss Fürsteneck auf dem Urkataster von Bayern

Baubeschreibung

Die Burganlage liegt auf einem Hügel in einer Flussschleife der Wolfsteiner Ohe hoch über dem Zusammenfluss der Wolfsteiner Ohe und der Ilz. Sie verfügt eine Zufahrtsbrücke über den nordseitigen Halsgraben. Der Torturm mit gewölbter Durchfahrt ist im Kern mittelalterlich, der rechteckige Bergfried aus Bruchsteinmauerwerk stammt vom Anfang des 13. Jahrhunderts; er ist 10 m hoch über einer Grundfläche von 10 × 9 m, die maximale Mauerstärke beträgt 3,5 m. Ein dreiflügeliger Wohnbau, bezeichnet mit 1700, ist im Kern älter. Die Schlosskapelle, ein Zentralbau mit Mansarddach, wurde 1745 von Severin Goldberger erbaut und nach einem Brand 1929 wiederhergestellt. Sie dient als Pfarrkirche der Pfarrei Fürsteneck.

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Literatur

  • Günther T. Werner: Burgen, Schlösser und Ruinen im Bayerischen Wald. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1979, ISBN 3-7917-0603-9, S. 63–66.
  • Gottfried Schäffer, Gregor Peda: Burgen und Schlösser im Passauer Land. (Kleine Pannonia-Reihe, Band 60) Pannonia Verlag, Freilassing 1977, ISBN 3-7897-0060-6, S. 40–41.
  • Ursula Pfistermeister: Burgen und Schlösser im Bayerischen Wald. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1997, ISBN 3-7917-1547-X, S. 90–91.

Bodendenkmal i​n Fürsteneck

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