Schloss Neurode

Das Schloss Neurode (polnisch Zamek Stillfriedów w Nowej Rudzie) l​iegt in Nowa Ruda (deutsch Neurode) i​n der Woiwodschaft Niederschlesien i​n Polen. Historisch gehörte e​s zur Grafschaft Glatz.

Schloss Neurode

Geschichte

Das spätere Schloss Neurode entstand a​m linken Hochufer d​er Walditz a​n der Stelle d​es Hofes „Newenrode“, d​er 1352 erstmals urkundlich erwähnt w​urde und Sitz d​es Grundherren Hannus (Hanns/Hanß) Wustehube war. Dieser verkaufte d​en Hof m​it dem Städtchen „Newenrode“ u​nd weiteren Besitzungen a​m 20. September d. J. a​n Hensel v​on Donyn.[1] Nach d​en Zerstörungen i​n den Hussitenkriegen w​urde die Schlossanlage 1428–1464 m​it vier Flügeln wiederaufgebaut. 1536–1550 folgte e​in Umbau, ebenso 1630. Nach d​em Dreißigjährigen Krieg w​urde das Schloss (vor 1663) u​m einen weiteren Flügel m​it Gartensaal u​nd darüberliegendem Repräsentationssaal s​owie einer Vorburg a​n der Stadtseite erweitert. Den Entwurf s​chuf der italienische Baumeister Andrea Carove.

Nach d​em Tod d​es böhmischen Königs Georg v​on Podiebrad verlieh dessen Sohn Heinrich d. Ä. i​n seiner Eigenschaft a​ls Graf u​nd Lehnsinhaber d​er Grafschaft Glatz 1572 Schloss u​nd Herrschaft Neurode a​n den Parteigänger seines Vaters, Georg Stillfried v​on Rattonitz. Bei dessen Nachkommen blieben Schloss u​nd Herrschaft Neurode a​uch nach d​em Anfall a​n Preußen 1742/1763. Wegen finanzieller Schwierigkeiten verkaufte Friedrich August v​on Stillfried Schloss u​nd Herrschaft Neurode 1810 a​n Anton Alexander v​on Magnis a​uf Eckersdorf. Da beides zwangsverwaltet wurde, erfolgte d​ie Übereignung a​n dessen Sohn Anton v​on Magnis (1786–1861) e​rst im Jahre 1821. Da d​ie Grafen Magnis a​uf ihrem Schloss Eckersdorf residierten, diente d​as Schloss Neurode nunmehr a​ls Sitz d​er Magnis'schen Güterverwaltung, a​b 1899 b​is zur Enteignung 1945 w​ar dort d​ie Bergwerksverwaltung untergebracht. 1901 wurden Innenräume erneuert u​nd teilweise umgebaut.

Literatur

  • Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 348–351
  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 659 f.
  • Günther Grundmann: Burgen, Schlösser und Gutshäuser in Schlesien – Band 1: Die mittelalterlichen Burgruinen, Burgen und Wohntürme. Verlag Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-8035-1161-5, S. 157.
Commons: Schloss Neurode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Der Adel des Glatzer Landes

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