Schloss Münchweiler
Das Schloss Münchweiler ist ein historisches Gebäude im Ortsteil Münchweiler des Waderner Stadtteils Nunkirchen. Das Schloss ist im Saarland das einzige erkennbar erhaltene Beispiel einer aufwändigen und großzügigen Landschlossplanung des Barock. Es steht unter Denkmalschutz.
Schloss Münchweiler | ||
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Staat | Deutschland (DE) | |
Ort | Münchweiler | |
Entstehungszeit | ab 1749 | |
Burgentyp | Landschloss | |
Erhaltungszustand | Originalzustand und saniert | |
Ständische Stellung | Niederer Adel | |
Geographische Lage | 49° 30′ N, 6° 49′ O | |
Höhenlage | 277 m ü. NN | |
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Geschichte
1749 bis zur Französischen Revolution
Reichsfreiherr Franz Georg Zandt von Merl (1723–1785) ließ sich ab 1749 in drei Bauabschnitten bis 1763 einen Prunksitz errichten.[1] Der bedeutendste Architekt des Merziger Landes im 18. Jahrhundert, Christian Kretschmar, wurde mit dem Bau beauftragt. Die Kretschmarsche Handschrift im Corps-de-logis ist in den beiden Flügelbauten heute allerdings nur mehr andeutungsweise zu erkennen.
Ursprünglich als Jagdschloss geplant, nimmt Schloss Münchweiler im Laufe der Bautätigkeit Form und Maße eines Herrenschlosses an. In den Grundzügen entsteht ein Bau, der dem Hochbarock verpflichtet ist. Er wird bis zum Jahr 1773 um zwei Giebelfronten erweitert. Die Jahre der Französischen Revolution übersteht Schloss Münchweiler recht unbeschadet, auch weil französische Truppen im Gebäude Quartier nehmen, während die Eigentümer sich jenseits des Rheins in Sicherheit bringen können. Im Jahr 1801 kann Familie von Zandt Gebäude und Ländereien zurückkaufen. Das Mobiliar des Schlosses geht allerdings während der Revolutionswirren unwiederbringlich verloren.
1840 bis 1997
Um 1840 ist Gut Münchweiler hoch verschuldet. Der Gläubiger, dem zu jenem Zeitpunkt 50 Prozent des Besitzes gehören, heißt Johann Baptist Schaack. Er ist ein vermögender Kaufmann aus Trier. Seine Tochter Catharina Schaack heiratet René von Zandt. Die Erben von René und Catharina von Zandt teilen das Schloss unter sich auf. Zwischen 1860 und 1886 erleben so der Nord- und der Südflügel des Baus bedeutende Veränderungen. Ursprünglich waren beide Seitenflügel gleich. Im rechten Flügel befand sich eine Kapelle. Im Jahr 1886 kommen zwei weitere Flügel hinzu. In dem zum Garten gelegenen Flügel wird die Kapelle verlegt. Das Portal wird der Nepomuk-Kapelle des ehemaligen Eisenwerkes Münchweiler entnommen. Ungewöhnlicherweise wird der Ehrenhof von Schloss Münchweiler von Wirtschafts- und Nebengebäuden eingegrenzt, die heute allerdings zum Teil nur noch ruinenhaft erhalten sind. Das bewegte Portal, die Freitreppe und auch die doppelläufige Innentreppe – sind in hoher Qualität in den Formen des Hochbarocks ausgebildet.
Das Ende des Ersten Weltkrieges, Reparationen und Weltwirtschaftskrise erzwingen 1932 Landverkäufe, die zur Entstehung des Ortes Münchweiler führen. Der Verlust von Substanz und Ländereien führt zu einem dauerhaften Niedergang von Schloss und dazugehöriger Anlage.
Nach dem Zweiten Weltkrieg beherbergt das Schloss eine Gaststätte. Das Gebäude erlebt derweil einen rasanten Verfall. Ende der 1990er Jahre erinnert nur noch wenig an die einstige Pracht, die das Schloss früher auszeichnete. Im Jahr 1997 übernimmt der Adoptivsohn von Brigitte von Zandt – sie ist die letzte Schlossbesitzerin aus dem Geschlecht der von Zandt – Dietrich-Bernhard von Hagke, die Geschicke auf Schloss Münchweiler.
Die Sanierung ab 1997
Im Jahr 1997 beginnen erste Restaurierungs- und Sicherungsarbeiten. Unterstützt von öffentlicher Hand und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wird das Gebäude fast komplett saniert. Die verschiedenen Dachflächen werden sukzessive gesichert und neu eingedeckt. Heute besitzt das Schloss wieder eine vollständige Schieferbedachung. In den Jahren 2001/2002 werden die Sicherung von Wänden, Decken und des Treppenhauses im Haupthaus in Angriff genommen. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten, die weite Teile des Gebäudes in den historischen Zustand versetzen, nehmen rund zehn Jahre in Anspruch.
Heutige Nutzung
Von 1999 bis 2000 entsteht parallel zur Sanierung des Schlosses an Stelle des südlichen Wirtschaftstraktes ein Hotel. 2007 öffnet ein Café in einem Seitenflügel von Schloss Münchweiler. Die Stadtverwaltung Wadern unterhält im Gebäude ein Trauzimmer. Einzelne Teile des Gebäudes sind der Öffentlichkeit heute wieder zugänglich.
Literatur
- Fritz Glutting, Heimatbuch Nunkirchen, Selbstverlag, 1992.
- Jochen Kuttler, Wie vor Jahr und Tag: ein Ausflug in die Vergangenheit von Nunkirchen und Münchweiler, 2004.
- Matthias Müller, Nunkirchen/Münchweiler – ein Heimatbuch, Fremden-Verkehrsverein Nunkirchen-Münchweiler, 1957.
- Literatur zu Schloss Münchweiler in der Saarländischen Bibliographie
Weblinks
Einzelnachweise
- Wappen Zandt von Merl bei Welt der Wappen abgerufen am 23. Juni 2021