Schloss Burgkemnitz
Das Schloss Burgkemnitz, auch als Rittergut bezeichnet, ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk im Ortsteil Burgkemnitz der Gemeinde Muldestausee im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Schloss unter der Erfassungsnummer 094 96603 als Baudenkmal verzeichnet.[1] Es hat die Adresse Schlaitzer Straße 14.
Geschichte
Die Schlossanlage ging aus einer mittelalterlichen Wasserburg hervor und ging 1665 aus dem Besitz derer von Koseritz an Bodo von Bodenhausen. Das heutige zweigeschossige Bauwerk mit seinen drei Flügeln entstand 1869 unter Hans Bodo Freiherr von Bodenhausen (1841–1921), verheiratet mit Luise von Müller.[2] Beim Bau im Neurenaissancestil wurden einige ältere Teile mit einbezogen. Zum Schloss Burgkemnitz gehörte das Rittergut mit 2080 ha Land, davon waren immerhin 1477 ha Wald,[3] Der letzte Besitzer nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Enteignung während der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone im Jahr 1945 war der Landrat Hans Kraft Freiherr von Bodenhausen.
Das Schloss wurde anschließend als Erholungsheim und SED-Parteischule genutzt. Die Caritas erwarb nach der Wende das Gelände und errichtet einige Neubauten, bekannt als Wohn- und Förderstätte St. Lorenz. Das Schloss selber steht leer.[4]
Beschreibung
Das Bauwerk verfügt über zwei seitliche Ecktürme, an der Nordseite befindet sich ein korbbogiges Portal, im Bogenfeld darüber ist eine um das Jahr 1696 datierte Inschrift. Die Portale an der Hofseite stammen von den Vorgängerbauten. In großen Teilen blieb die historische Ausstattung erhalten.
Zur Schlossanlage gehört ein großer Park mit mehreren Teichen.[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt
- Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Wilhelm v. Blaschek, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser / A (Uradel/ bis 1400 nobilitiert) 1959. In: Ausschuss für adelsrechtlichen Fragen der deutschen Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Genealogisches Handbuch des Adels, von 1951 bis 2015. Band III, Nr. 21. C. A. Starke, 1959, ISSN 0435-2408, S. 18–20 (d-nb.info [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
- Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Niekammer’s Landwirtschatliche Güter-Adreßbücher, Band V, Provinz Sachsen. 1922. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter von ungefähr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer zu Halle a. S. (Hrsg.): Verzeichnis der für die Landwirtschaft wichtigen Behörden und Körperschaften. 3. Auflage. V der Reihe von Paul Niekammer. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 110–115 (slub-dresden.de [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
- Hans und Doris Maresch: Sachsen-Anhalts Schlösser, Burgen & Herrensitze. Husum, 2015, ISBN 978-3-89876-776-7, S. 48.