Kraft von Bodenhausen

Hans Kraft v​on Bodenhausen (* 22. Februar 1871 i​n Dresden; † 19. März 1952 i​n Zeitz) w​ar ein preußischer Gutsbesitzer u​nd Landrat.

Leben

Rittergut Burgkemnitz um 1875/77, Sammlung Alexander Duncker

Kraft v​on Bodenhausen stammte a​us dem sächsischen Zweig d​es Adelsgeschlechts Bodenhausen. Seine Eltern w​aren Hans Bodo v​on Bodenhausen[1] u​nd die Offizierstochter Luise v​on Müller (1850–1935). Der Vater w​ar Fideikommissherr u​nd Rechtsritter d​es Johanniterordens.[2] Er besaß d​ie Rittergüter Burgkemnitz m​it 2080 h​a Land, d​avon 1477 h​a Wald,[3] u​nd zeitweise d​ie 1412 h​a für Schköna, i​m Zeitbesitz d​es Freifräuleins Henriette v​on Bodenhausen.

Kraft Hans v​on Bodenhausen verbrachte s​eine Schulzeit i​n Berlin, a​m Königstädtischen Gymnasium.[4] Dann studierte e​r Rechtswissenschaft i​n Bonn u​nd wurde d​ort 1887 Mitglied d​es Corps Borussia Bonn.[5] Bodenhausen w​urde zum Dr. iur. promoviert u​nd 1902 kommissarischer Nachfolger d​es Landrats i​n Bitterfeld, Wilhelm Karl Johann Moritz Graf z​u Solms-Sonnenwalde a​uf Rösa. Im preußischen Kreis Bitterfeld d​es Regierungsbezirkes Merseburg d​er Provinz Sachsen wirkte e​r von 1903 b​is 1920.

1903 heiratete Bodenhausen Wilhelmine (Mimi) Freiin v​on Recke, d​eren Vater w​ar Wirklicher Geheimer Rat u​nd Regierungspräsident. Das Ehepaar h​atte zwei Töchter u​nd drei Söhne. Die Eltern statteten i​hre Kinder m​it umfangreichen Besitztum aus. Der älteste Sohn Kraft (1905–1945) erhielt d​as mecklenburgische Lehngut Groß Miltzow, Bodo Eberhard b​ekam Helpt,[6] a​n der Grenze v​on Brandenburg z​u Mecklenburg gelegen. Und d​em Sohn Ado übertrug m​an Pöhl i​m Vogtland. Tochter Maria w​urde in Thüringen d​as Gut Teuritz überschrieben. Die zweite Tochter Anna-Luise heiratete d​en Rittergutsbesitzer, Major a. D. u​nd später bekannt gewordenen Schriftsteller Martin von Katte-Zollchow. Nach Überlieferungen[7] d​es Schwiegersohnes Katte leitete Bodenhausen d​ie Güter seiner Kinder.

Kraft v​on Bodenhausen t​rat wie s​ein Vater d​er traditionsreichen Kongregation d​es Johanniterordens bei, Ehrenritter 1905, Rechtsritter 1920.[8] Kraft u​nd Wilhelmine v​on Bodenhausen blieben i​m Osten Deutschlands. Kraft v​on Bodenhausen-Burgkemnitz s​tarb in Zeitz, Wilhelmine l​ebte dann weiter d​ort im Wilhelminenstift.

Literatur

  • Walther Hubatsch (Begründer): Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe A: Preußen. Band 6: Thomas Klein: Provinz Sachsen. Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn 1975, ISBN 3-87969-118-5, S. 105.

Einzelnachweise

  1. Stammtafeln der Familie von Bodenhausen mit Belegen. 1865. Tafel VII. In: Als Manuskript gedruckt (Hrsg.): Genealogie. Druck der Dieterichschen Univ.- Buchdruckerei W. Fr. Kästner, Göttingen 1865, S. Tafel VII (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. Oktober 2021]).
  2. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Wilhelm v. Blaschek, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser / A (Uradel/ bis 1400 nobilitiert) 1959. In: Ausschuss für adelsrechtlichen Fragen der deutschen Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Genealogisches Handbuch des Adels, von 1951 bis 2015. Band III, Nr. 21. C. A. Starke, 1959, ISSN 0435-2408, S. 18–20 (d-nb.info [abgerufen am 2. Oktober 2021]).
  3. Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Niekammer’s Landwirtschatliche Güter-Adreßbücher, Band V, Provinz Sachsen. 1922. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter von ungefähr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer zu Halle a. S. (Hrsg.): Verzeichnis der für die Landwirtschaft wichtigen Behörden und Körperschaften. 3. Auflage. V der Reihe Niekammer. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 110–115 (slub-dresden.de [abgerufen am 2. Oktober 2021]).
  4. Königstädtisches Realgymnasium zu Berlin. Jahresbericht über das Schuljahr 1891/92, durch welchen zu der Dienstag, den 5. April 1892 (vormittags von 9 - 1 Uhr) stattfindenden öffentlichen Prüfung der Schüler ergebenst einladet der Direktor Dr. Otto Vogel. 1892. Progr. No. 97. Buchdruckerei von Julies Bahlke, Berlin 1892, S. 21 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. Oktober 2021]).
  5. Kösener Korpslisten 1910, 19, 619.
  6. Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV, Mecklenburg. 1928. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts mit Angabe der Gutseigenschaft, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Niekammer (Hrsg.): Letzte Ausgabe. 4. Auflage. Band IV. Niekammer’s Güter-Adreßbuch G.m.b.H., Leipzig 1928, S. 259 (g-h-h.de [abgerufen am 2. Oktober 2021]).
  7. Martin von Katte: Schwarz auf Weiß. Erinnerungen eines Neunzigjährigen. In: Autobiographie. Siedler-Verlag, Berlin 1987, ISBN 978-3-88680-264-7, S. 123–193 (d-nb.info [abgerufen am 2. Oktober 2021]).
  8. Johanniterorden (Hrsg.): Gesamt-Liste der Mitglieder der Balley=Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem nach dem Stande vom 10. März 1931. Eigenverlag, Berlin 1931, S. 210 (kit.edu [abgerufen am 2. Oktober 2021]).
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