Schleifmühle (Bischbrunn)
Die Schleifmühle ist eine Einöde[2][3] im Außenbereich in der Gemarkung Bischbrunner Forst der Gemeinde Bischbrunn im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart in Bayern.
Schleifmühle Gemeinde Bischbrunn | |
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Höhe: | 281 m ü. NHN |
Einwohner: | 8 (23. Jan. 2020)[1] |
Postleitzahl: | 97852 |
Vorwahl: | 09394 |
Das Hauptgebäude der Schleifmühle |
Lage
Sie ist die oberste Mühle im Mühlental (Haslochbach und Schleifbach), bestehend aus insgesamt vier festen Gebäuden. Sas Mühlenanwesen liegt mittleren Teil des Schleifbachs, der aus Nordwesten von der Spessarthöhe parallel zur Autobahn A3 ins Tal fließt und nach der Mühle rechtwinklig nach Südwesten am Finstereck vorbei an der Zwieselmühle vorbeifließt und hier in den Haslochbach mündet.
Die nächstgelegenen Ortschaften sind von der Schleifmühle mehrere Kilometer entfernt. Keine geteerten Zufahrtswege – ausschließlich Schotterstrecken – führen ins abgelegene Tal zur ehemaligen Mühle. Das Anwesen hat keinen Anschluss an eine öffentliche Wasser- bzw. Abwasserversorgung, sondern hat eine eigene Quelle und Kläranlage.[4]
Beschreibung
1694 wurde sie bei der Vermessung des Spessart als „Springmühle“ erstmals erwähnt. 1772 ließ hier Johann Sator, der sagenumwobene Förster der Kurmainz und berüchtigt für die Tötung des bekannten Spessartwilddiebs Johann Adam Hasenstab, seinen Sohn Johann Adam taufen. 1812 durch Requirierung der Mehlvorräte durch napoleonische Truppen verarmte die Mühle zusehends. 1891 übernahm der Pächter des oberhalb des Schleifbachtals liegenden Baumgartshofes, Johann Macarius Fries, die Schleifmühle. 1911 werden die Gebäude der Mühle vom Müllermeister Emil Christ, Schwiegersohn von Johann Macarius Fries, aufgestockt und das Mahlwerk modernisiert.
Seit 1929 steht neben der Mühle eine Kapelle, die für eine erfolgreiche Geburt nach mehreren Schwangerschaftsabgängen errichtet wurde und heute als Baudenkmal mit der Nummer D-6-77-120-12 ausgewiesen ist (Siehe auch|Liste der Baudenkmäler in Bischbrunn#Schleifmühle). Die Erbauer waren Emil Christ und Eugen Fries. Die Kapelle ist im Privatbesitz der Mühlenherren, kann aber auf Anfrage für Gottesdienste und Feierlichkeiten zur Verfügung gestellt werden.
Im Jahre 1941 brannte die Mühle komplett nieder, wurde aber sofort wieder errichtet. 1970 wurde die Gastwirtschaft eröffnet[5], die seit 1996 auch Pension anbietet[4]. 1974 wurde der Mühlenbetrieb aufgegeben[4], so dass heute noch Landwirtschaft und Tourismus das Anwesen kennzeichnen. Am 1. Januar 2009 kam der Weiler mit der Auflösung der Waldgemarkung Bischbrunner Forst durch Eingemeindung nach Bischbrunn.
Weblinks
- Zur Geschichte der Mühle, Webseite der Besitzer
- Tafel 6: Mühlenstraße Haseltal. Start an der Schleifmühle, Beschreibungstafel des Spessartrundweges Mühlenstraße Haseltal des Archäologischen Spessartprojektes auf www.spessartprojekt.de
- Schleifmühle in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Einzelnachweise
- Wir über uns, Webseite der Schleifmühle; abgerufen am 12. Februar 2020
- Chronik der Gemeinde Bischbrunn auf der Gemeindewebseite www.bischbrunn.de; abgerufen am 12. Februar 2020
- Hrsg.: Gemeinde Bischbrunn-Oberndorf: Beiträge zur Geschichte – Bischbrunn / Oberndorf (Band 1), Verlag Triltsch, Würzburg 1992, ISBN 978-3-980-3239-0-1. 238 Seiten
- Wir über uns, Webseite der Schleifmühle; abgerufen am 7. Mai 2018
- Informationstafel an der Schleifmühle