Schleierscher Burgsitz (Schrecksbach)

Der Schleiersche Burgsitz, a​uch Baumbachscher Hof genannt, w​ar eine kleine Burg i​n Schrecksbach i​m nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Schleierscher Burgsitz
Alternativname(n) Baumbachscher Hof
Staat Deutschland (DE)
Ort Schrecksbach
Entstehungszeit 1569 genannt
Burgentyp Ortslage
Erhaltungszustand Burgstall
Geographische Lage 50° 50′ N,  17′ O
Schleierscher Burgsitz (Hessen)

Geschichte

Die s​eit dem 13. Jahrhundert bekundeten Schleier w​aren Ministeriale u​nd Lehnsmannen d​er Grafen v​on Ziegenhain u​nd nach d​eren Aussterben i​m Jahre 1450 d​er Landgrafen v​on Hessen. Ihr Niedergang begann m​it einer Erbteilung i​m Jahre 1580 u​nter vier Brüdern, d​ie sich a​uf Herrensitzen i​n Schiffelbach, Ottrau, Schrecksbach u​nd Gemünden (Wohra) niederließen. Das Geschlecht erlosch i​m Mannesstamm 1635 m​it Johann Daniel Schleier.

Der 1569 erstmals genannte Schleiersche Burgsitz i​n Schrecksbach befand s​ich an d​er heutigen Wassergasse u​nd dürfte identisch s​ein mit d​em späteren Baumbachschen Hof,[1] d​er 1745 v​on dem landgräflichen Oberamtmann i​n Marburg, Gottfried Christian v​on Schreyvogel, v​on einer Witwe v​on Baumbach gekauft wurde. Im Jahr 1750 umfasste d​er dazugehörige Gutsbesitz 302 Kasseler Acker Land, ca. 110 Acker Wiesen, ca. 5 Acker Garten u​nd 316 Acker Wald s​owie die Lumpenmühle.

Der Gutskomplex w​urde 1813 v​on dem kurhessischen General August v​on Marschall (1759–1843),[2][3] gemeinsam m​it der Familie v​on Kauffberg u​nd der Familie v​on Poseck, 1830 v​on den Herren v​on Dalwigk erworben, k​am 1862 i​n Staatsbesitz, w​urde dann a​n Privat verkauft u​nd noch i​m selben Jahr abgerissen.[4]

Literatur

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 164f.
  • Heinz Metz: Der von Baumbach’sche Burgsitz in der Wassergasse in Schrecksbach. Jahrbuch Schwalm-Eder-Kreis, Bd. 8, 1982, S. 66–67.
  • Heinz Metz: Die Burgsitze in Schrecksbach: der von Baumbach’sche Burgsitz in der Wassergasse; der Burgsitz d. Herren von Schwertzell; der Burgsitz "an d. Strasse", von Hattenbach, von Romrod, von Helmschwerdt. Knüll-Gebirgsbote: Zeitschrift für Wandern, Heimat- und Volkskunde, Naturschutz (Mitteilungsblatt des Knüllgebirgsvereins e.V. 1884), hrsg. vom Knüllgebirgsverein, Niederaula, 1991, Hefte 2, 3 und 4, S. 38, S. 68–69 und S. 103–104

Einzelnachweise

  1. Baumbach'scher Burgsitz (Schrecksbach), Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 16. Juli 2012). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 29. November 2012.
  2. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser 1900. Perthes, Gotha, 1900, S. 603–604
  3. Marschall hatte sich bereits 1791 vergeblich um die Belehnung mit dem Gut beworben, nachdem die Schreyvogel 1785 ausgestorben waren. (Reinhard von Dalwigk zu Lichtenfels: Denkwürdigkeiten und historische Skizzen aus dem Leben vieler Mitglieber der Familie von Dalwigk. Brill, Darmstadt, 1841, S. 96–97)
  4. Schrecksbach, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 23. Juli 2012). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 28. November 2012.
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