Schlacht von Okehazama

Die Schlacht v​on Okehazama (jap. 桶狭間の戦い Okehazama n​o tatakai) bzw. Schlacht v​on Dengakuhazama (田楽狭間の戦い, Dengakuhazama n​o tatakai) w​ar eine Entscheidungsschlacht i​n der japanischen Sengoku-Zeit u​nd fand a​m 12. Juni 1560 (traditionell: Eiroku 3/5/19) b​eim heutigen Toyoake statt. Hier trafen erstmals d​ie Drei Reichseiniger aufeinander.

Der Angriff Nobunagas, fiktive Darstellung, Farbholzschnitt von Utagawa Toyonobu, 1882
Schlacht von Okehazama, zwei Blätter eines Triptychons, Farbholzschnitt von Migita Toshihide, um 1880
Karte der japanischen Provinzen (Owari rot markiert)

Bedeutung

Der Ausgang d​er Schlacht v​on Dengakuhazama besiegelte d​en Untergang e​ines der einflussreichsten Sengoku-Daimyō-Häuser, d​er Imagawa, gleichzeitig d​en Aufstieg d​es ersten d​er späteren d​rei Reichseiniger Oda Nobunaga, v​on einem Provinzherrscher z​u einer d​er einflussreichsten u​nd prägendsten Personen d​er Zeit; u​nd damit a​uch den Anfang d​er Einflussnahme d​er Oda a​uf die nationale Geschichte Japans. Der einflussreichste Herrscher d​er Imagawa, Imagawa Yoshimoto, f​and den Tod, obwohl e​r schätzungsweise d​as Zehnfache d​er Truppen seiner Gegner u​m sich versammelt hatte. Außerdem s​tieg in d​er Folge d​er zweite d​er drei Reichseiniger, Toyotomi Hideyoshi v​on einem Imagawa-Gefolgsmann z​u einem General u​nter Oda Nobunaga a​uf und begann ebenfalls Einfluss z​u nehmen.

Hergang

Imagawa Yoshimoto h​atte von seiner Heimat Provinz Suruga a​us den Marsch a​uf die Hauptstadt d​es Tennō Kyōto begonnen, u​m zum n​euen Shōgun ernannt z​u werden. Mit e​twa 25.000 Mann (der Chronist d​er Imagawa schrieb 40.000) f​iel er 1560 i​n die westlich a​n seine Provinz Mikawa angrenzende Provinz Owari v​on Oda Nobunaga e​in und ließ d​ie Grenzbefestigungen Washizu u​nd Marune schleifen. Oda Nobunaga sammelte jedoch hastig Truppen, obwohl i​n großer Unterzahl, u​nd stellte s​ich seinem Gegner.

Imagawa Yoshimoto hatte sein Lager beim Dorf Okehazama in der Talenge Dengakuhazama aufgeschlagen. Siegessicher feierten seine Truppen nach den anfänglichen Erfolgen. Auch einige bekannte Kämpfer wie Hattori Hanzō waren in seinen Reihen. Nachts, in einem starken Unwetter, führte Oda Nobunaga jedoch einen Überraschungsangriff mit nur etwa 2000 bis 3000 Mann, es heißt, Bauern ließen ihre Werkzeuge auf den Acker fallen und folgten ihm, da sein Gefolge so kümmerlich aussah, es habe keine Hoffnung auf einen Sieg gegeben.[1] Er hatte einen Teil frontal angreifen lassen, und mit einem anderen die Talenge umgangen und sich von hinten durch einen Wald genähert. Durch den Lärm des Sturms und den Alkohol abgelenkt sowie durch die Zweiseitentaktik überwältigt, starb Yoshimoto mit vielen Vasallen des Hauses Imagawa – Yui Masanobu (由比 正信), Ichinomiya Munekore (一宮 宗是), Matsui Manenobu (松井 宗信) und Ii Naomori (井伊 直盛).[2][3] Viele andere Offiziere, wie auch Toyotomi Hideyoshi, schlossen sich in der Folge Oda Nobunaga an. In der Schlacht nahmen alle Drei Reichseiniger, Oda Nobunaga, Toyotomi Hideyoshi und für die Imagawa Tokugawa Ieyasu teil.[4]

Daraufhin begann Oda Nobunaga s​eine Eroberungskampagnen[5], während Imagawa Ujizane d​en Niedergang d​urch den Tod seines Vaters n​icht abwenden konnte.[6]

Rezeption heute

Die Schlacht w​urde auch i​m japanischen Historiendrama Furin Kazan i​n Staffel 1 Episode 45 m​it vielen bekannten Schauspielern nachgestellt.

Das ehemalige Schlachtfeld i​st heute e​in Park m​it Denkmälern. Der Ort w​ird als historischer Platz nationalen Ranges i​m Geschichtslehrplan vermittelt.

Literatur

  • Ōta Gyūichi: The Chronicle of Lord Nobunaga (= Brill's Japanese Studies Library. 36). Brill, Leiden u. a. 2011, ISBN 978-90-04-20162-0.
  • Stephen Turnbull: Battles of the Samurai. Arms and Armour Press, London 1987, ISBN 0-85368-826-5.
Commons: Schlacht von Okehazama – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. oocities.org
  2. Battle of Okehazama. wiki.samurai-archives.com, abgerufen am 5. Januar 2015 (englisch).
  3. Battle of Okehazama. sengoku-period.wikia.com, abgerufen am 5. Januar 2015 (englisch).
  4. Richard Bowring, Peter Kornicki (Hrsg.): The Cambridge Encyclopedia of Japan. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1993, ISBN 0-521-40352-9, S. 65, rechte Seite ab dem zweiten Absatz.
  5. John Whitney Hall: Japan. From Prehistory To Modern Times (= Michigan Classics in Japanese Studies. 7). The University of Michigan – Center for Japanese Studies, Ann Arbor MI 1991, ISBN 0-939512-54-8, S. 143.
  6. britannica.com
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