Schlacht in den Westalpen (1940)
Die Schlacht in den Westalpen (italienisch Battaglia delle Alpi Occidentali, französisch Bataille des Alpes) bezeichnet Kriegshandlungen zwischen dem Königreich Italien und Frankreich zwischen der Italiens Kriegserklärung an Frankreich und Großbritannien am 10. und dem 25. Juni 1940, als Frankreich einen Waffenstillstand mit Deutschland schloss.
Vorgeschichte
Während der letzten Etappen des deutschen Westfeldzuges marschierte die italienische Armee unter dem Oberbefehl von Kronprinz Umberto von Savoyen an der Grenze zu Frankreich auf und eröffnete am 21. Juni 1940 einen erfolglosen Angriff an der in diesem Abschnitt stark befestigten Maginotlinie.
Verlauf
Die französische Armée des Alpes unter General René Olry zählte nominell zwar 175.000 Mann, am 10. Juni standen aber nur ungefähr 85.000 Soldaten an der Front. Weitere 30.000 Soldaten wurden zwar zusätzlich im Raum Lyon gesammelt, kamen aber aufgrund mangelnder Ausbildung und Bewaffnung nicht zum Einsatz, während etwa 70.000 ältere Reservisten zur Verfügung standen aber niemals in Kämpfe eintraten.
Am Vorabend des Angriffs der italienischen 4. Armee (General Guzzoni) konnte General Olry folgende Verbände zur Abwehr des Gegners bereitstellen:
XIV. Armeekorps, General Etienne Beynet
- 66. und 64. Infanteriedivision, General Boucher und de Saint-Vincent
- Befestigter Sektor Savoyen, Oberst de la Baume und General Cyvoct
- Befestigter Sektor Seealpen, General Magnien
XV. Armeekorps, General Alfred Montagne
- 65. Infanterie-Division Division, General de Saint-Julien
- 2. Kolonial-Division, General Maignan
Folgen
Erst nach dem Zusammenbruch der französischen Armee angesichts des unaufhaltsamen Vormarsches der deutschen Wehrmacht war die Regierung von Philippe Pétain gezwungen, einen Waffenstillstand mit Deutschland einzugehen. Im Rahmen dieser Verhandlungen wurde dem besiegten Frankreich auferlegt, sich auch dem italienischen Verbündeten zu ergeben. Nach begrenzten territorialen Gewinnen und einem erheblichen strategischen Scheitern der italienischen Armee wurde am 24. Juni 1940 in der Villa Incisa bei Rom ein separater Waffenstillstand zwischen Frankreich und Italien unterzeichnet, der am folgenden Tag in Kraft trat. Direkt im Anschluss daran begann die italienische Besetzung Südostfrankreichs.
Literatur
- Eddy Bauer: Controstoria della seconda guerra mondiale. (= Band II). Res Gestae, Mailand 2015, ISBN 978-88-6697-110-8.
- Giorgio Bocca: Storia d’Italia nella guerra fascista 1940–1943. Mondadori, Mailand 1996, ISBN 88-04-41214-3.
- Emilio Faldella: L’Italia e la seconda guerra mondiale. Cappelli Editore, Forlì 1960.
- Renzo De Felice: Mussolini il duce. Vol. II – Lo stato totalitario (1936–1940). Einaudi, Mailand 2008, ISBN 978-88-06-19568-7.
- Renzo De Felice: Mussolini l’alleato. Vol. I – L’Italia in guerra (1940–1943). Einaudi, Mailand 2008, ISBN 978-88-06-19570-0.
- Alberto Fenoglio: Il vallo alpino. Le fortificazioni delle Alpi occidentali durante la seconda guerra mondiale. Susa Libri, S. Ambrogio di Torino 1992.
- Vincenzo Gallinari: Le operazioni del giugno 1940 sulle Alpi occidentali. Uffico Storico Stato Maggiore dell’Esercito, Rom 1989 (Digitalisat).
- Denis Mack Smith: Le guerre del Duce. Mondadori, Mailand 1992, ISBN 88-04-35836-X.
- Giorgio Rochat: Le guerre italiane 1935–1943. Einaudi, Mailand 2008, ISBN 978-88-06-19168-9.
- Giorgio Rochat: La campagna italiana sulle Alpi occidentali nel giugno 1940. In: Istituto Storico della Resistenaz dell’Età Contemporanea della Provincia di Savona (Hrsg.): Quaderni Savonesi. Nr. 22 – November 2010, S. 4–31 (PDF).
Weblinks
Einzelnachweise
- Vincenzo Gallinari: Le operazioni del giugno 1940 sulle Alpi occidentali. S. 51.
- Giorgio Rochat: Le guerre italiane 1935–1943. S. 248.
- Vincenzo Gallinari: Le operazioni del giugno 1940 sulle Alpi occidentali. S. 206.
- Giorgio Rochat: La campagna italiana sulle Alpi occidentali nel giugno 1940. S. 8.