Schate

Schate i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Werther i​m Landkreis Nordhausen i​n Thüringen.

Schate
Gemeinde Werther
Höhe: 195 m
Einwohner: 81 (1. Okt. 2019)
Postleitzahl: 99735
Vorwahl: 03631
Schate (Thüringen)

Lage von Schate in Thüringen

Modernisiertes Siedlungshaus in Schate-West (2013)
Modernisiertes Siedlungshaus in Schate-West (2013)

Geografie

Schate-West u​nd Schate-Ost liegen nördlich e​twa einen Kilometer v​on Großwerther entfernt. Sie liegen a​m Fuß d​es Siechenberges. Die Landesstraße 1036 führt d​urch den Ort u​nd die Bahnstrecke Nordhausen–Wolkramshausen verläuft westlich d​er Ansiedlung.

Gewässer

Durch Schate fließt d​er Schatebach. In Schate-Ost befindet s​ich außerdem e​in kleiner Teich, d​er Schateteich, dessen Abfluss mündet i​n den Schatebach.

Geschichte

Der spätere Gutsbereich war bereits in der Jungsteinzeit von viehzüchtenden Ackerbauern besiedelt, die der Kultur der Linienbandkeramik angehörten. Entsprechende Bodenfunde wurden auf die Zeit um 4.000 vor Chr. datiert. Der Name Schate ist eine Ableitung von „schattigem Hagen“. Der Ort wurde bereits 1266 erstmals urkundlich erwähnt.[1] 1506 wurde das Dorf schon als Wüstung geführt. Schate war dann Vorwerk des Ritterguts in Großwerther. Eine Wassermühle, die Schatmühle, wurde von einer sehr ergiebigen Quelle (Hungerborn, Heller) gespeist und bis Anfang der 1920er Jahre betrieben. In Schate gab es auch eine Gutsschäferei mit einer modernen Hochfahrtsscheune aus der Vorkriegszeit, die 1948 durch Leichtsinn abbrannte. An ihrer Stelle entstand eine neue Schäferei. In Schate wurden im 19. Jahrhundert Kirschfeste gefeiert, die beendet wurden, nachdem es einen Toten durch Schlägerei gegeben hatte.

Am 8. April 1945 w​urde ein Truppentransport d​er Wehrmacht m​it einer motorisierten Einheit a​uf der Bahnstrecke i​n Schate a​us der Luft angegriffen u​nd zerstört. Explodierende Munition verhinderte über Tage d​ie Bergung d​er Toten.[2]

In Nachbarschaft z​um früheren Kirchdorf Schate w​urde nach 1945 e​ine Neubauernsiedlung errichtet (Schate West). Diese Bauern gingen d​ann auch i​n den 1950er Jahren d​en Weg d​er Kollektivierung i​hrer Höfe.[3]

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 247
  2. Jürgen Möller: Der Kampf um den Harz. April 1945. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2011. S. 65. ISBN 978-3-86777-257-0
  3. Gemeinde Werther stellt Ortsteile vor (Memento des Originals vom 11. März 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.werther.de Abgefragt am 9. Dezember 2011
Commons: Schate – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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