Schallenberg (Adelsgeschlecht)

Die Familie Schallenberg (auch Schallenberger) ist ein österreichisches Adelsgeschlecht, welches bis zum Inkrafttreten des Adelsaufhebungsgesetzes 1919 Adelstitel führen durfte.

Das Stammwappen derer von Schallenberg nach Johann Siebmacher (Wappen gespiegelt)

Im Mittelalter stellte es Grundherren im Mühlviertel und übte Ministerialdienst für das Bistum Passau aus. In der Frühen Neuzeit stieg es zum Reichsgrafenstand auf.

Geschichte

Der Stammsitz des Adelsgeschlechts Schloss St. Ulrich im Mühlkreis besteht heute nicht mehr. Erstmals erwähnt wird das Geschlecht unter dem Namen de sancto Ulrico (‚Grundherren von St. Ulrich‘) im Jahre 1190 in den Urkunden des Stifts Sankt Nikola bei Passau. Ab dem 13. Jahrhundert nennt sich die Familie nach der Burg Schallenberg in der Gemeinde Kleinzell im Mühlkreis. In einer verschriftlichten Seelgerätstiftung an das Kloster Wilhering aus dem Jahr 1260 ist mit Heinricus de Salhinberc der heutige Geschlechtsname erstmals erwähnt worden.[1] Die Stammreihe beginnt im 14. Jahrhundert mit Pilgerim von Schallenberg. Es liegt eigentlich mhd. salhe (‚Sal-Weide‘) oder der altdeutsche Name Salcho zugrunde, was zu Schall assimiliert wurde.

Im Jahre 1636 erhielten die Schallenberger das Freiherrndiplom, das im Jahre 1656 bestätigt wurde, und im Jahre 1666 den Reichsgrafenstand. Das Indigenat im Königreich Ungarn erhielt die Familie 1688.

Von 1720 bis 1803 befand sich das Schloss Rosenau (Gemeinde Zwettl-Niederösterreich) im Besitz der Familie. Leopold Christoph von Schallenberg ließ es nach den Plänen von Baumeister Joseph Munggenast in barockem Stil umbauen und richtete darin unter anderem eine Freimaurerloge ein.

Wappen

Das gemehrte Wappen der Schallenberger aus dem Wappenbuch der Österreichischen Monarchie, 1831–1868.

Blasonierung: Das Stammwappen zeigt in von Gold und Schwarz geteilt, oben einen roten, wachsenden, gekrönten (doppelt) geschweiften Löwen.

Bekannte Mitglieder der Familie

Siehe auch

Literatur

    Commons: Schallenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band 3. Wien 1862, CCXCI, S. 275 (archive.org „Heinrico de salhinberc“ als Zeuge): „1260. Sighard Piber schenkt dem Kloster Wilhering 47 Pfund Pfennige zum Seelgeräth.“
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