Sapadnaja Liza (Fjord)
Sapadnaja Liza (russisch Западная Лица) ist ein in die Motowski-Bucht (russisch Мотовский залив) der Barentssee mündender Fjord an der Nordküste der Halbinsel Kola im schwer zugänglichen, unwirtlichen hohen Norden Russlands.
Sapadnaja Liza Западная Лица | ||
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Marinestützpunkt Bolschaja Lopatka | ||
Gewässer | Barentssee | |
Landmasse | Festland Europa | |
Geographische Lage | 69° 26′ 0″ N, 32° 20′ 0″ O | |
Zuflüsse | Sapadnaja Liza |
Der von 80 bis 100 m hohen felsigen Steilküsten umgebene Fjord windet sich auf einer Länge von etwa 7 Seemeilen in südwestlicher Richtung in das Innere der Kola-Halbinsel. In das westliche Ende des Fjords mündet der Fluss Sapadnaja Liza.
Nutzung
Der Fjord, bis zum Zweiten Weltkrieg noch ungenutzt, ist heute der größte und wichtigste Hafen der russischen Nordflotte. Er befindet sich etwa 45 Kilometer entfernt von der norwegischen Grenze. Zur Versorgung der Militärstützpunkte wurde 1958 südöstlich in unmittelbarer Nähe die Stadt Saosjorsk gegründet.
Im Fjord liegen die Stützpunkte:[1]
Der Hafen beherbergt seit der ersten Einführung von Atom-U-Booten (K-3 Leninski Komsomol) einen maßgeblichen Anteil des nuklearen Abschreckungspotenzials.
Der Fjord ist durch radioaktive Abfälle langfristig belastet. Zahlreiche ausgemusterte Atom-U-Boote liegen hier. In der Andrejewa-Bucht befindet sich die Atommüll-Deponie „Installation 928-III“.
Geschichte: Basis Nord
Im Winter 1939 wurde hier, in der Folge des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts, die Einrichtung einer U-Boot-Basis der Kriegsmarine, der sogenannten Basis Nord, begonnen und einige Schiffe, einschließlich eines Wohnschiffs, wurden dorthin verlegt. Mit der Besetzung Norwegens im April 1940 wurde dieses Vorhaben jedoch obsolet und im August 1940 endgültig abgebrochen.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- Russia: Zapadnaya Litsa Naval Base (Memento vom 12. November 2007 im Internet Archive)
- Michael Salewski: Die Deutschen und die See: Studien zur deutschen Marinegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Teil II. (Historische Mitteilungen, Beiheft 45.) Franz Steiner Verlag, Stuttgart, 2002, ISBN 3-515-08087-2 (S. 175–183: „Basis Nord: Eine fast vergessene Episode aus dem Zweiten Weltkrieg“)