Sangoulé Lamizana

Abubakar Sangoulé Lamizana (* 31. Januar 1916 i​n Dianra; † 26. Mai 2005 i​n Ouagadougou) w​ar ein burkinischer Politiker u​nd General u​nd vom 3. Januar 1966 b​is zum 25. November 1980 zweiter Präsident v​on Obervolta (jetzt Burkina Faso). Vom 8. Februar 1974 b​is zum 7. Juli 1978 übernahm e​r auch d​as Amt d​es Premierministers.

Leben

Lamizana stammte a​us einer einfachen muslimischen Bauernfamilie. Er besuchte d​ie École regionale i​n Ouahigouya u​nd die Schule für afrikanische Offiziere i​n Saint-Louis i​n Senegal. 1936 t​rat er i​n die französische Kolonialarmee ein, kämpfte später i​n Indochina u​nd Algerien u​nd erreichte d​en Rang e​ines Hauptmanns. Nach d​er Unabhängigkeit Obervoltas 1960 w​urde der erfahrene Militär d​amit betraut, d​ie nationalen Streitkräfte n​eu aufzubauen, u​nd 1967 z​um Brigadegeneral ernannt.

Maurice Yaméogo, der Obervolta seit der Unabhängigkeit in ein korruptes und verarmtes Ein-Parteien-Land unter der Union Démocratique Voltaique (UDV) verwandelt hatte, musste nach Massendemonstrationen und einem Generalstreik 1966 seine Macht an den populären Lamizana abgeben, der von den Demonstranten vorgeschlagen wurde. General Lamizana saß vier Jahre einer provisorischen Militärregierung vor, bis 1970 eine neue Verfassung ausgearbeitet wurde, die vorsah, dass nach weiteren vier Jahren eine zivile gewählte Regierung eingesetzt werden sollte. Die UDV erreichte eine große Mehrheit in der Nationalversammlung bei Wahlen unter der neuen Verfassung. Doch nach einer Dürreperiode Anfang der 70er Jahre kam es zu Machtkämpfen innerhalb der Regierung, bei denen sich schließlich Lamizana gegen seinen Premierminister Gérard Kango Ouédraogo durchsetzen konnte und dessen Posten 1974 zusätzlich übernahm. Lamizana war praktisch mit der Machtfülle eines Diktators ausgestattet, führte aber weitere Reformen durch. Lamizana wurde 1978, unterstützt von den Gewerkschaften, bei demokratischen Wahlen in seinem Amt bestätigt, zwei Jahre später aber durch einen unblutigen Militärputsch von Saye Zerbo abgesetzt. 1984 musste er sich vor einem Volkstribunal des mittlerweile Burkina Faso genannten Landes verantworten, wurde aber freigesprochen.

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