Samica (Buchreihe)
Samica ist eine seit 2014 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg herausgegebene, mehrsprachige und interdisziplinär angelegte wissenschaftliche Buchreihe mit Beiträgen zu den Sprachen, Literaturen und Kulturen in Sápmi. Herausgeber sind der Literaturwissenschaftler Thomas Mohnike an der Universität Straßburg und die Linguisten Michael Rießler und Joshua Wilbur an der Universität Freiburg.[1]
Samica | |
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Beschreibung | Wissenschaftliche Buchreihe zu Samischen Studien |
Verlag | Skandinavisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutschland) |
Erstausgabe | 2014 |
Erscheinungsweise | unregelmäßig |
Herausgeber | Thomas Mohnike, Michael Rießler, Joshua Wilbur |
Weblink | Samica |
ISSN (Print) | 2199-6229 |
Geschichte und Profil
Die Buchreihe wurde 2014 als Nachfolger der Kleinen saamischen Schriften gegründet.[2] Wie ihr Vorgänger wendet sich Samica an ein Publikum, das an einem breiten Themenkreis rund um die Samischen Studien interessiert ist. In der Reihe erscheinen Beiträge zu den saamischen Sprachen und Literaturen und zur saamischen Kulturwissenschaft sowie Lehrmaterialien und literarische Texte im Original oder in Übersetzung.[3] Die Ausstattung der Reihe sowie das Logo wurde vom Designer Philipp von Rohden gestaltet; als Satzschrift wird Skolar des Gestalters David Březina verwendet.[4]
Unterstützt wird die Reihe finanziell von den nordischen Staaten (z. B. durch FILI[5] and NORLA[6]), redaktionell von Mitarbeitern in Freiburg und Straßburg sowie ihren Autoren und Übersetzern.[7]
Die Herausgeber der bisher erschienenen Bände sind zum Teil identisch mit den Reihenherausgebern oder wurden in Zusammenarbeit mit externen Autoren und Übersetzern herausgegeben. Band 1 (Grüße aus Lappland) ist die deutsche Übersetzung eines Textes von Nils-Aslak Valkeapää[8] und hatte seine Premiere im Zusammenhang mit Finnlands offiziellem Auftritt als Gastland der Frankfurter Buchmesse 2014.[9] Band 4 (Worte verschwinden / fliegen / zum blauen Licht) ist eine Anthology samischer Lyrik zwischen Tradition und Moderne in deutscher Übersetzung und den parallelen Originaltexten.[10] Es handelt sich um das erste Werk seiner Art auf Deutsch.[11] Band 5 (Johan Turi) ist die deutsche Übersetzung von Harald Gaskis und Gunnar H. Gjengsets Drama über das Leben von Johan Turi, das als Teil der Kunstausstellung HOUSE OF NORWAY im Herbst 2019 vom Beaivváš Sámi Našunálateáhter in Frankfurt aufgeführt wird.[12] Beide Bücher wurden als Teil von Norwegens offiziellem Auftritt als Gastland der Frankfurter Buchmesse 2019 präsentiert.[13][14]
Während die oben genannten Bücher literarische Texte repräsentieren, ist Band 2 (Pitesamisk ordbok) ein Beitrag zur Sprachplanung für Pitesamisch in Norwegen und Schweden[15][16] und konnte in der Tat dazu beitragen, dass diese extrem kleine und vom Aussterben bedrohte Sprache offiziell als Schriftsprache anerkannt wurde.[17]
Bände
- Nils-Aslak Valkeapää: Grüße aus Lappland (= Samica. Band 1). 1. Auflage. Skandinavisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg 2014, ISBN 978-3-9816835-0-9 (180 S., finnisch: Terveisiä lapista. 1970. Übersetzt von Johanna Domokos).
- Joshua Wilbur (Hrsg.): Pitesamisk ordbok : Samt stavningsregler (= Samica. Band 2). 1. Auflage. Skandinavisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg 2016, ISBN 978-3-9816835-1-6 (schwedisch, 200 S.).
- (noch nicht erschienen)
- Johanna Domokos, Christine Schlosser, Michael Rießler (Hrsg.): Worte verschwinden / fliegen / zum blauen Licht. Samische Lyrik von Joik bis Rap. Übersetzt von Christine Schlosser (= Samica. Band 4). 1. Auflage. Skandinavisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg 2019, ISBN 978-3-9816835-3-0 (484 S., Paralleltext in Samisch, Schwedisch, Russisch, Norwegisch, Finnisch bzw. Englisch).
- Harald Gaski, Gunnar H. Gjengset: Johan Turi : Ein Bühnenstück mit einem Joik von Áilloš (= Samica. Band 5). 1. Auflage. Skandinavisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg 2019, ISBN 978-3-9816835-4-7 (112 S., norwegisch (Nynorsk): Johan Turi. Oslo 2019. Übersetzt von Tatjana Krzemien, Anna-Sophia Mäder, Michael Rießler, teilweise Paralleltext in Nordsamisch).
Einzelnachweise
- Provokante Grüße aus Lappland. In: Informationsdienst Wissenschaft (idw). Abgerufen am 13. Oktober 2019.
- Provokante Grüße aus Lappland - Skandinavisten der Universitäten Freiburg und Strasbourg stellen den ersten Band der neuen Buchreihe Samica vor. In: Regio Trends. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
- siehe Homepage von Samica
- Grüße aus Lappland. In: Fonts in Use. Abgerufen am 13. Oktober 2019.
- Finlands litteratur i översättning (Samica ; 1). In: FILI Finnish Literature Exchange. Abgerufen am 13. Oktober 2019.
- Übersetzerin des Monats: Johanna Domokos. In: NORLA, Das norwegische Programm in Frankfurt. Abgerufen am 18. Oktober 2019.
- siehe auch die Angaben in den Impressen der jeweiligen Bände
- Samisches Buch. In: FOLKmagazin. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
- Literatur bringt die Welt ins Haus – Nils-Aslak Valkeapää. In: SCHWARZaufweiss Evelyn Kuttig. Abgerufen am 13. Oktober 2019.
- Buchmesse Frankfurt – Vom Joik zum Rap. Neue Sami Poesie. In: Dirk HuelsTrunk – sound poetry performance. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
- Virtual Panel — Sámi Authors You Should Know. In: The Nordic Center in America. Abgerufen am 24. Oktober 2020: „… the first comprehensive anthology of Sami poetry translated into German“
- Das Sámi National Theatre Beaivváš (SNTB) feiert im Museum Angewandte Kunst die Deutschlandpremiere von JOHAN TURI. In: Museum Angewandte Kunst. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
- Norwegian program in Frankfurt. In: Frankfurt Book Fair 2019 Norway Guest of Honour. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
- Worte verschwinden und fliegen zum blauen Licht. In: Journal Frankfurt. Abgerufen am 17. Oktober 2019.
- Nu kan du ladda hem en pitesamisk ordbok. In: Sameradion & SVT Sápmi. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
- Denne nylanserte ordboka skal redde et svært truet språk. In: NRK Sápmi. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
- Pitesamiskans skriftspråk godkänt. In: Arjeplognytt. Abgerufen am 14. Oktober 2019.