Salus (Unternehmen)
Die SALUS Haus Dr. med. Otto Greither Nachf. GmbH & Co. KG mit Sitz im oberbayerischen Bruckmühl ist ein in über 60 Ländern tätiges Unternehmen.
SALUS Haus Dr. med. Otto Greither Nachf. GmbH & Co. KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1916 |
Sitz | Bruckmühl, Deutschland |
Leitung | Otto Greither |
Mitarbeiterzahl | 400[1] |
Umsatz | 100 Mio. Euro[1] |
Branche | Naturheilmittel |
Website | www.salus.de |
Geschichte
Salus wurde 1916 von Otto Greither (1867–1930) unter dem Namen „Salus-Werk zur Produktion von Naturheilmitteln“ in München gegründet. Der Firmengründer studierte an der Universität München Medizin und erhielt 1892 die staatliche Approbation als Arzt. Eine eigene schwere Krankheit veranlasste ihn zu Nachforschungen und führte schließlich zu der Erkenntnis, dass viele Erkrankungen auf einer Störung des Stoffwechsels basieren. Um diesen auf natürliche Weise zu stabilisieren, entwickelte Otto Greither die „Salus Kur“, ein Produkt, das die Geschichte der Firma begründete.[2]
Seit 1945 wird Salus von Otto Greither, dem Sohn des Firmengründers, geleitet. Unter dem Namen Salus Haus hat das Unternehmen seit 1968 seinen Unternehmenssitz im oberbayerischen Bruckmühl, wo rund 260 Mitarbeiter (Stand: Dezember 2010[3]) Naturarzneien, Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel produzieren.
Organisation
Die Salus-Gruppe setzt sich zusammen aus den drei Einzelunternehmen Salus Haus Dr. med. Otto Greither Nachf. GmbH & Co. KG, Salus Pharma GmbH und Walther Schoenenberger Pflanzensaftwerk GmbH & Co. KG.
1991, im Jahr des 75-jährigen Firmenjubiläums, hat Salus mit dem Walther Schoenenberger Pflanzensaftwerk ein Unternehmen erworben, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1927 zurückreichen. In Magstadt bei Stuttgart hatte der Apotheker und Naturforscher Walther Schoenenberger begonnen, frisch gepresste Heilkräutersäfte zu produzieren.[4] Im Laufe der nachfolgenden Jahre kamen weitere Produkte aus den Bereichen Arznei- und Lebensmittel sowie Kosmetika hinzu. Heute ist Schoenenberger ein Unternehmen der Salus-Gruppe und beschäftigt etwa 75 Mitarbeiter. Die Rohstoffe für die Frischpflanzenpresssäfte von Schoenenberger werden zu einem großen Teil direkt im baden-württembergischen Magstadt und Umgebung angebaut. Ein Teil der Rohstoffe stammt aus behördlich kontrollierten Wildsammlungen. Diese Art der Rohstoffgewinnung erhält die Pflanzenvielfalt, da die natürliche Umgebung nicht verändert wird.[5]
Salus Pharma GmbH (bis 31. Dezember 2010 firmierend als Duopharm)[6] ist als hundertprozentige Tochter von Salus Haus ebenfalls ein Unternehmen der Salus-Gruppe. Salus Pharma bietet seit mehr als 30 Jahren sowohl eigene Naturarzneimittel, als auch die Naturarzneimittel und Gesundheitsprodukte der Unternehmen der Salus-Gruppe in Apotheken an.
Produkte
Die Produktpalette von Salus reicht von Tonika, Tropfen, Kapseln und Dragees über Tees bis zu Heilpflanzen- und Gemüsesäften. Insgesamt werden rund 1.500 verschiedene Artikel in Deutschland und in 60 weiteren Ländern vertrieben.
Annähernd 1.000 Tonnen Rohstoffe werden jährlich verarbeitet. Salus verzichtet grundsätzlich auf gentechnisch verarbeitete Produkte und Zusatzstoffe. Auch den Einsatz von Agro-Gentechnik in der Landwirtschaft und Pflanzenzüchtung lehnt das Unternehmen ab.[7] Auf seinen Versuchsflächen in Bruckmühl baut Salus samenechten gentechnikfreien Bantam-Mais an, weil dieser gentechnisch nicht verunreinigt werden darf.[8]
Mehr als 200 Heilpflanzen, die in Europa nach der atomaren Katastrophe von Tschernobyl radioaktiv belastet und deshalb für die Weiterverarbeitung ungeeignet waren, baut Salus seit 1991 auf einem eigenen Farmbetrieb im Süden Chiles an – nach EU-Bioverordnung. Auf insgesamt 600 Hektar Fläche werden auch vom Aussterben bedrohte Pflanzen kultiviert.[9]
Umwelt und Ökologie
Im Jahr 1995 erwarb Salus in unmittelbarer Nähe zum Firmensitz in Bruckmühl einen Teil von einem der letzten Auwälder an der Mangfall und unterhält dort seitdem ein eigenes, öffentlich-zugängliches Auwald-Biotop mit Kräuterlehrpfad.[9]
Seit 1996 nimmt die Salus-Gruppe am europäischen Umweltmanagementsystem EMAS für praktizierten Umweltschutz (Eco-Management and Audit Scheme) teil und ist Mitglied im Umweltpakt Bayern.[10]
Der geschäftsführende Inhaber des Hauses, Otto Greither, erhielt 2003 den Titel „Ökomanager des Jahres“ von der Wirtschaftszeitung Capital sowie dem WWF[11] und trägt neben zahlreichen anderen Orden, wie dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, auch die Bayerische Staatsmedaille für Umwelt und Gesundheit. Für das soziale Engagement in seinen Betrieben und in der oberbayerischen Gemeinde Bruckmühl erhielt Greither im Juli 2008 die höchste Auszeichnung des Freistaates Bayern – den Bayerischen Verdienstorden.
Die Zertifizierung nach der EU-Bio-Verordnung erfolgt seit deren Inkraftsetzung im Jahre 2007. Salus ist Mitglied der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e.V.
Seit 2010 wird der Salus-Journalistenpreis zur kritischen Berichterstattung über die Agro-Gentechnik ausgeschrieben.[12]
Weblinks
Einzelnachweise
- https://www.salus.de/de/unternehmen/salus-haus/
- Stefan Beyer: „Der Bio-Pionier aus Bruckmühl“, in: Welt am Sonntag vom 4. April 2010. Abgerufen am 29. April 2011
- Salus-Gruppe Gesamt-Umwelterklärung 2018 – 2021. Abgerufen am 20. Mai 2021.
- Klaus Philippscheck: „Der Natur auf der Spur. Die Geschichte der Firma Schoenenberger in Magstadt“. Abgerufen am 31. Mai 2011
- Natürlich Magazin: Natürlich vor Ort - Frisch aus der Natur (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Abgerufen am 31. Mai 2011
- Apotheke Adhoc: PHYTO-HERSTELLER - Duopharm wird zu SALUS Pharma (Memento des Originals vom 17. Februar 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Abgerufen am 31. Mai 2011
- Ralph Schweinfurth: „Ein oberbayerischer Bio-Pionier“, in: Bayerische Staatszeitung vom 13. November 2009
- Bantam-Mais.de. Website der Aktion. Abgerufen am 29. April 2011
- Elisabeth Dostert: „Greithers Kräutergarten“, in: Süddeutsche Zeitung vom 31. Juli 2010
- SALUS Haus Dr. med. Otto Greither Nachf. GmbH: Unternehmensportrait mit Gesamtumwelterklärung 2009-2011 (Memento des Originals vom 23. November 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Abgerufen am 29. April 2011.
- Heiner Effern: „Der Patriarch“, in: Süddeutsche Zeitung vom 27. April 2010
- Salus-Journalistenpreis.de. Website des Salus-Journalistenpreises. Abgerufen am 29. April 2011.