Salman Schasar
Salman Schasar (hebräisch זלמן שז"ר, auch Shneur Zalman Shazar, geboren als Schneiur Salman Rubaschow; geboren am 6. Oktober 1889 in Mir nahe Minsk, Russisches Reich; gestorben am 5. Oktober 1974 in Jerusalem) war ein israelischer Politiker und von 1963 bis 1973 der dritte Präsident Israels.
Seine Initialen SchSR bildeten später seinen hebräischen Namen.
Leben
Schasar wuchs in einer vom Chassidismus geprägten Familie auf, von dem er sich jedoch abwandte. Bereits im Alter von 18 Jahren verbrachte er zwei Monate in einem russischen Gefängnis wegen seiner Tätigkeit für die zionistische Organisation Poalei Zion. Er studierte jüdische Geschichte in Sankt Petersburg, Straßburg und der Schweiz und ab 1912 in Berlin, sein Interesse galt vor allem der Geschichte der Juden in Osteuropa, aber auch der Bibelkritik. Es war Mitarbeiter der von Martin Buber herausgegebenen Zeitschrift Der Jude, nebenher schrieb er auch für jiddische Zeitungen in Russland, den Vereinigten Staaten und für die Jüdische Rundschau.
Im Jahre 1924 wanderte Schasar nach Palästina aus. Er war einer der Mitbegründer der Mapai und arbeitete als Redakteur für das Histadrut-Blatt Davar (1944 Chefredakteur). Er war weiterhin auch als Autor von Gedichten, Essays, autobiographischen Romanen, Biographien und wissenschaftlichen Texten tätig. Sein wissenschaftliches Hauptwerk war eine Geschichte der Bibelkritik zusammen mit M. Soloweitschik. 1947 gehörte er der Delegation der Jewish Agency bei den UN-Verhandlungen an und war maßgeblich beteiligt an der Entstehung der Israelischen Unabhängigkeitserklärung.[1]
Schasar wurde 1949 Mitglied der ersten Knesset (bis 1963) und war in den Jahren 1949 und 1950 Erziehungsminister. Von 1963 bis 1973 war er schließlich der dritte Präsident Israels.
1966 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Hebräischen Universität Jerusalem verliehen. 1968 folgte die Ehrendoktorwürde der Bar-Ilan-Universität.
Literatur
- John F. Oppenheimer (Red.) u. a.: Lexikon des Judentums. 2. Auflage. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh u. a. 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 699.
Weblinks
Einzelnachweise
- Douglas Bokovoy, Michael Wolffsohn, Ludger Heid: Schasar, Salman. In: Julius H. Schoeps (Hrsg.): Neues Lexikon des Judentums. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2000, ISBN 3-579-02305-5, S. 738.