Saline Bad Friedrichshall
Die Saline Bad Friedrichshall (von 1817 bis 1820 Saline Friedrichshall, von 1820 bis 1900 Königlich Württembergische Saline Friedrichshall, ab 1900 Staatliche Saline Friedrichshall) ist eine 1817 gegründete Saline der Südwestdeutsche Salzwerke AG in der baden-württembergischen Stadt Bad Friedrichshall.
Geschichte
Fund des Salzlagers und Gründung der Saline
Die Geschichte der Salzgewinnung in Bad Friedrichshall begann im Jahre 1816, als im heutigen Bad Friedrichshall-Jagstfeld durch Bergrat Bilfinger in 150 Metern Tiefe erstmals in Mitteleuropa ein festes Steinsalzlager angebohrt wurde. Damit wurde ein für die damalige Zeit einzigartiger Salzreichtum nachgewiesen. Im Folgejahr erteilte der württembergische König Wilhelm I. die Baugenehmigung für die Saline Friedrichshall sowie eine Erlaubnis zum Abteufen eines Schachtes. Noch im selben Jahr ging die Saline in Betrieb. Im Jahre 1820 wurde schließlich die Königlich Württembergische Saline Friedrichshall gegründet. Die Bezeichnung Friedrichshall ist ein Andenken an den Vater des Königs, Friedrich. Wegen eines Wassereinbruchs beschränkte man sich vorerst auf die Gewinnung durch Soleversiedung.
Entwicklung der Saline
Von 1828 bis 1936 bildete die Friedrichshall mit den Salinen Clemenshall im Nachbarort Offenau, Ludwig (Bad Rappenau) und Ludwigshall (Bad Wimpfen) zum Schutz vor ihren entsprechenden Konkurrenten das Salz-Verkaufskartell Neckarsalinenverein, das älteste und am längsten wirksame deutsche Wirtschaftskartell.[1]
1848 übernahm Friedrichshall die Verwaltung sowie die Kassenführung der Clemenshall, 1859 nahm man unter der Leitung des Geologen und Salinisten Friedrich von Alberti die bergmännische Salzgewinnung auf.
Nachdem 1895 durch den Bruch einiger Salzpfeiler und einer Überflutung („Absaufen“) die Steinsalzgewinnung aufgegeben wurde, wurde 1899 im heutigen Bad Friedrichshall-Kochendorf für die Steinsalzgewinnung ein neues Bergwerk in Betrieb genommen, da die Siedesalzanlagen alleine den Bedarf nicht decken konnten. Das Salzlager mit einer Mächtigkeit von 25 Metern erreicht der Schacht König Wilhelm II. in einer Tiefe von 180 Metern.
1900 wurden Clemenshall, Wilhelmshall in Rottweil sowie Friedrichshall zu einem neuen Unternehmen, der Staatlichen Saline Friedrichshall zusammengeschlossen. Im Jahre 1901 erreichte das Unternehmen eine höhere Steinsalzproduktion als die höchste in Friedrichshall jemals erreichte.
1944 wurde in Bad Friedrichshall ein Konzentrationslager errichtet, das KZ Kochendorf, dessen Häftlinge eine Rüstungsfabrik im Salzbergwerk anlegen sollten. Heute erinnert im Besucherbergwerk die Dauerausstellung Gedenkstätte KZ Kochendorf daran.
1965 wurde die Südwestdeutsche Salinen GmbH als Betriebs- und Vertriebsgesellschaft für die Vereinigte Badische Staatssalinen Dürrheim-Rappenau AG und die Staatliche Saline Friedrichshall gegründet.
1968 verschmolzen die Südwestdeutschen Salinen GmbH und die Vereinigte Badische Staatssalinen Dürrheim-Rappenau AG zur Südwestdeutsche Salz AG mit Sitz in Bad Friedrichshall. Im Jahre 1971 entstand die Südwestsalz-Vertriebs GmbH ebenfalls mit Sitz in Bad Friedrichshall, als Vertriebsgesellschaft zwischen der Salzwerk Heilbronn AG und der Südwestdeutsche Salz AG. Ebenfalls 1971 fusionierte die Salzwerk Heilbronn AG mit der Südwestdeutsche Salz AG zur Südwestdeutsche Salzwerke AG mit Sitz in Heilbronn.
1984 wurden die Steinsalzbergwerke Heilbronn und Bad Friedrichshall unterirdisch miteinander verbunden; der Schacht König Wilhelm II. in der Zeit von 1986 bis 1988 saniert und mit einer neuen Förderanlage ausgerüstet.
1991 konnten „175 Jahre Salz aus Bad Friedrichshall“ gefeiert werden.
1995 wurde die Südsalz GmbH gegründet: Zu dieser gehören das Salzbergwerk Berchtesgaden, die Saline Bad Reichenhall, die bisherige Vertriebsgesellschaft Bad Reichenhaller Salz sowie die Saline Bad Friedrichshall und die bisherige Südwestsalz Vertriebs GmbH in Bad Friedrichshall.
2012 wurde das neu gestaltete und modern konzipierte Besucherbergwerk in Bad Friedrichshall wiedereröffnet.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- Museum im Fränkischen Hof, Stadtmuseum Bürgerhaus Bad Rappenau
- https://www.salzwerke.de/de/unternehmen/tradition-historie/chronik.html