Sabine Wienker-Piepho
Sabine Wienker-Piepho (* 9. Oktober 1946 in Göttingen) ist eine deutsche Volkskundlerin und Literaturwissenschaftlerin.
Werdegang
Sabine Wienker-Piepho studierte ab 1967 an den Universitäten Freiburg und Göttingen zunächst Germanistik, Geschichte, Politologie und Amerikanistik. In Freiburg hat sie den größten Teil ihrer akademischen Ausbildung absolviert.
Im Zweitstudium Volkskunde promovierte sie 1987 in Freiburg bei Lutz Röhrich als volkskundliche Erzählforscherin über weibliche Volkshelden und habilitierte sich 1998 in Göttingen mit einer Arbeit über Schriftkompetenz, die aus ihrer Mitgliedschaft im Sonderforschungsbereich 321 „Mündlichkeit/Schriftlichkeit“ erwuchs.
Seitdem hat sie Professuren für Europäische Ethnologie, Volkskunde und Kunstgeschichte in Augsburg und Bayreuth vertreten, an den Universitäten Jyväskylä (Finnland), Minsk (Weißrussland), Tartu (Estland) Gastprofessuren innegehabt und hat, bevor sie 2008 nach Jena und 2009 nach Münster ging, an der Ludwig-Maximilians-Universität München vertretungsweise das Institut für deutsche und vergleichende Volkskunde geleitet, bis 2014 jenes von Jena. Ab 2015 zusätzlich Lehraufträge in Freiburg, Bamberg und Zürich, und bis 2020 auch in Jena. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der volkskundlichen Narratologie (Märchen, Sage, Lied, Schwank, Sprichwort und Witz), den „Zeitkonzepten“ und „homo ludens“.
Seit 2011 ist Wienker-Piepho Mitglied der Bürgerinitiative Pro Kulturhauptstadt Freiburg.[1]
Seit 2018 ist sie Präsidentin der Kommission für Erzählforschung in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (DGV)
Ehrenämter
- Bis 2018 Vorstandsmitglied der Märchen-Stiftung Walter Kahn
- 2005–2010 Präsidentin der Kommission für Volksdichtung (SIEF)
Publikationen (Auswahl)
- Frauen als Volkshelden. Geschichtlichkeit, Legendenbildung und Typologie (= Artes Populares. Bd. 16). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1988, ISBN 3-631-40354-2 (Zugleich: Freiburg (Breisgau), Universität, Dissertation, 1987).
- „Je gelehrter, desto verkehrter“? Volkskundlich-Kulturgeschichtliches zur Schriftbeherrschung. Waxmann, Münster u. a. 2000, ISBN 3-89325-786-1, S. 76–79 (Zugleich: Göttingen, Universität, Habilitations-Schrift, 1998).
- mit Klaus Roth (Hrsg.): Erzählen zwischen den Kulturen (= Münchener Beiträge zur interkulturellen Kommunikation. Bd. 17). Waxmann, Münster u. a. 2004, ISBN 3-8309-1426-1.
- Seit 2018 Chefredakteurin der Fachzeitschrift Märchenspiegel
Literatur
- Kürschners Deutscher Gelehrten Kalender. 2009.
Weblinks
- Literatur von und über Sabine Wienker-Piepho im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bereich Volkskunde / Kulturgeschichte der FSU-Jena
- Till Hein: Volkskunde: „Es war einmal“ in Afrika. Die Zeit, 18. August 2006
Einzelnachweise
- Homepage der Bürgerinitiative Pro Kulturhauptstadt Freiburg (Memento des Originals vom 8. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.