SV Kickers Pforzheim
Der SV Kickers Pforzheim (vollständiger Name: Sportverein Kickers Pforzheim e.V.) ist ein Sportverein aus Pforzheim. Der Verein hat 634 Mitglieder in den Sparten Fußball, Tischtennis, Behindertensport und Modellbau. Die Vereinsfarben sind rot-weiß. Die erste Fußballmannschaft spielte nach dem Aufstieg im Jahre 2014 für eine Saison in der fünftklassigen Oberliga Baden-Württemberg.
SV Kickers Pforzheim | |||
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Name | Sportverein Kickers Pforzheim e.V. | ||
Sitz | Pforzheim, Baden-Württemberg | ||
Gründung | 2011 | ||
Farben | rot-weiß | ||
Präsident | Murat Sanlitürk | ||
Vorstand | Didier Phillips, Nikolai Ziegler | ||
Website | svkickerspforzheim.de | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Spielstätte | Sportzentrum Wilferdinger Höhe | ||
Plätze | 3.000 | ||
Liga | Kreisklasse A2 Pforzheim | ||
2018/19 | 1. Platz (Kreisklasse B2 Pforzheim) | ||
|
Geschichte
Die Stammvereine
Der SV Kickers entstand im Jahre 2011 durch die Fusion von Germania Brötzingen mit dem 1. FC Eutingen. Germania Brötzingen spielte in den 1930er Jahren vier Jahre lang in der seinerzeit erstklassigen Gauliga Baden und stellte mit Theodor Burkhardt einen deutschen Nationalspieler. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörten die Brötzinger drei Jahre lang der Amateurliga Baden an, ehe der Verein in unterklassige Ligen abrutschte.[1] Der 1. FC Eutingen wiederum gewann im Jahre 1950 den Badischen Pokal und spielte zwei Jahre lang in der Amateurliga Baden.
Die Namenswahl des Fusionsvereins war nicht unumstritten. Insbesondere die Brötzinger Mitglieder vermissten aus Traditionsgründen ihren Namen Germania.[2] Gleichzeitig verlor der Fusionsverein einige Eutinger Mitglieder, weil sie sich nicht mit dem neuen Verein identifizieren konnten.[3]
Nach der Fusion
Durch die Vizemeisterschaft von Germania Brötzingen in der Kreisliga Pforzheim und dem folgenden Aufstieg in der Relegation startete der neue Verein in der Landesliga Mittelbaden.[2] Bereits zwei Jahre später stiegen die Kickers in die sechstklassige Verbandsliga Baden auf. Als Aufsteiger setzte sich die Mannschaft von Trainer Rudi Herzog gleich in der Spitzengruppe fest. Am letzten Spieltag sicherten sich die Kickers durch einen 2:1-Sieg über den SV Schwetzingen die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg.
Am Ende der Oberligasaison 2014/15 stand der direkte Wiederabstieg. Eine gewisse überregionale Bekanntheit erlangte der Verein durch eine Aktion, bei der für die Rückrunde eine fast vollständig neue Mannschaft aus Spielern unterer Ligen "gecastet" wurde.[4] Ein Großteil des Oberligakaders hatte zuvor nicht mehr finanziert werden können und etliche Spieler der 1. Mannschaft hatten daraufhin den Verein zur Winterpause verlassen. Seit dem Herbst 2014 wird über eine Fusion mit dem 1. CfR Pforzheim diskutiert.[5][6]
Am 20. Mai 2016 zog der Verein seine erste Herrenmannschaft aus der Verbandsliga Baden für die Saison 2015/16 zurück, da der Spielbetrieb nicht mehr aufrechterhalten werden könne und kündigte eine Weiterführung für die folgende Saison in der Landesliga Mittelbaden an.[7] Da immer mehr Spieler den Verein verließen, der aufgrund seiner finanziellen Situation mit einem Schuldenstand von 144.000 Euro keine Spielergehälter und -prämien zahlen möchte, zog man sich nach Ablauf der Meldefrist komplett vom Spielbetrieb zurück. Für die Saison 2016/17 bemühte man sich, mehrere Juniorenteams aufzustellen. Ein Neustart der Herrenmannschaft erfolgte zur Saison 2017/18 in der Kreisklasse C1, in welcher man vorzeitig die Meisterschaft und den Aufstieg in die Kreisklasse B feiern konnte. Eine zweite Mannschaft spielt weiterhin in der Kreisklasse C.[8] Seit 2020 besteht im Jugendbereich eine Kooperation mit dem VfB Stuttgart.[9]
Stadion
Heimspielstätte des SV Kickers Pforzheim ist das Sportzentrum Wilferdinger Höhe. Das ehemalige Stadion des Stammvereins Germania Brötzingen hat eine Kapazität von 3.000 Zuschauern.
Saisonbilanzen seit 2011
Saison | Liga | Spielklasse | Platz (Mannschaften) | Tore | Punkte | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|---|
2011/12 | Landesliga Mittelbaden | 7. Liga | 7 (15) | 52:50 | 41 | |
2012/13 | Landesliga Mittelbaden | 7. Liga | 1 (16) | 75:25 | 71 | Aufstieg |
2013/14 | Verbandsliga Baden | 6. Liga | 1 (15) | 52:22 | 59 | Aufstieg |
2014/15 | Oberliga Baden-Württemberg | 5. Liga | 18 (18) | 30:94 | 23 | Abstieg |
2015/16 | Verbandsliga Baden | 6. Liga | 16 (16) | 21:92 | 11 | Abstieg |
2017/18 | Kreisklasse C1 Pforzheim | 10. Liga | 1 (14) | 115:13 | 70 | Aufstieg |
2018/19 | Kreisklasse B2 Pforzheim | 9. Liga | 1 (14) | 107:24 | 74 | Aufstieg |
Einzelnachweise
- Hardy Grüne, Christian Karn: Das große Buch der deutschen Fußballvereine. AGON Sportverlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-89784-362-2, S. 99.
- Dieter Glauner: Zweite Elefanten-Hochzeit von Clubs. Schwarzwälder Bote, abgerufen am 7. Mai 2014.
- Michael Ripberger: Den Kickers fehlen Geld und Akzeptanz. In: schwaebische.de. 20. November 2014, abgerufen am 18. Juni 2016.
- Adrian Engel: Aus dem Recall: Oberligist castet komplette Mannschaft. 11freunde.de, abgerufen am 25. Juni 2015.
- Martin Mildenberger, Dominique Jahn: CfR und Kickers: Fusion kommt wohl früher als erwartet (Memento vom 24. Mai 2015 im Internet Archive). Pforzheimer Zeitung, 17. September 2014
- SV Kickers Pforzheim: Fusion geht nur mit den Mitgliedern (Memento vom 9. November 2014 im Internet Archive). Pforzheimer Zeitung, 6. November 2014
- SV Kickers Pforzheim werden nicht mehr in Verbandsliga antreten. In: pz-news.de. Pforzheimer Zeitung, 20. Mai 2016, abgerufen am 14. Juni 2016.
- Dominique Jahn: C-Klasse: SV Kickers Pforzheim haben weiterhin viel vor. In: pz-news.de. Pforzheimer Zeitung, 22. Mai 2018, abgerufen am 22. Mai 2018.
- Zwei weitere Kooperationspartner