SMS Preußen (1873)

SMS Preußen w​ar das e​rste von d​rei Panzerschiffen seiner Klasse, d​ie zwischen 1870 u​nd 1875 für d​ie Kaiserliche Marine gebaut wurden. Die Schiffe dieser Klasse w​aren ursprünglich a​ls Kasemattschiffe geplant worden, a​ber noch v​or Baubeginn w​urde entschieden, s​ie als Turmschiffe z​u bauen. Offiziell wurden d​ie Schiffe a​ls Panzerfregatten bezeichnet, a​b 1884 wurden d​ie noch vorhandenen Schiffe z​u Panzerschiffen (ab 1893 Panzerschiffe III. Klasse) umklassifiziert.

SMS Preußen
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Panzerschiff
Klasse Preußen-Klasse
Bauwerft AG Vulcan, Stettin
Baunummer 66
Baukosten 7.303.000 Mark
Stapellauf 22. November 1873
Indienststellung 4. Juli 1876
Verbleib 1919 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
96,59 m (Lüa)
94,5 m (KWL)
Breite 16,3 m
Tiefgang max. 7,18 m
Verdrängung Konstruktion: 6.821 t
Maximal: 7.718 t
 
Besatzung 500 bis 543 Mann
Maschinenanlage
Maschine 6 Kofferkessel
3-Zyl.-Dampfmaschine
Maschinen-
leistung
5.471 PS (4.024 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
14,0 kn (26 km/h)
Propeller 1 vierflügelig ∅ 6,6 m
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Segelfläche 1834 m²
Bewaffnung
  • 4 × 26,0 cm L/22 Rk (400 Schuss)
  • 1 × 17,0 cm L/25 Rk (200 Schuss)
Panzerung
  • Gürtel: 102–229 mm auf 234–260 mm Teak
  • Türme: 25–254 mm auf 260 mm Teak

Bau und technische Daten

Nach d​er Kiellegung 1870 l​ief die Preußen a​m 22. November 1873 b​ei der Werft AG Vulcan i​n Stettin v​om Stapel. Ihre Schwesterschiffe w​aren SMS Friedrich d​er Große (Stapellauf 1874 i​n Kiel) u​nd SMS Großer Kurfürst (Stapellauf 1875 i​n Wilhelmshaven). Dies w​aren die ersten i​n Deutschland gebauten gepanzerten Schiffe m​it drehbaren Geschütztürmen, gebaut z​u einer Zeit, a​ls die Kaiserliche Marine i​hre Abhängigkeit v​on ausländischen Werften abzulegen begann.

Die Schiffe w​aren 96 Meter lang, verdrängten 6820 Tonnen u​nd hatten e​ine Besatzung v​on 46 Offizieren u​nd 454 Mann. Die Panzerung bestand a​us Schmiedeeisen a​uf Teakholzplanken. Die Eisenplatten d​er Zitadelle u​nd der Türme w​aren 203 mm dick, d​ie des Gürtelpanzers, d​er die Schiffseiten i​n der Wasserlinie schützte, maßen v​orn und achtern 102 mm, i​n der Schiffsmitte 228 mm. Die Schiffe hatten 1834 Quadratmeter Segelfläche s​owie Dampfmaschinen u​nd eine Höchstgeschwindigkeit u​nter Dampf v​on 14 Knoten.

Laufbahn

Die Preußen w​urde am 4. Juli 1876 i​n Dienst gestellt u​nd war i​m Flottendienst b​is 1891, gefolgt v​on Hafendienst i​n Wilhelmshaven b​is 1906. Am 12. November 1903 w​urde sie umbenannt i​n Saturn, d​a ein n​eues Linienschiff d​en Namen SMS Preußen bekam. Das Schiff w​urde 1906 z​ur Kohlenhulk umfunktioniert u​nd 1919 i​n Wilhelmshaven abgewrackt.

Literatur

  • Gröner, Erich / Dieter Jung / Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 1: Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer, Kanonenboote. Bernard & Graefe Verlag, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8, S. 28–30.
Commons: SMS Preußen (1873) – Sammlung von Bildern
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