Südseeläufer
Der Südseeläufer (Prosobonia cancellata) ist eine Polynesische Vogelart aus der Familie der Schnepfenvögel. Er ist endemisch auf dem Tuamotu-Archipel in Französisch-Polynesien. In Pa’umotu, einer polynesischen Sprache, heißt er auch kivi-kivi.
Südseeläufer | ||||||||||||
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Südseeläufer (Prosobonia cancellata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Prosobonia cancellata | ||||||||||||
(Gmelin, 1789) |
Entdeckung und Spezifikation
Erstmals wurde der Südseeläufer wahrscheinlich von William Anderson am 1. oder 2. Januar 1778 beschrieben. Eine genaue Spezifizierung war zu diesem Zeitpunkt sehr schwierig da es noch weitere ähnliche Unterarten von Prosobonia in Polynesien, einer Fläche so groß China, gab.
Die Beschreibung von Latham ließ sich jedoch relativ sicher in den Nomenklatur von Gmelin einordnen. Die Art war im 18. Jahrhundert noch auf vielen Atollen Polynesiens heimisch, ehe sie von Ratten und Katzen deutlich dezimiert wurde.
Beschreibung
Der Südseeläufer ist 15,5 – 16,5 cm lang, schmal, hat kurze Flügel und ist braun gefleckt. Sein kurzer scharfer Schnabel ist typisch für einen Insektenfresser. Man kann zwei Arten des Federkleides unterscheiden. Zum einen das etwas blassere, mittel-braune, mit weißen Flecken auf der Brust bzw. weißen Strichen auf dem Kopf. Die Flügelfedern sind bei diesem Federkleid ebenfalls mittel-braun mit weißen Spitzen und dreiecksförmigen weißen Markierungen an den Enden.
Das zweite Federkleid ist von einem dunkleren braun, die weißen Teile des Gefieders sind dunkler als die des ersten und gehen in ein gelbliches braun über. Auch sind die Flügel und die Brust nun dunkel-brauner. Die Iris des Südseeläufers ist ebenfalls braun, der Schnabel schwarz gefärbt, die Füße sind schmutzig-gelb bis oliv-grün. Männchen und Weibchen ähneln sich stark, die Zehen sind nicht zusammengewachsen.
Verbreitung
Den Südseeläufer ist auf folgenden Atollen des Tuamotu-Archipel heimisch (2002):
- Rangiroa, Niau, Kauehi und Fakarava, Atolle der Palliser-Inseln.
- Raraka, Katiu, Tahanea, Tuanake, Hiti und Tepoto Sud
- Puka-Puka auf den Îles du Désappointement (Inseln der Enttäuschung),
- Anuanuraro, ein Atoll der Îles du Duc de Gloucester,
- Nukutavake und Pinaki zwischen den Raevski- und Actéon-Inseln,
- Tenararo, Vahanga, Tenarunga, Matureivavao, Marutea Sud und Maria Est nahe der Actéon-Inseln,
- Morane, südlich der Actéon-Gruppe, und
- Makaroa, Kamaka und Manui, Inseln der Gambierinseln.
Auf Kiritimati ist er ausgestorben.
Lebensweise
Der Südseeläufer lebt häufig auf unbewohnten, abgelegenen Atollen, wo er offenes Gelände wie Strände und Küsten bevorzugt. Seltener trifft man ihn in der Nähe des Dickichts der Hohlwurzeln von Schraubenbäumen an, die für die Tuamotus typisch sind.
Seine bevorzugte Nahrung stellen Insekten, Ameisen, Heuschrecken, Wespen und anderes Kleingetier dar, die er in Korallenschutt und Laubresten findet. Seltener ernährt er sich von Pflanzen.
Sein typischer Gesang ist ein hohes Pfeifen, ein MEH Laut, erstmals beschrieben durch Harry Payne Whitney.
Der Südseeläufer brütet meistens zwischen April und Juni, die Brutzeit kann jedoch von Atoll zu Atoll unterschiedlich sein. Die Nester befinden sich dann meist am Rand der Atoll-Lagune und bestehen aus Resten von Korallen, kleinen Ästen und Blättern. Die Eier, meist zwei Stück, sind weiß mit violetten und lila Flecken, ähnlich dem Brutgelege des Prärieläufers.
Heute ist der Südseeläufer vom Aussterben bedroht. Von den Europäern eingeschleppte Ratten und die stückweise Zerstörung seines Lebensraumes durch Besiedlung und Bewirtschaftung haben die Population auf schätzungsweise zwischen 250 und 1.000 Tiere schrumpfen lassen. Erste Schritte dem kleiner werdenden Bestand zu helfen ist die Einrichtung von Biosphärenreservaten seitens der UNESCO auf Atollen der Tuamotu-Gruppe. Der Schutz gegen Ratten die dem Sandläufer schaden, insbesondere seines offenen Brutgeleges, würde eine weitere Dezimierung der Art verhindern.
Quellen
Weblinks
- Bilder des Südseeläufers auf arkive.org (engl.) (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive).