Söcking (Starnberg)
Söcking ist seit der Eingemeindung im Rahmen der Gebietsreform im Jahre 1978 ein Stadtteil der Stadt Starnberg in Oberbayern.
Lage
Söcking liegt auf einer Höhe von 695 m ü. NN auf den Endmoränen der Würmeiszeit am Starnberger See. Der Stadtteil befindet sich oberhalb und nordwestlich von Starnberg, an einer Hanglage zwischen Maisinger Schlucht und Alersberg.
Geschichte
Der Ort ist ersturkundlich als Sekkingen genannt. Es liegt der bajuwarische Personenname Secco zugrunde.
Am 1. Januar 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hadorf eingegliedert. Am 1. Mai 1978 verlor Söcking seine Eigenständigkeit. Seitdem gehört es zur Kreisstadt Starnberg.[1]
Sehenswertes
In Söcking befindet sich die römisch-katholische Pfarrgemeinde St. Ulrich. Kirche und Pfarrhaus stammen aus den 1950er Jahren. Bemerkenswert sind der 56 Meter hohe Turm, die bunten Glasfenster der Kirche sowie vor allem die Altarwand von Georg Brenninger im Ostchor. Es handelt sich hierbei um die größte Altarwand nördlich der Alpen (14 m hoch und 6 m breit).[2]
Die alte Pfarrkirche St. Stephan stammt aus dem 18. Jahrhundert. Bekannt ist Söcking auch für sein Kriegsblindenkursanatorium. Bei gutem Wetter, vor allem bei Föhn, sieht man von vielen Punkten aus die Alpen. Das zweite Wahrzeichen Söckings ist neben der St.-Stephans-Kirche das Mausoleum des Prinzen Karl von Bayern auf dem Kahlberg. In der befestigten Mausoleumsanlage befinden sich in einer neuromanischen Säulenhalle die Grabstätten der Grafen Almeida.
Im Süden von Söcking in Richtung Pöcking, auf der Verbindung zur Bundesstraße 2, befindet sich die höchste Spannbetonbrücke Oberbayerns, die hier die Maisinger Schlucht überspannt.
In Söcking wohnten der Schauspieler Johannes Heesters, der expressionistische Maler Fritz Gartz von 1928 bis zu seinem Tod 1960, sowie der österreichische Zoologe, Evolutionsbiologe und Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibesfeldt. Der Physiker und Philosoph Carl Friedrich von Weizsäcker starb 2007 in Söcking.
Bundeseinrichtungen
Am nördlichen Ende von Söcking unterhalb des Galgenberges befand sich bis 2013 eine schon von weitem auffällige Antennenanlage aus sieben etwa 40 Meter hohen Antennen rund um ein dreistöckiges weißes Gebäude. Es handelte sich dabei um eine im Zweiten Weltkrieg genutzte Horchstelle des Wehrkreiskommandos VII. Seit 1948 wurde die Anlage bis zum Ende des Kalten Krieges als Abhörstation „Kleefeld“ des „Bundesamts für Fernmeldestatistik“ bzw. der „Bundesstelle für Fernmeldestatistik“ genutzt, beides Tarnnamen für den Bundesnachrichtendienst (BND). Die Anlage trug die Bezeichnung „Horchstelle C“. Bis 2008 wurde das Gebäude, ebenso wie die ehemaligen Schulgebäude im Ortszentrum von Söcking, von der Abteilung 7 des BND (SBND – Schule des BND) genutzt. Die Anlage wurde vollständig abgerissen und im Januar 2015 wurde eine neu gebaute Kindertagesstätte eröffnet.
Einzelnachweise
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 591.
- Katja Sebald: Die moderne Basilika, Artikel in der Süddeutschen Zeitung, Online-Version vom 6. September 2017.