Säkularinstitut des heiligen Franz von Sales
Das Säkularinstitut des heiligen Franz von Sales ist auch unter dem Namen Salesianisches Weltinstitut oder Salesschwestern bekannt. Die österreichische Gemeinschaft ist nach dem Kirchenrecht ein Institut des geweihten Lebens innerhalb der Römisch-katholischen Kirche und als Säkularinstitut anerkannt. Es wurde 1939 in Wien vom salesianischen Ordenspriester Franz Reisinger OSFS (1889–1973) gegründet.
Geschichte
Die Keimzelle des Säkularinstituts ist ein kleiner Gesprächskreis von Frauen, der 1939 vom Provinzial der Österreichisch-Süddeutschen Ordensprovinz, dem Salesianer Franz Reisinger, ins Leben gerufen wurde. Reisinger war als Seelsorger in der Wiener Pfarre St. Anna[1] tätig. Innerhalb der Gruppe entwickelte sich der Wunsch eine verbindliche Gemeinschaft zu gründen und so schuf man gemeinsam mit Pater Reisinger ein Regelwerk und gab sich den vorläufigen Namen „Sales-Schwestern“. 1939 schlossen sich 2 Frauen verbindlich der neuen Frauengemeinschaft an, die bis 1944 auf 20 Mitglieder heranwuchs.
Erzbischof Theodor Kardinal Innitzer von Wien erteilte am 19. April 1947 die Erlaubnis zur Vereinigung von Gläubigen. Diese Vereinigung erhielt im Jahr 1964 von Franz Kardinal König den Status als Säkularinstitut diözesanen Rechts. Pater Reisinger war bis zu seinem Tod der geistliche Assistent.[2] Die Salesschwestern arbeiten heute in Brasilien, Deutschland, Ecuador, Namibia, Nigeria, Österreich und den USA. Ihr Generalat ist in Wien beheimatet.
Mitten im Leben
Die Salesschwestern verpflichten sich nach den Evangelischen Räten in Armut zu leben, die Ehelosigkeit zu vollziehen und in Gehorsam zu folgen. Außer den Schwestern, die das Gelübde ablegt haben, gehören auch assoziierte Mitglieder (Männer und Frauen ohne Gelübde) zum Säkularinstitut. Der geistige Kern der Gemeinschaft liegt in der Spiritualität des heiligen Franz von Sales und den für die Salesianer festgelegten Ordensregeln.
Die Mitglieder leben in keinen Gemeinschaften, sie stehen „Mitten im Leben“, in ihrem Beruf und in ihren ausgewählten Lebensbereichen. Gemeinschaftliches Leben praktizieren die Frauen bei regelmäßigen Treffen, Besinnungstagen, Exerzitien und persönlichen Begegnungen. Zur Aufnahme können sich unverheiratete oder verwitwete Frauen zwischen 25 und 60 Jahren bewerben. Die Einführungszeit über zwei Jahre schließt mit der Ableistung des Gelübdes ab.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Annakirche Wien – Kirche der Oblaten des heiligen Franz von Sales
- Geistlicher Assistent: P. Dr. Maximilian Hofinger OSFS, Kirchenrektor erzdioezese-wien.at (Memento vom 6. März 2013 im Webarchiv archive.today)