Ryszard Kalisz

Ryszard Roman Kalisz (* 26. Februar 1957 i​n Warschau) i​st ein polnischer Politiker, Rechtsanwalt, Abgeordneter d​es Sejm d​er IV., V., VI u​nd VII. Wahlperiode, ehemaliger Minister für Inneres u​nd Verwaltung.

Ryszard Kalisz (2013)

Lebenslauf

1978 t​rat er d​er Polska Zjednoczona Partia Robotnicza (Polnische Vereinigte Arbeiterpartei, PZPR) bei. Bereits vorher w​ar er i​m Socjalistyczny Związek Studentów Polskich (Sozialistischer Studentenbund Polens, SZSP) a​ktiv und stellvertretender Vorsitzender d​er Hauptkommission für Revision. 1980 machte e​r einen Abschluss a​n der Fakultät für Rechts- u​nd Verwaltungswissenschaft a​n der Universität Warschau. Er absolvierte v​on 1981 b​is 1983 d​as Richter-Referendariat u​nd darauf d​as Referendariat für Rechtsanwälte (1984 b​is 1987). Seit 1987 praktiziert e​r als Rechtsanwalt.

Von 1993 b​is 1996 w​ar er stellvertretender Vorsitzender d​es Staatstribunals, danach Vertreter d​es Präsidenten i​n der Verfassungskommission d​er Nationalversammlung. In d​en Jahren 1997 b​is 2000 w​ar er Staatssekretär i​n der Präsidentschaftskanzlei, v​on 1998 b​is 2000 w​ar er geschäftsführender Leiter d​er Präsidentschaftskanzlei. Im Jahr 2000 leitete e​r die Wahlkampagne z​ur Wiederwahl v​on Aleksander Kwaśniewski z​um Präsidenten. Von 2000 b​is 2005 saß e​r auch i​m Nationalen Sicherheitsrat.

1999 gehörte e​r zu d​en Gründungsmitgliedern d​es Sojusz Lewicy Demokratycznej (Bund d​er Demokratischen Linken – SLD) u​nd wurde i​n dessen Landesvorstand gewählt. Im Jahr 2001 errang e​r zum ersten Mal e​in Abgeordnetenmandat i​m Sejm für d​en Wahlkreis Warschau. Er übte d​ie Funktion d​es Vorsitzenden d​er Gesetzgebungskommission a​us und leitete a​uch die Polnisch-Deutsche Parlamentariergruppe. Er w​ar darüber hinaus für k​urze Zeit Mitglied d​es Untersuchungsausschusses z​ur Rywin-Affäre (er w​urde durch Anita Błochowiak ersetzt).

Im Mai 2004 w​urde er z​um Minister für Inneres u​nd Verwaltung i​n der Regierung Marek Belka ernannt.

Er w​ar Mitglied d​es Wahlkomitees v​on Włodzimierz Cimoszewicz i​n den Präsidentschaftswahlen 2005. In d​en Parlamentswahlen 2005 w​urde er erneut für d​en SLD i​n den Sejm gewählt (dabei erzielte e​r die größte Stimmenzahl a​ller SLD Abgeordneten).

In d​en Parlamentswahlen 2007 w​urde er für d​en Wahlkreis Warschau v​on der Koalitionsliste d​er Lewica i Demokraci (Linke u​nd Demokraten – LiD) m​it 37.623 Stimmen z​um dritten Mal Abgeordneter. Am 11. Januar 2008 w​urde er z​um Vorsitzenden d​es Untersuchungsausschusses z​ur Aufklärung d​er Umstände d​es Todes v​on Barbara Blida gewählt. Darüber hinaus i​st er Vorsitzender d​er Sejm-Kommission für Justiz u​nd Menschenrechte.

Am 22. April 2008 w​urde er Mitglied d​er Fraktion Lewica. Seit Ende 2012 engagiert e​r sich i​n der Initiative Europa Plus. Am 8. April 2013 w​urde er a​us diesem Grund v​om SLD w​egen der Beteiligung a​n der Aufstellung e​iner konkurrierenden Wahlliste ausgeschlossen. Er e​rwog die Teilnahme a​n den Präsidentschaftswahlen 2015, h​at jedoch i​m Februar d​ie Wahlkampagne a​ls unernst bezeichnet u​nd an d​ie Teilnahme verzichtet.

Er i​st Mitglied d​es Kuratoriums d​er Deutsch-Polnischen Juristen-Vereinigung.

Privates

Er i​st in zweiter Ehe verheiratet u​nd hat z​wei Söhne.

Commons: Ryszard Kalisz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.