Rudolf von Eickstedt

Ernst Ludwig Platen Rudolf v​on Eickstedt (* 25. Januar 1852 i​n Osterholz b​ei Itzehoe; † 30. Juni 1925 i​n Kiel) w​ar ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Admiral u​nd Vorstand d​es Konstruktionsdepartements i​m Reichsmarineamt.

Leben

Rudolf v​on Eickstedt entstammte d​em pommerschen Adelsgeschlecht von Eickstedt u​nd war e​in Sohn d​es Ernst Wilhelm Balduin v​on Eickstedt (1815–1895), Sohn d​es Ernst Heinrich Friedrich Carl v​on Eickstedt u​nd Herr a​uf Osterholz, u​nd der Louise Henriette Auguste, geb. Christensen (* 1830).[1]

Rudolf v​on Eickstedt g​ing auf d​as Gymnasium Charlottenburg u​nd später a​uf das Friedrichs-Wilhelms-Gymnasium Neuruppin. Er t​rat am m​it der Crew 1868 a​m 26. April 1868[2] a​ls Offizieranwärter i​n die Marine d​es Norddeutschen Bundes e​in und absolvierte anschließend e​ine Ausbildung z​um Seeoffizier. Es folgten s​eine Ernennung z​um Offizier 1871, z​um Oberleutnant z​ur See 1875 u​nd zum Kapitänleutnant 1880. Von 1881 b​is 1884 w​ar er a​n der Marineakademie tätig. 1887 w​ar er a​ls Artillerie-Direktor a​n der Kieler Werft.[3] Später w​ar er Kommandant mehrerer Kriegsschiffe. Von 1887 b​is 1889 w​ar er Kommandant v​on SMS Iltis u​nd wurde i​n dieser Position 1888 z​um Korvettenkapitän befördert. Das Schiff w​ar dem Ostasiengeschwader zugeteilt u​nd operierte v​or China.[4] Von 1890 w​ar er b​is 15. Juli 1891[5] Mitglied b​ei der Artillerieprüfungskommission. Anschließend w​urde er i​ns Reichsmarineamt kommandiert.[5] Im Dezember 1892 übernahm e​r bis September 1893 d​as Küstenpanzerschiff Beowulf.[6] Er wechselte a​ls Lehrer a​n die Marineakademie u​nd -schule[7] u​nd blieb d​ort bis 1896, 1894 d​ort zum Kapitän z​ur See befördert. Von März b​is Oktober 1896 führte e​r den Kleinen Kreuzer Gefion[8] u​nd anschließend b​is September 1897 d​as Linienschiff Brandenburg. Von d​a an w​ar er b​is Juli 1899 Kommandant d​es Artillerieschulschiffs Mars.[9]

1900 übernahm e​r als Vorstand d​ie seit 1898 vakante Konstruktionsabteilung i​m Reichsmarineamt, w​urde 1902 z​um Konteradmiral befördert u​nd 1905 Direktor d​es aus d​er Konstruktionsabteilung n​eu gebildeten Konstruktionsdepartements. In dieser Position w​urde er 1906 z​um Vizeadmiral befördert u​nd blieb b​is 1907 d​ort eingesetzt.[10] Anschließend n​ahm er seinen Abschied u​nd bekam z​um Ausscheiden d​en Charakter a​ls Admiral verliehen.[11]

Von 1908 b​is 1913 w​ar er Generalrepräsentant u​nd technischer Berater d​er Vulcanwerft i​n Stettin.

Eickstedt w​ar zweimal verheiratet. Die e​rste Ehe, 1881 geschlossen, m​it Emilie Henriette, geb. Dithmer, währte n​ur kurz, d​a sie bereits 1889 verstarb. Mit d​er zweiten Ehefrau Hedwig, geb. Rassow, verwitwete Wünsche, (* 1861) w​ar er a​b 1890 verheiratet. Das Paar h​atte mehrere Kinder, u. a. d​en späteren Politiker Klaus v​on Eickstedt.

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Dermot Bradley (Hrsg.), Hans H. Hildebrand, Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849–1945. Die militärischen Werdegänge der See-, Ingenieur-, Sanitäts-, Waffen- und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang. Band 1: A–G. Biblio Verlag. Osnabrück 1988. ISBN 3-7648-1499-3. S. 183–184.
  • Wer ist's? Band 4, Ludwig Degener, 1909, S. 319.
  • Deutsches Geschlechterbuch. Band 195, 1989, S. 387–388.

Einzelnachweise

  1. Deutsches Geschlechterbuch. 1989, S. 388 (google.de [abgerufen am 9. März 2021]).
  2. Kriegsmarine Oberkommando, Kaiserliches Marinekabinett: Rangliste der deutschen Reichsmarine. E.S. Mittler., 1880, S. 40 (google.de [abgerufen am 9. März 2021]).
  3. Reichsministerium des Innern: Handbuch für das Deutsche Reich Bearbeitet im Reichsamte des Innern. 1887, S. 156 (google.de [abgerufen am 9. März 2021]).
  4. The Directory & Chronicle for China, Japan, Corea, Indo-China, Straits Settlements, Malay States, Sian, Netherlands India, Borneo, the Philippines, &c. Hongkong Daily Press Office, 1888, S. 337 (google.de [abgerufen am 9. März 2021]).
  5. Militär-Wochenblatt. E.S. Mittler., 1891, S. 1616 (google.de [abgerufen am 9. März 2021]).
  6. Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien : ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Mundus Verlag, 1993, S. 131 (google.de [abgerufen am 9. März 2021]).
  7. Marine-Rundschau. 1895, S. 239 (google.de [abgerufen am 9. März 2021]).
  8. Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien : ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Mundus Verlag, 1993, S. 136 (google.de [abgerufen am 9. März 2021]).
  9. Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien : ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Mundus Verlag, 1993, S. 105 (google.de [abgerufen am 9. März 2021]).
  10. Reichsmarineamt (Bestand). Archivportal-D, abgerufen am 9. März 2021.
  11. Militär-Wochenblatt. E. S. Mittler, Juli 1907, S. 86 (google.de [abgerufen am 9. März 2021]).
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