Rudolf Röder (SS-Mitglied)

Rudolf Peter Röder (* 30. Oktober 1902 i​n München; † 14. April 1991 i​n Kiefersfelden) w​ar ein deutscher SS-Hauptsturmführer, Inspektor d​er Zwangsarbeitslager (ZAL) i​n Galizien u​nd verurteilter Kriegsverbrecher.

Leben

Rudolf Röder wurde am 30. Oktober 1902 geboren. Er besuchte die Volksschule und begann seine Ausbildung als Elektrotechniker. Im Jahre 1919 schloss er sich dem Freikorps Epp an.[1] Im Jahre 1923 nahm er am Hitlerputsch teil. Im Jahre 1927 wurde er Laborant in der Universitätsklinik München.[2] Im Juni 1932 wurde er Mitglied der SS (SS-Nr. 60.390). Am 1. August 1932 trat er der NSDAP (Mitgliedsnummer 1.200.757) bei. Im Jahre 1938 nahm er an der Besetzung Österreichs teil. Im November 1939 war er Führer der Begleitkommandos von Gouverneur Fischer im Distrikt Warschau. Wegen Trunkenheit erfolgten seine Degradierung und sein Ausschluss aus der SS. Im November 1941 wurde diese rückgängig gemacht und er wurde zum SSPF Lemberg versetzt, wo er als Judenreferent und darauf als Inspektor der ZAL eingesetzt wurde.[1] Im März 1942 wurde ein neues SS-Verfahren wegen exzessiver Trunkenheit eingeleitet. Am 6. Mai 1942 wurde er ins Entwöhnungslager für SS- und Polizeiangehörige Buchenwald abkommandiert.[2] Am 19. Juli kam er zum HSSPF Ost zurück. Am 7. Oktober wurde er in die Waffen-SS eingezogen.[2]

Nach d​em Krieg w​ar er k​urze Zeit i​n sowjetischer Kriegsgefangenschaft u​nd arbeitete anschließend a​ls Laborant u​nd Besitzer e​ines Fahrradgeschäfts.[1] Von Januar 1961 b​is September 1964 w​ar er i​n Untersuchungshaft. Am 29. April 1968 w​urde er v​om Landgericht Stuttgart z​u zehn Jahren Zuchthaus verurteilt.[1][2]

Literatur

  • Dieter Pohl: Nationalsozialistische Judenvernichtung in Ostgalizien 1941–1945. Oldenbourg, München 1997, ISBN 3-486-56313-0.
  • Thomas Sandkühler: Endlösung in Galizien. Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz 1941–1944. Dietz Nachfolger, Bonn 1996, ISBN 3-8012-5022-9.

Einzelnachweise

  1. Dieter Pohl: Nationalsozialistische Judenvernichtung in Ostgalizien 1941–1945. München, 1997 S. 419.
  2. Thomas Sandkühler: Endlösung in Galizien. Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz 1941–1944. Bonn, 1996, S. 434.
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