Rudolf I. (Würzburg)
Rudolf I. († 3. August 908 in Thüringen) war von 892 bis 908 Bischof von Würzburg. Er entstammte als Sohn von Graf Udo der Familie der Konradiner.
Rudolf war der jüngere Bruder Konrads des Älteren und des späteren Herzogs von Lothringen Gebhard und damit einer der wenigen Verwandten des Kaisers Arnulf und von dessen Sohn Ludwig das Kind, auf die sich der Kaiser in seinem Kampf gegen die fränkischen Babenberger (siehe Babenberger Fehde) bevorzugt stützte und die nach seinem Tod im Reich die beherrschende Rolle spielten.
Nach dem Sturz des Babenberger Markgrafen Poppo von Thüringen wurde Konrad der Ältere dessen Nachfolger, Rudolf hingegen zum Bischof von Würzburg ernannt, womit die beiden Brüder die beherrschende Macht in Thüringen und Mainfranken darstellten. Sie waren das Rückgrat seiner Regierung, neben der alten familiären Machtbasis in Hessen, später mit Gebhard auch in Lothringen (als willkommener Ausgleich für das an die Liudolfinger verlorene Thüringen) und damit für Konrads Sohn Konrad den Jüngeren, der 911 als Konrad I. zum Nachfolger Ludwigs als deutscher König gewählt wurde.
Rudolf fiel am 3. August 908 in Thüringen im Kampf gegen die Ungarn.
Literatur
- Helmut Flachenecker: Rudolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 192 (Digitalisat).
- Peter Kolb, Ernst-Günther Krenig (Hrsg.): Unterfränkische Geschichte. Band 1: Von der germanischen Landnahme bis zum hohen Mittelalter. Echter, Würzburg 1989, ISBN 3-429-01263-5, S. 164 f.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Arn | Bischof von Würzburg 892–908 | Thioto |